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Aktualisiert: 8. Juni 2025


So, gehend halb und halb geschoben, Kam sie zum weiten, lichten Saal, Worin der Diwan ward gehalten. Dort saß der Sultan in Person, Umwogt von seines Purpurs Falten, Ihr gegenüber auf dem Thron, Der Großvezier an seiner Seite, Sodann, gewärtig seines Winks, Ein äußerst stattliches Geleite Von Staatsbeamten rechts und links.

Am besten aber war er immer, wenn er nach Mittag sein Schläfchen gehalten hatte, seine Tasse Mokka trank und seine lange Pfeife rauchte. Darum kam auch sein Großvezier immer um diese Zeit zu ihm; und als derselbe eines Nachmittags mit ernstem Gesichte eintrat, fragte ihn der Kalif: Großvezier, warum hast du denn heute Falten auf der Stirn?

Der Sultan flößte seiner Tochter Gar zärtlich Tröstung ein und Mut; Allein mit Mühe nur vermocht' er Zu stillen ihrer Augen Flut, Obwohl weit mehr verletzte Scham Und schwergekränkter Stolz die Quelle Der Tränen war als Herzensgram. Am nächsten Morgen aber kam Der Großvezier in höchster Schnelle Zum Sultan, der halb ungeduldig, Halb mürrisch ihm entgegensah, Und rief: "Mein Sohn ist wieder da!

Alaeddin nahm die Lobsprüche des Sultans mit vieler Bescheidenheit auf und antwortete ihm folgendermaßen: »Herr, es ist ein großer Ruhm für mich, das Wohlwollen und den Beifall meines Königs zu verdienen; auch versichere ich dir, daß ich stets alles aufbieten werde, um mich desselben immer mehr und mehr würdig zu machenDer Sultan kehrte in seinen Palast zurück, wo der Großvezier ihn erwartete.

Diese plötzliche und unerwartete Veränderung gab zu allerlei Gerede Anlaß. Die Leute fragten sich, woher es wohl kommen möge, aber niemand wußte mehr zu sagen, als daß man den Großvezier und seinen Sohn, beide sehr traurig, aus dem Palaste in ihr eigenes Haus habe gehen sehen.

Alaeddin verschloß sich nicht in seinem Palaste; er zeigte sich in der Stadt, indem er bald in diese, bald in jene Moschee ging, um sein Gebet zu verrichten, oder von Zeit zu Zeit dem Großvezier einen Besuch abstattete, der sich beeiferte, ihm an bestimmten Tagen seine Aufwartung zu machen, oder er erwies auch zuweilen einigen Vornehmen am Hofe, die er öfters in seinem Palaste bewirtete, die Ehre, sie zu Haus zu besuchen.

"O Herr, bedenk'!" so wendet zitternd Zum Sultan sich der Großvezier, "Schau hin, wie meuterische Horden, Vollständig zügellos geworden, Gleich einem grimmen Riesentier Sich gegen deine Mauern türmen! Der Mensch hat auch dein Volk behext, Und wenn du diesen Spruch vollstreckst, Dann wird es den Palast erstürmen."

Ich lasse ihm den Kopf abschlagen.« – »Herrantwortete der Großvezier, »man muß ihn fragen lassen, wo sein Palast hingekommen ist, denn er allein kann es wissen.« – »Das wäre zu viele Schonung für ihnentgegnete der Sultan; »geh und schicke dreißig von meinen Reitern ab, daß sie ihn in Ketten vor mich führenDer Großvezier überbrachte den Reitern den Befehl des Sultans und unterrichtete ihren Anführer, wie sie sich zu benehmen hätten, damit er ihnen nicht entwischen könne.

Zum Schluß, wie stets in schweren Fällen, Ließ er dem Großvezier bestellen, Er wünsche schleunigst ihn zu sehn. Der Großvezier kam angerannt; Der Sultan faßte seine Hand, Zog ihn zum Fenster hin und fragte Voll Spannung: "Wirst du was gewahr Vom Schloß, das gestern hier noch ragte? Mich foppt, so scheint's, mein Augenpaar." Der Großvezier war höchst betroffen; Jedoch er sammelte sich bald.

Der Großvezier redete den Sultan also an: »Herr, die Eile, womit man mich berufen hat, läßt mich schließen, daß irgend etwas Außerordentliches vorgefallen sein muß; denn du weißt ja wohl, daß heute Ratssitzung ist, und ich mich meiner Pflicht gemäß ohnehin in einigen Augenblicken eingestellt hätte.« – »Jaantwortete der Sultan, »es hat sich wirklich etwas sehr Außerordentliches zugetragen und du wirst es selbst gestehen müssen.

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araks

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