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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Alle waren der Ansicht, er sollte in der Bande bleiben, nur Preziosa wollte es nicht, und die Großmutter sagte, sie könnte weder nach Sevilla gehn noch in die Umgegend, und zwar wegen eines Scherzes, den sie sich vor einigen Jahren mit einem in jener Stadt sehr bekannten Mützenmacher, namens Triguillos, erlaubt hätte.
Damit verabschiedete sie sich von Andres, der mit Verlangen dem Anbruch des Tages entgegensah, um dem Verwundeten seine Beichte abzunehmen. Er sagte sich jedoch, Preziosa habe ihm ein hinlänglich starkes Sicherheitspfand gegeben, so daß er sich beruhigen und sein ganzes Glück in die Hände ihrer Tugend legen könne.
So gingen sie und schlossen sich den vielen Bäuerinnen an, die zur Zeit des Ave-Maria Madrid zu verlassen pflegen, um in ihre Dörfer zu ziehn. Einige gehörten zu ihren gewöhnlichen Begleiterinnen, an die sie sich anzuschließen pflegten, da die alte Zigeunerin in beständiger Angst lebte, man könnte ihr Preziosa entführen.
Preziosa war ganz verwirrt, da sie nicht wußte, weshalb man diese Untersuchung mit ihr vorgenommen hatte, zumal die Stadtrichterin sie jetzt gar in ihre Arme schloß und sie mit Küssen bedeckte.
»Wie du dir das erklären sollst, Preziosa?« versetzte Andres. »Nicht anders, als daß die gleiche Gewalt, die mich zu einem Zigeuner machte, ihn, wie es scheint, in einen Müller verwandelt hat, um dich aufzusuchen. Ha, Preziosa, Preziosa, jetzt wird es mir klar, daß du dich rühmen willst, mehr als einen überwunden zu haben.
Ich danke dir, schöne Freundin, für alles, was du in meiner Sache getan hast, und hoffe es dir durch den Wunsch zu vergelten, daß diese Liebe, die mit so vielen Hindernissen kämpft, ihr Ziel glücklich erreichen und du in den Besitz deines Andres, Andres mit voller Einwilligung seiner Eltern in den Besitz seiner Preziosa gelangen möge, damit aus einer so schönen Verbindung die schönsten Sprößlinge hervorgehn, die die sorgsame Natur zu bilden vermag.
Sie nahmen Urlaub; aber ehe sie gingen, sagte das Mädchen, das den Fingerhut hergegeben hatte: »Preziosa, sag mir wahr oder gib mir den Fingerhut zurück, denn ich habe keinen andern für meine Arbeit.«
»Ja, mein Herr,« erwiderte die Zigeunerin, »aber die Geburt fand so im stillen statt, daß niemand davon weiß als Preziosa und ich und noch jemand; und somit können wir nichts darüber verlauten lassen.« »Wir wollen auch nichts wissen,« sagte einer der Anwesenden; »aber Gott gnade derjenigen, die ihr Geheimnis auf eure Zungen niederlegt und ihre Ehre eurem Beistand anvertraut.«
Als Andres sich bei seinem Namen nennen hörte, sagte er: »So wollte sich also Preziosa nicht in den Schranken des Schweigens halten und hat entdeckt, wer ich bin! Wenn mich das Schicksal aber auch zum Fürsten der Welt gemacht hätte, ich würde dennoch nur sie als das Ziel meiner Wünsche sehn und außer ihr nach keinem Glücke streben, als nach der Gnade des Himmels.«
An dem Tage, als Preziosa ihren ersten Einzug in Madrid hielt, war das Fest der heiligen Anna, der Patronin und Schutzherrin der Stadt.
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