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Sie selbst, das wußte sie, würde nicht einen Augenblick zwischen dem reichen Kurowski und dem damals armen Leutnant Seckersdorf geschwankt haben; denn über alles »Gernhaben« hinaus würde sie immer zu allererst nach einer Stellung streben. Aber Gertrud, die ehrliche, weiche, liebebedürftige Gertrud, die niemals rechnete, wie hatte die sich durch äußeren Glanz bestechen lassen können?

Denn das Ende war jedesmal, daß sie sich sagte: »Eigentlich wäre jeder der beiden Männer, Kurowski wie Seckersdorf, gerade der Mann für mich, und nun hält Gertrud alle beide. Dafür hab' ich sie aber auch lieb und will sie glücklich machenberuhigte sie sich dann. »Sonst ...« Übrigens kühlte sich ihre große Liebe für Gertrud ein wenig ab.

Es war ja an so vieles zu denken, sie hatten sich gegenseitig auch das Herz über das Aussehen und das müde, schlaffe Wesen der armen Frau auszuschütten, auf Kurowski zu schelten, seinen schillernden, unzuverlässigen Charakter zu zergliedern und schließlich immer wieder zu der Frage zurückzukehren: »Die arme Gertrud, was wird das nur werden

Aber als ich da neulich hier guten Tag sage, und komme zu den Damen dem Kurowski hatt' ich schon die Hand gedrückt und da find' ich sie so blaß, elend und so vergrämt ... Und wir sehn uns an ... und ... Ja, Fräulein Maggie, nach dem, was Sie mir heute erzählen, wie's mit ihr steht, braucht sie gar nichts weiter zu reden ... Aber Sie ... Wollen Sie ihr von mir sagen ... daß ich ihr ... daß ich ... mit Leib und Seele ... und wenn sie mich braucht ... und wenn sie frei ist ...?«

Sie wiederholte die kecke Frage von vorhin nicht mehr und erzählte. Ohne mit den Wimpern zu zucken, trug sie stark auf. Seckersdorf glühte und biß die Zähne zusammen. »Ich werde Ihren Herrn Vater bitten, mir Gelegenheit zu einer Unterredung mit Frau von Kurowski zu gebenNun war Maggie wieder ganz der Situation gewachsen. »Wo denken Sie hin?

Kurowski sah nach Maggie, die mit gesenktem Kopf in der Tür stand. »So, sosagte Kurowski. »Ihr habt euch gezankt ... Und recht kräftig, scheint mir. Also bitte, Maggie, was ist los? SchnellEr trat auf Maggie zu. Gertrud zog ihn zurück. »Kurt, eine ehrliche Antwort bekommst du von ihr nicht. Und vom Vater auch nicht. Ich bitte dich noch einmal, frage nicht und nimm mich gleich mit. Gleich.

Die hier sind froh, wenn wir weg sindKurowski faßte seine Frau unter das Kinn, bog ihren Kopf zurück und sah ihr nachdenklich in das erregte Gesicht. »Bleib oben, Kindsagte er dann freundlich. »Ich werde alles besorgenMit leisem Pfeifen ging er die Treppe langsam hinunter. Maggie folgte ihm.

Sie hätte abzuwarten, ob Seckersdorf kommen würde, wenn Gertrud abgereist wäre. Und daß das auf der Stelle geschähe, sollte seine erste Sorge sein. Maggie ließ den Vater sich ruhig ausschelten und setzte ihm dann auseinander, was sie sich überlegt hatte. Kurowski mußte wiederkommen, aber der Weg zu Gertrud sollte ihm nicht allzu leicht gemacht werden.