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Der Rosshaendler, nicht ohne Befremden, durch einen Haescher in das Gubernium abgefuehrt, erschien, den Heinrich und Leopold, seine beiden kleinen Knaben auf dem Arm; denn Sternbald, der Knecht, war Tags zuvor mit seinen fuenf Kindern aus dem Mecklenburgischen, wo sie sich aufgehalten hatten, bei ihm angekommen, und Gedanken mancherlei Art, die zu entwickeln zu weitlaeufig sind, bestimmten ihn, die Jungen, die ihn bei seiner Entfernung unter dem Erguss kindischer Traenen darum baten, aufzuheben, und in das Verhoer mitzunehmen.

Ich mache ihm hierauf in einem Briefe aufmerksam so wie ich mich darüber bald mit Ihnen zu unterhalten hoffe. So eben empfange ich den zweyten Theil von Sternbald worüber ich nächstens mehr schreibe oder spreche. Der ich recht wohl zu leben wünsche. Weimar am 28 Dec. 98. =Goethe= Nur Ein Wort zur Begleitung des zweyten Stücks der Propyläen und des ersten Buches des Lukrez.

Er sagte einer Magd, die mit den Flaschen hereintrat, Sternbald, der Knecht, solle ihm den Fuchs satteln; er muesse, gab er an, nach der Hauptstadt reiten, wo er Verrichtungen habe; und gab zu verstehen, dass er in kurzem, wenn er zurueckkehre, sich offenherziger ueber das, was er jetzt noch fuer sich behalten muesse, auslassen wuerde.

Kohlhaas kuesste sie mit vieler Freude, sagte, dass er ihren Vorschlag annaehme, belehrte sie, dass es weiter nichts beduerfe, als einer Wohnung bei der Frau desselben, um den Landesherrn, im Schlosse selbst, anzutreten, gab ihr die Bittschrift, liess die Braunen anspannen, und schickte sie mit Sternbald, seinem treuen Knecht, wohleingepackt ab.

Sternbald sagte, dass es sein Wille gewesen sei, sich gleich auf ein Pferd zu setzen, und ihm von diesem ungluecklichen Vorfall Nachricht zu geben; doch sie habe, trotz der Vorstellungen des herbeigerufenen Wundarztes, darauf bestanden, ohne alle vorgaengige Benachrichtigungen, zu ihrem Manne nach Kohlhaasenbrueck abgefuehrt zu werden.

Er lagerte sich, mit Pferden und Knechten, unter dem Dache einer alten verfallenen Ziegelscheune, in der Einsamkeit eines finsteren Waldes, der damals diesen Platz umschloss, und hatte nicht sobald durch Sternbald, den er, mit dem Mandat, verkleidet in die Stadt schickte, erfahren, dass das Mandat daselbst schon bekannt sei, als er auch mit seinen Haufen schon, am heiligen Abend vor Pfingsten, aufbrach, und den Platz, waehrend die Bewohner im tiefsten Schlaf lagen, an mehreren Ecken zugleich, in Brand steckte.

Er legte alles, was er an Geld, Waffen und Geraetschaften erbeutet haben mochte, bei den Gerichten zu Luetzen, als kurfuerstliches Eigentum, nieder; und nachdem er den Waldmann mit Briefen, wegen Wiederkaufs seiner Meierei, wenn es moeglich sei, an den Amtmann nach Kohlhaasenbrueck, und den Sternbald zur Abholung seiner Kinder, die er wieder bei sich zu haben wuenschte, nach Schwerin geschickt hatte, verliess er das Schloss zu Luetzen, und ging, unerkannt, mit dem Rest seines kleinen Vermoegens, das er in Papieren bei sich trug, nach Dresden.

Er warf sich in die Verkleidung eines thueringischen Landpaechters; sagte Sternbald, dass ein Geschaeft, von bedeutender Wichtigkeit, ihn nach Wittenberg zu reisen noetige; uebergab ihm, in Gegenwart einiger der vorzueglichsten Knechte, die Anfuehrung des in Luetzen zurueckbleibenden Haufens; und zog, unter der Versicherung, dass er in drei Tagen, binnen welcher Zeit kein Angriff zu fuerchten sei, wieder zurueck sein werde, nach Wittenberg ab.

Diese Reise war aber von allen erfolglosen Schritten, die er in seiner Sache getan hatte, der allerungluecklichste. Denn schon nach wenigen Tagen zog Sternbald in den Hof wieder ein, Schritt vor Schritt den Wagen fuehrend, in welchem die Frau, mit einer gefaehrlichen Quetschung an der Brust, ausgestreckt darnieder lag.

Demnach liess er, sobald der Morgen des naechsten Tages anbrach, durch Sternbald, seinen Knecht, den Wagen anspannen und vorfuehren, um wie er vorgab, zu dem Verwalter nach Lockewitz zu fahren, der ihn, als ein alter Bekannter, einige Tage zuvor in Dresden gesprochen und eingeladen hatte, ihn einmal mit seinen Kindern zu besuchen.