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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Im Grunde hatte sie recht, und die beste Lösung wäre es, wenn ihr Plan ihr gelänge und sie sich Seckersdorf gewann; aber daß sie ihn in die Intrige verwickelte, ihn gewissermaßen zum Mitschuldigen gegen Gertrud machte, obgleich diese ihm ja genug Kopfschmerzen verursachte, das empörte ihn, und die Bewunderung für das kaltblütige, zielbewußte Vorgehen Maggies hinderte nicht, daß er sie für ein herzloses, unleidliches Geschöpf ansah.
Und durch all das Schmerzliche, das sie in ihnen durchkostete, drängte sich noch beängstigend, verwirrend die Frage: Muß ich wirklich etwas tun, um mir Hans zu erringen, und was soll ich nur anfangen? Ihr wurde bange, wenn sie an Maggies Frische, ihre Klugheit und Anmut dachte. Aber selbst einen ersten Schritt tun, um Hans zu bestimmen? Nein, dreistes Entgegenkommen war in ihrem Falle Verbrechen.
»Sie werden sie nicht quälen,« rief Maggie heiser. Kurowski lachte. »Sie soll Brautmutter spielen, wenn Sie Hochzeit mit Seckersdorf machen ... Übrigens, Glück haben Sie mit Ihren Mädels, Papa.« Er konnte das alles ja nur aufs Geratewohl sagen, doch Maggies totenblasses Gesicht und ihre zornfunkelnden Augen enthüllten ihm die ganze Wahrheit.
Man hielt sich also ans Trinken, die Herren natürlich, und dank Maggies Munterkeit »sie ist immer so«, bemerkte der Oberförster schien die kleine Tafelrunde bald in fröhlichster Stimmung. Auch Seckersdorf lachte viel. In einer großen Steigerung seines Wesens, die ihm selbst fremd war, wurde er fast redselig.
Er herzte sie, sagte ihnen ein paar derbzärtliche Worte und schob sie zur Seite. »Wo ist sie denn?« fragte er. »Wollen Sie mich zu ihr führen, Maggie?« Maggie schoß das Blut siedendheiß durch den Körper. »Seien Sie sehr gut mit ihr,« bat sie stockend »sie ...« Ihr Schwager sah sie aus zusammengekniffenen Augen, halb verwundert, halb ironisch an. Maggies Trotz bäumte sich auf unter diesem Blick.
Sie war zum Ausgehen angekleidet, hatte sich aber in eine weiße Decke gewickelt und sah zum Fenster hinaus. Der Mond schien gelb durch die graugrünen Wolken, die in Streifen und Fetzen über den Himmel zogen. Gertrud sah in dem unheimlichen Licht fahl und starr aus. Sie wandte sich gar nicht um. Maggies Herz zog sich zusammen. »Was willst du tun? Wo willst du hin?« fragte sie zitternd.
Gertrud und Maggies Augen trafen sich mit ernstem, fragendem Blick, Seckersdorfs Gesicht zeigte einen entschiedenen Protest, nur Kurowski lachte sichtlich amüsiert auf und sagte: »Papachen, Sie sind unternehmend ... aber ... einverstanden.« Und den Blick voll funkelnden Hohnes hob er sein Glas gegen Seckersdorf. Über Gertruds schönes, ernstes Gesicht flog ein leises Zittern.
Aber das war für ihn auch genügend gewesen, da seiner Meinung nach alles in bester Ordnung seinen Gang ging, bis auf die Kinderlosigkeit Maggies, die ihn um so mehr kränkte, als bei Kurowskis noch zwei kleine Mädchen eingekehrt waren.
In solchen Augenblicken schlug Maggies Herz in einer stürmischen Zärtlichkeit für ihn, und sie dachte: »Gott sei Dank, ich bin ihm wirklich gut.« Aber trotzdem hatte sie doch Selbstbeherrschung genug, ihm an diesem Abend vorsichtig aus dem Wege zu gehen.
»Geschlagen? ... Dich?« »Nein. Aber wenn ich nicht immer still gewesen wäre ...« »Trude, weshalb bist du nicht längst fortgelaufen?« Sie schwieg. Sie zog frierend die Spitzen ihres Pudermantels fester um die Schultern und sah mit ihren großen, traurigen Augen so hilflos um sich, daß Maggies Herz vor Trauer und Empörung schwoll. »Komm zu Bett,« sagte sie. »Du bist kalt.
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