Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 30. April 2025
Er nickte: »Ja, geh heim.« Und dann sagte er zu Gerom: »Wir wollen hinausgehn, wir können ja draußen reden, wenn Sie wollen.« Er schritt ruhig voran, und der andere folgte ihm wie ein breiter, bedrohlicher Schatten. Angelika langte in Geroms Hof an, als es längst Nacht war. Eine alte Magd war vor dem Kamin eingeschlafen, in dem in diesen Spätsommernächten schon Holzscheite glommen.
Man kann es den Studenten also eigentlich ebensowenig verargen wie weiland Friedrich dem Großen, daß sie auf die freilich unhygienische Idee gekommen sind, sich das Schlafen abzugewöhnen; scheinen doch auch unsere Ministerien der Meinung zu sein, daß für festangestellte Beamte der Schlaf eine Luxusfunktion bedeutet. Ja, der Staat verlangt von Sicherheitsbeamten, Nachtwächtern, Telegraphisten, Lokomotivführern usw. sogar, daß sie gefälligst ihren eigenen Kalender umstellen, die Nächte zählen und die Tage aus ihrem Bewußtsein streichen, sich also gleichsam zum Eulen- und Fledermausnaturell im Interesse des Ganzen umzubilden versuchen. Das wäre eine grandiose Grausamkeit vom Staat und von der Gesellschaft und ein sträflicher Leichtsinn der Jugend, die die Lust, zu leben, durch Abzüge am Schlaf zu verlängern sinnt, wenn es nicht tatsächlich sogar recht wohlgenährte Individuen in der Natur gäbe, die, wie Raubvögel und Falter, aus Neigung und Naturbestimmung mit heraufziehender Nacht erst zu leben beginnen. Freilich: für die erdrückende Mehrzahl der Lebewesen ist die Sonne und das Licht und der Mutterboden Erde, in Helligkeit und Farbe getaucht, der Tummelplatz für den Kampf, Sieg und Untergang des Daseins, und der Schlaf ist im allgemeinen die Anpassung des Organismus an den Untergang der Sonne; er währt, so lange sie hinter den Bergen verweilt, und er schwindet mit ihrem ersten östlichen Gruß, der schon vor unserem Erwachen die Hähne veranlaßt, Trompetenstudien zu machen. Freilich: schon lange hat die Kultur, die Jean Jacques Rousseau eine Mörderin der Elfen und Waldgötter schelten durfte, erst durch Holzscheite und Pechfackeln, dann durch Tranfunzel, Docht, Steinöl und Gas und jetzt durch das starre, geisterhafte Licht der Glühbirnen und leuchtenden Strümpfe, deren Strahl auf die Netzhaut wirkt wie ein Dolch (woran leider die Augenärzte späterer Generationen noch einmal ihre Freude haben werden), dahin gestrebt, die Sonne zu ersetzen und gleichsam zu verlängern, wie man eine kräftige Bowle oder eine Suppe zieht. Ja, selbst die Natürlichen, die heute versuchen wollten, mit Sonnenuntergang sich niederzulegen, würden von dem Lärm der auf künstliches Licht eingestellten Mitwelt unsanft aufgerüttelt werden und, wenn sie sich bei Tagesanbruch erhöben, in ihrem Hause wie des Begräbnisses unwürdige Bewohner von Vineta oder Pompeji umherwandeln. Die Menschennatur hat einen Rhythmus von Ebbe und Flut, wie das Meer, der Himmel, die Sterne und alles, was ist. Möglich, daß dieser Rhythmus sich ändern läßt, daß wir uns allmählich anzupassen vermögen an die künstlichen Quellen von Licht, aber man darf sich nicht verwundern, wenn diese Anpassung nur auf dem Umwege von Hypersensibilität und Neurasthenie erreichbar ist. Nervosität ist vielleicht nur die Übergangsform im Sinne Darwins zu einer künftigen Norm von bleichsüchtig-ätherischer, hypersensitiver Weiße-Lilien-Menschheit, die ihren Daseinskampf in elektrisch erleuchtete Höhlen verlegt hat; vielleicht sogar läßt sie sich vor lauter Produktion überfeinerten und distinkten Nervenlebens noch einmal am eigenen Lichte genügen, wie die entzückenden Glühwürmchen im Moose oder die großen Laternenträger der Tropen. Man sollte meinen, daß die Menschheit keinen Grund hätte, sich jenen Lebewesen anzureihen, deren schwache Konstitution und federleichte Skelettformierung sie einst abschob von der Chaussee des Lebens auf dunkle Waldwege, in Gräben und Sümpfe, weil hier das Dunkel der Nacht sie ihren Feinden besser entzog, wie Nachtinsekten, Käfer und Schmetterlinge; man sollte sich auch scheuen, es jenen Dieben und Einbrechern in Wald und Flur nachzumachen, den Eulen und Raubvögeln, die auf den Gedanken kamen, daß die Finsternis ein trefflicher Mantel für lichtscheue Taten sei. Vorläufig aber bleibt es hoffentlich dabei: für unser Planetensystem ist es die Sonne, die als die Urheberin und Erhalterin alles Daseins, gleichsam als die letzte Ursache und der Grund aller Dinge zu gelten hat, und sie bleibt die Wirkerin des Lebens selbst in der periodischen Abkehrung der Erdzonen von ihrem Antlitz. Die Nacht und ihr Weben ist nur das Nachwirken oder der Rückprall der Sonnenmacht. Tatsächlich ist der Schlaf an ihr Verschwinden gebunden, denn unsere Antipoden schlafen, wenn wir wachen, und wachen, wenn wir schlafen. Periodisch also, wie die Sonne erscheint und verscheint, so periodisch und rhythmisch pendelt das gesamte organische Leben bei Pflanze und Tier zwischen Leben und Schlaf hin und her. Denn daß auch Pflanzen eine Art Schlaf haben, kann als ausgemacht gelten, obgleich es auch hier Lichttrotzer gibt, die ihr eigentliches Leben erst nachts beginnen. Die
Daheim in Koltorp hatten sie allerdings keine Uhr, aber auf dem Nyhof waren große Schlaguhren im Saal und auch in der kleinen Wohnstube; die Kleine wußte also wohl, wie es war, wenn eine Uhr schlug. Es war nicht ganz dunkel in der Küchenkammer. Auf der Feuerstelle in der Ecke brannten ein paar Holzscheite, bei deren Schein die Kleine sich umschauen konnte. Nein, außer ihr war niemand im Zimmer.
Ein paar Minuten später tönte auch ihre Stimme durch das Haus, und der Lehrer kam eiligst aus seinem Zimmer heraus. Der Base erste Frage war: »Wo ist Kasper?« Kasperle in der Hölle erschrak, und ganz leise schob er ein paar Holzscheite vor, damit ihn die Base nicht sehen sollte. Indem kam die Lehrerin zurück, sie begrüßte die Base, als wäre die von einer langen, langen Reise heimgekehrt.
Aber alle sahen einander gleich; stumm wie Holzscheite schwammen sie auf dem glatten Strom der Zeit ins Ewige hinaus. Die Station kam, in der Arnold den Zug verließ. Weit und breit war kein Wagen zu haben. Er mußte zu Fuß nach Podolin. Der Boden war hart, wenn auch nicht gefroren. Von oben schien Gott gegen die Erde zu blasen, worauf das Nebelwerk widerwillig verflog.
»Na und « drängte Rezek, fügte aber ruhiger hinzu, während er zwischen seinen lebendigen Fingern eine Cigarette formte, »was dann?« »Ich wär' niemals hineingekrochen. Bewahre. Aber mir fiel mal die Kerze, mit der ich hinuntergestiegen war, brennend zwischen alte Holzscheite. Mein Schrecken! Na, Sie können sich vorstellen, Rezek, eine brennende Kerze in altem, trockenem Holz.
Gerom wandte sich ab und stieß mit dem Fuß an die Holzscheite am Herd, um sie zusammenzuschichten. Es verlangte ihn inbrünstig danach, Anje einen Beweis seiner Liebe zu geben, aber schon sein Wunsch beschämte ihn. Am späten Abend, als die Nacht herabsank, dachte er an ihre Worte und den einfachen Sinn.
Wirst genug haben an diesem Willkomm, kannst damit hingehen, wohin du willst, mich aber nenne nie mehr deine Mutter!" Sie hat ihrem Sohne den Abschied mit einem scharfkantigen Holzscheite gegeben und er wird die Spuren der Wunde inwendig und auswendig ins Grab nehmen.
Mit lustigem Prasseln übertönten die brennenden Holzscheite im Kamin die grämliche Herbststimme des Novemberregens draußen. »Doktor Hugo Meyer,« meldete der Diener und öffnete die Tür vor dem Erwarteten. Mein Vater stand auf. »Dein Erziehungsapparat,« flüsterte er mir lächelnd zu. Ich war wenig neugierig.
Da lagen die Holzscheite vorne dran, und die Base sah Kasperle nicht. »Er ist nicht da,« rief sie; »nun will ich euch erzählen, wer eigentlich der Kasper ist, na, ihr werdet staunen!« Alle guten Geister, ja, da staunten Schullehrers wirklich, als die Base zu erzählen anfing! Und dem Kasperle im Ofenwinkel wurde es wind und weh, denn was hörte er? Seine ganze Geschichte erzählte die Base!
Wort des Tages
Andere suchen