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Aktualisiert: 25. Mai 2025


Ach, sie flehet nur zu retten Ihren Säugling, den umarmend An der Brust sie nährt zum Leben, Schwankend selbst im Untergange. Dir, o Meerstern, weiht sie betend Den sie unterm Herz getragen, Nun zur Wogenwiege leget Aus den sichern Mutterarmen. "Denk, o Mutter süße, Wie du durch die Wüste Unsern Herren trugst in Pein, Daß er für uns büße, Trank er deine Brüste, Sog er deine Milde ein."

Rötet Abendlicht die Welle, Trug sie mich in Mutterarmen Zu dem Bilde, für mein Leben Der Gebenedeiten dankend. Wenn um Mitternacht die Sterne Sinnend in dem Meere schwankten, Flocht mir durch den Traum Sirene Ihrer Lieder heilge Schlangen. Also in dem Land des Lebens Und in Andacht schon erwachsen, Nannte sie das Kind Biondette Ob der goldnen Flut des Haares.

Setzt sich an des Bildes Schwelle Mit dem süßen Wunderpfande Und spricht fromm: "O Stern des Meeres, Lasse mich dies Kind erlaben!" Und nach ihren Brüsten wendet Sich das Kind und findet Gnade; Die es lebend hielt in Wellen, Gab barmherzig ihm die Amme. Alle die keuschen Lebensquellen Über ihrem Herzen wallen, Muß sie süße Blicke senken Zu dem Kind in Mutterarmen.

In der neuen Wohnung war Franz bald zu Hause. Altes Spielzeug, welches Frau Huber noch von ihren Kindern her aufgehoben hatte und immer um die Weihnachtszeit zur Erinnerung hervorholte, nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Zu jung, um ein gutes Gedächtnis zu haben, lebte er ganz in der Gegenwart. Mit Vorliebe bestieg und tummelte er das Steckenpferd, und da die Kindertrompete den Ton verloren hatte, so schrie er ihn in sie hinein, und mit Begeisterung blies er das Wiener Feuersignal, wie er es in jener schaurigen Dezembernacht gehört hatte. Marie dagegen, älter, gescheiter und schon des Lesens kundig, ward immer stiller und nachdenksamer. Eines Abends war ihr von der brennenden Kerze ein Funke auf den Rücken der Hand gefallen; sie ließ ihn ruhig und ohne einen Augenblick zu zucken auf der Haut verglimmen und sann nach über den Schmerz, den es verursachte, und dachte an ihre Mutter, die nicht zurückkehren wollte. Das Mädchen kränkelte innerlich; ein Licht konnte sie erschrecken, das Prasseln eines Zündhölzchens konnte ihr Angst einflößen. Endlich machte sie ein Traum ruhiger und heiterer. Sie war in einem festlich erleuchteten, großen Raume, in welchem viele Menschen saßen. Plötzlich war der Raum von Flammen erfüllt, daß man vor Helle nicht mehr sah, und ebenso plötzlich trat einen Augenblick nachher eine so tiefe Finsternis ein, daß das Feuer aus den Augen zu fahren schien. Marie fühlte sich von einer oft stockenden Menschenströmung fort- und abwärts, dann wieder aufwärts getragen. Als sie dann einen engen, finstern Gang entlang gingund die Finsternis wurde dick, wie zum Greifenhörte sie etwas, das das Ohr vor Entsetzen kaum zu fassen vermochte: ein Stöhnen und Wimmern, als ob Tausende hingewürgt würden. Sie ging langsam weiter, wie wenn Blei in ihren Gliedern wäre, denn es biß wie unendlicher Rauch in die Augen, und die Luft war schwer und säuerlich und trieb den Atem in die Brust zurück. Am Ende des Ganges schlug ihr himmelhohe Feuerlohe entgegen, und als sie, sich versengt fühlend und am ganzen Leibe glühend, eben sich zurückwenden wollte, hörte sie eine Stimme, die süßer klang, als keine auf der Welt. Sie rief sie mit Namen: »Marie! MarieUnd Marie eilte durch die Flammen, sah vom Feuer umgeben die Mutter, stürzte sich in ihre ausgebreiteten Arme, und als das Kind in den Mutterarmen lag, fächelten die Flammen ihr Kühlung zu, und nichts brannte, als der süße Mutterkuß auf dem Munde des armen und seligen Kindes

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