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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Soll Gertruds Namen denn wirklich in einen Skandal gezogen werden? Was meinen Sie wohl, wie Kurowski triumphieren würde, wenn Sie mit meiner Schwester zusammenträfen? Er hat schon in einem unverschämten Brief an Papa verfängliche Andeutungen gemacht, doch ohne Ihren Namen zu nennen.
Wahrscheinlich von damals her, wo sie ihm endlich den Standpunkt klargemacht hatte. Und dann war sie ja auch so mit der Zeit tüchtig geworden, wie keine andere im ganzen Kreise, und das sah Kurowski wohl ein.
Wie lange machte sie sich nun schon keine Illusionen mehr über die wirkliche Lage der Dinge! Wie lange wußte sie, daß Gertrud tief unglücklich, daß ihr Leben ein verfehltes war, daß man eine Sünde begangen, als man sie in diese Ehe mit dem rüden Kurowski hineingeredet hatte. Aber wie war dieses Hineinreden möglich gewesen?
»So ... du kannst nicht mehr bei ihm bleiben? Und weshalb denn nicht? Hat wohl eine von deinen horrenden Schneiderrechnungen nicht gleich bezahlen wollen? Oder kein Fuhrwerk gegeben, oder so eine ähnliche Untat begangen? Nein, mein Kind, ich bin dem Kurowski weiß Gott nicht grün.
Er erzählte das so nebenbei, sagte, die Trude sieht elend aus. Wenn ich mich bloß besser mit dem Kerl, dem Kurowski stellen könnte! Man ist ja wie abgeschnitten von dem Kind. Jeder Fremde weiß mehr.« Er streichelte sorgenvoll das dicke Wellenhaar seiner Zweiten. »Das wird schon alles besser werden, Papa,« tröstete das Mädchen. »Wollen uns darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen.
Sie schien erstarrt zu sein. Kurowski sprang zu ihr. »Nimm dich zusammen,« zürnte er. »Was soll das heißen?« Gertrud richtete sich auf. Heiße Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Weinen, hier vor meinen Augen weinen!«, schrie Kurowski empört. »Das ist allerdings stark.« »Kurt,« sagte Gertrud leise, »tu', was du willst. Du weißt es ja, daß ich ihn lieb gehabt habe.
Aber ebensowenig laß ich mir einen Zwang auferlegen. Maggie und ich verkehren, mit wem wir wollen ... Und es schließlich mit dem Seckersdorf verderben ...« »Papa,« unterbrach Maggie ihn, hochrot vor Scham und Zorn. Er schwieg. Kurowski sah von ihm zu Maggie. Er fing an den Zusammenhang zu ahnen und lächelte höhnisch. »Nun, ich werde meine dumme kleine Frau einmal scharf ins Gebet nehmen.«
Die Gertrud wird sofort nach Laukischken geschickt, und an Kurowski werd' ich schreiben ... Da soll mir doch einer ... das soll in meinem Hause passieren ... meine Töchter ...« »Papa, ereifere dich nicht,« sagte Maggie kalt, »damit änderst du doch nichts.«
Die Herren besprachen vor dem Abfahren noch flüchtig einiges Geschäftliche, Maggie machte es sich in dem Familienhalbwagen bequem, und dann ging's fort. »Empfehlen Sie mich angelegentlich Frau von Kurowski,« sagte Seckersdorf zum Schluß sehr steif. Gertrud hatte den Vormittag verträumt.
Also Seckersdorf brauchte nicht herzukommen. Ihr konnte es recht sein. Sie hatte in einer Anwandlung von Sentimentalität mehr tun wollen, als klug war. Denn abgesehen von sich selbst, wie hätte man wohl Kurowski gegenübertreten sollen? Und mit Kurowski war nicht umzuspringen wie mit dem Vater oder gar dem gutmütigen Seckersdorf.
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