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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Gleichwohl, auf einen Brief, in welchem der Praesident, Graf Kallheim, im Namen des Kaemmerers, den seine Krankheit abhielt, dem Grosskanzler, einige Tage darauf, diesen Vorschlag machte, erliess derselbe zwar ein Schreiben an den Kohlhaas, worin er ihn ermahnte, einen solchen Antrag, wenn er an ihn ergehen sollte, nicht von der Hand zu weisen; den Praesidenten selbst aber bat er, in einer kurzen, wenig verbindlichen Antwort, ihn mit Privatauftraegen in dieser Sache zu verschonen, und forderte den Kaemmerer auf, sich an den Rosshaendler selbst zu wenden, den er ihm als einen sehr billigen und bescheidenen Mann schilderte.

Demnach traf es sich, dass grade am Tage der Ankunft des Kaemmerers, das Gesetz ueber ihn sprach, und er verurteilt ward mit dem Schwerte vom Leben zum Tode gebracht zu werden; ein Urteil, an dessen Vollstreckung gleichwohl, bei der verwickelten Lage der Dinge, seiner Milde ungeachtet, niemand glaubte, ja, das die ganze Stadt, bei dem Wohlwollen das der Kurfuerst fuer den Kohlhaas trug, unfehlbar durch ein Machtwort desselben, in eine blosse, vielleicht beschwerliche und langwierige Gefaengnisstrafe verwandelt zu sehen hoffte.

Man schickte eine Deputation von Raeten ab, um es den Gefangenen anzukuendigen, und das Urteil wuerde auch, gleich nach Wiederherstellung des Kaemmerers an ihnen vollstreckt worden sein, wenn es des Kaisers geheime Absicht nicht gewesen waere, den Grafen Jakob den Rotbart, gegen den er eine Art von Misstrauen nicht unterdruecken konnte, dabei gegenwaertig zu sehen.

Es schien, die Praeliminar-Massregel, deren der Prinz gedacht, hatte seinem fuer Freundschaft sehr empfaenglichen Herzen die Lust benommen, den Heereszug gegen den Kohlhaas, zu welchem schon alles vorbereitet war, auszufuehren Wenigstens behielt er den Grosskanzler, Grafen Wrede, dessen Meinung ihm die zweckmaessigste schien, bei sich zurueck; und da dieser ihm Briefe vorzeigte, aus welchen hervorging, dass der Rosshaendler in der Tat schon zu einer Staerke von vierhundert Mann herangewachsen sei; ja, bei der allgemeinen Unzufriedenheit, die wegen der Unziemlichkeiten des Kaemmerers im Lande herrschte, in kurzem auf eine doppelte und dreifache Staerke rechnen koenne: so entschloss sich der Kurfuerst, ohne weiteren Anstand, den Rat, den ihm der Doktor Luther erteilt, anzunehmen.

Sobald Herr Wenzel, in Gegenwart des Kaemmerers, seines Vetters, durch ein unbestimmtes Geruecht vernommen hatte, dass ein Mann mit zwei schwarzen aus dem Brande der Tronkenburg entkommenen Pferden in der Stadt angelangt sei, begaben sich beide, in Begleitung einiger aus dem Hause zusammengerafften Knechte, auf den Schlossplatz, wo er stand, um sie demselben, falls es die dem Kohlhaas zugehoerigen waeren, gegen Erstattung der Kosten abzunehmen, und nach Hause zu fuehren.

Daher stimme er, nach der Meinung des Kaemmerers, dafuer, das Mittel, das fuer solche Faelle eingesetzt sei, ins Spiel zu ziehen: einen Kriegshaufen, von hinreichender Groesse zusammenzuraffen, und den Rosshaendler, der in Luetzen aufgepflanzt sei, damit aufzuheben oder zu erdruecken.

Demnach blieb dem Prior fast nichts uebrig, als an eine Taeuschung des Grafen selbst, durch eine dritte ihm unbekannte Person zu glauben; und noch hatte der Unglueckliche, der, bei der Nachricht von der wunderbaren Wiederherstellung des Kaemmerers, selbst auf diesen schrecklichen Gedanken geriet, das Ende seines Lebens nicht erreicht, als sich dieser Glaube schon zu seiner Verzweiflung vollkommen bestaetigte.

Und damit liess er die Hand des Kaemmerers fahren; und waehrend er sich den Schweiss abtrocknete, sank er wieder auf das Lager zurueck.

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