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Aktualisiert: 4. Mai 2025


Er warf sich in die Verkleidung eines thueringischen Landpaechters; sagte Sternbald, dass ein Geschaeft, von bedeutender Wichtigkeit, ihn nach Wittenberg zu reisen noetige; uebergab ihm, in Gegenwart einiger der vorzueglichsten Knechte, die Anfuehrung des in Luetzen zurueckbleibenden Haufens; und zog, unter der Versicherung, dass er in drei Tagen, binnen welcher Zeit kein Angriff zu fuerchten sei, wieder zurueck sein werde, nach Wittenberg ab.

Daher stimme er, nach der Meinung des Kaemmerers, dafuer, das Mittel, das fuer solche Faelle eingesetzt sei, ins Spiel zu ziehen: einen Kriegshaufen, von hinreichender Groesse zusammenzuraffen, und den Rosshaendler, der in Luetzen aufgepflanzt sei, damit aufzuheben oder zu erdruecken.

Der Prinz, nach einem fluechtigen Blick, womit er ihn von Kopf zu Fuss ueberschaute, durchlief die in der Brieftasche befindlichen Papiere; liess sich von ihm erklaeren, was es mit einem von dem Gericht zu Luetzen ausgestellten Schein, den er darin fand, ueber die zu Gunsten des kurfuerstlichen Schatzes gemachte Deposition fuer eine Bewandtnis habe; und nachdem er die Art des Mannes noch, durch Fragen mancherlei Gattung, nach seinen Kindern, seinem Vermoegen und der Lebensart die er kuenftig zu fuehren denke, geprueft, und ueberall so, dass man wohl seinetwegen ruhig sein konnte, befunden hatte, gab er ihm die Briefschaften wieder, und sagte: dass seinem Prozess nichts im Wege stuende, und dass er sich nur unmittelbar, um ihn einzuleiten, an den Grosskanzler des Tribunals, Grafen Wrede, selbst wenden moechte.

Inzwischen moechte er sich, auf dem Schlosse zu Luetzen, still halten; wenn der Herr ihm freies Geleit bewillige, so werde man es ihm auf dem Wege oeffentlicher Anplackung bekannt machen.

So standen die Sachen in Dresden, als sich ueber den armen Kohlhaas, noch ein anderes, bedeutenderes Gewitter, von Luetzen her, zusammenzog, dessen Strahl die arglistigen Ritter geschickt genug waren, auf das unglueckliche Haupt desselben herabzuleiten.

Kohlhaas waelzte eben, auf dem Schlosse zu Luetzen, einen neuen Plan, Leipzig einzuaeschern, in seiner zerrissenen Brust herum: denn auf die, in den Doerfern angeschlagene Nachricht, dass der Junker Wenzel in Dresden sei, gab er nichts, weil sie von niemand, geschweige denn vom Magistrat, wie er verlangt hatte, unterschrieben war: als Sternbald und Waldmann das Plakat, das, zur Nachtzeit, an den Torweg des Schlosses, angeschlagen worden war, zu ihrer grossen Bestuerzung, bemerkten.

Zudem fragte er, wer ihn, nach der Erfahrung, die er gemacht, vor einem neuen Betrug sicher stelle, und ob er nicht zuletzt, unnuetzer Weise, den Zettel, wie juengst den Kriegshaufen, den er in Luetzen zusammengebracht, an den Kurfuersten aufopfern wuerde?

Er trat, waehrend der Freiherr sich betroffen zu ihm umkehrte, wieder an den Tisch des Grosskanzlers heran, und nachdem er demselben noch, aus den Papieren seiner Brieftasche, mehrere, die Deposition in Luetzen betreffende Nachrichten gegeben hatte, beurlaubte er sich von ihm; der Freiherr, der, ueber das ganze Gesicht rot, ans Fenster getreten war, empfahl sich ihm gleichfalls; und beide gingen, begleitet von den drei durch den Prinzen von Meissen eingesetzten Landsknechten, unter dem Tross einer Menge von Menschen, nach dem Schlossplatz hin.

Er nannte sich in dem Mandat, das er, bei dieser Gelegenheit, ausstreute, "einen Statthalter Michaels, des Erzengels, der gekommen sei, an allen, die in dieser Streitsache des Junkers Partei ergreifen wuerden, mit Feuer und Schwert, die Arglist, in welcher die ganze Welt versunken sei, zu bestrafen". Dabei rief er, von dem Luetzner Schloss aus, das er ueberrumpelt, und worin er sich festgesetzt hatte, das Volk auf, sich zur Errichtung einer besseren Ordnung der Dinge, an ihn anzuschliessen; und das Mandat war, mit einer Art von Verrueckung, unterzeichnet: "Gegeben auf dem Sitz unserer provisorischen Weltregierung, dem Erzschlosse zu Luetzen."

Zwar, fuhr er fort, da Kohlhaas sich herabbog, um seine Hand zu kuessen: ob der Kurfuerst Gnade fuer Recht ergehen lassen wird, weiss ich nicht; denn einen Heerhaufen, vernehm ich, zog er zusammen, und steht im Begriff, dich im Schlosse zu Luetzen aufzuheben: inzwischen, wie ich dir schon gesagt habe, an meinem Bemuehen soll es nicht liegen.

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