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»Die Gertrud ist jetzt immer sosagte der Oberförster mit dem klagenden Ton alter Leute, denen etwas nicht nach Wunsch geht. »Weiß Gott, wie das über sie gekommen ist. Früher « »Ja, setzen Sie ihr nur den Kopf zurecht, Papa, mir regiert sie manchmal auch ein bißchen vielmeinte Kurowski. Gertrud sah ihn befremdet an, aber er lachte.

Maggie hatte immer darauf gehalten, sich mit den Frauen und Mädchen der Umgegend gut zu stellen; und sie war zufrieden, als man von allen Seiten auf sie zukam, ihr Zärtlichkeiten sagte, Komplimente über ihr Aussehen machte, als der Nachwuchs des Jahres sie enthusiastisch und respektvoll begrüßte und die anderen jungen Mädchen in aller Eile Geschichten zu erzählen und vielerlei zu fragen hatten, die besonders vertrauten auch nach Gertrud Kurowski, die man gehofft hatte hier anzutreffen.

Daß dann nichts daraus wurde, daß der reiche, verwöhnte, vornehme Laukischker Kurowski kam und Gertrud ihn unter tausend Tränen nahm, das hatte ihrem Backfischverstand sehr gut gefallen, und wenn sie später dann die Schwester gesehen, von Luxus umgeben, dann war das eben alles ein Stück des Romans gewesen, den sie sich zurechtgebaut hatte, in dem die schöne, weißhaarige Gertrud und ihr brünetter, kraftvoller Mann allen Wünschen jungmädchenhafter Romantik entsprachen.

»Sie werden sie nicht quälenrief Maggie heiser. Kurowski lachte. »Sie soll Brautmutter spielen, wenn Sie Hochzeit mit Seckersdorf machen ... Übrigens, Glück haben Sie mit Ihren Mädels, PapaEr konnte das alles ja nur aufs Geratewohl sagen, doch Maggies totenblasses Gesicht und ihre zornfunkelnden Augen enthüllten ihm die ganze Wahrheit.

Aber Kurowski sah sie nur beide belustigt an und begann ein ganz gleichgültiges Gespräch über die Schönheiten der Riviera. Der Oberförster ließ es eine Weile über sich ergehen, dann brauste er auf. »Herr, wollen Sie mich zum Narren halten? Was ist also mit meiner Tochter?« »Ach sosagte Kurowski und streckte ihm beide Hände entgegen. »Nun, Sie haben mir ja einen hübschen Dienst erwiesen.

»Gehen Sie nur allein zu ihrsagte sie kurz, »und übernehmen Sie die VerantwortungKurowski blieb im Hausflur stehen. »Was machen Sie denn für Umstände, Schwägerin? Selbstverständlich will ich mit meiner Frau allein reden. Zeigen Sie mir nur den Weg. Sie können ja nachkommenEr lief die Treppe hinauf, sie folgte langsam. Gertrud selbst, durch die harten Tritte erschreckt, öffnete die Tür.

Sie konnten die Antwort schuldig bleiben und die winselnden Teckel begrüßen, denn ihre Mutter, Gertrud von Kurowski, kam langsam herein. »Gertrud ... Du? Das ist ja himmlisch! Trude ... in diesem WetterDie beiden Schwestern lagen einander in den Armen. Die ältere preßte ihren Kopf fest gegen den Hals der jüngeren. Dann küßte sie den Vater und Fräulein Perl.

Nachmittags kam eine Depesche von Kurowski, die seine Ankunft für den übernächsten Mittag anmeldete und sich Nachricht über Gertruds Befinden auf den Berliner Bahnhof Friedrichstraße ausbat. »Wenn Gertrud das hört, rafft sie sich auf und läuft fort, elend wie sie istmeinte Maggie. »Das Beste wäre schon, wir überlassen alles KurowskiDer Oberförster war sehr einverstanden damit.

»Jaerwiderte der Oberförster zögernd, »mir fiel schon unterwegs ein, daß man am Ende den Kurowski doch nicht vor den Kopf stoßen kann. Ich habe noch nicht zugesagt ... Überbürdung vorgeschützt, mir Bedenkzeit ausgebeten. Allerdings verliere ich meine drei bis viertausend Mark, Heiratsgeld, Mädel ... Wenn man nur wüßte ... Sag' mal, was ist denn nun eigentlich bei Kurowskis los gewesen

Der Oberförster und Fräulein Perl erzählten durcheinander. Sie war immer noch die Schönste; alle hatten das gesagt, neulich, als das große Provinzfest beim Oberpräsidenten gewesen war, und die Kaiserin hatte sich lange mit ihr unterhalten ... Und Kurowski, na, der war nach wie vor ein toller Heiland, aber er hatte einen Heidenrespekt vor seiner Frau.