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Aktualisiert: 27. Juni 2025
»Bravo!« sagte Annemarie, und Herr von Gorski lächelte. »Sie ist nämlich mit ihren jungen Freunden vom Regiment unbedingt fürs Einhauen. Sie geht dann als Rote-Kreuz-Schwester mit! Aber was ich schon vorhin fragen wollte, lieber Rittmeister, wo standen Sie eigentlich früher?« »Bei den Karlsburger Ulanen. Von dort kam ich auf Akademie und nachher in den Generalstab.«
Gaston verneigte sich respektvoll. »Sehr wohl, Herr von Gorski. Es wird sich eine Stunde finden, in der Sie die Güte haben werden, mir zuzuhören. Ihr Fräulein Tochter hatte die Gnade, meiner Werbung Gehör zu schenken. Morgen werde ich anfragen, wann Sie für mich zu sprechen sind.« Herr von Gorski nickte schweigend, Annemarie bot ihm die Hand zum Kusse.
Eine Warnung für sie beide, die gleich in der ersten Stunde vertraut geworden waren ... Der alte Herr hatte ganz recht, das mußte ein Ende haben, noch ehe es eigentlich einen Anfang genommen hatte. Er atmete auf und legte die goldene Zigarettendose auf den Tisch. »Das da hat Fräulein von Gorski im Coupé liegen lassen.
Dann wanderte er nach Osten, bis er an andere Flüchtlinge Anschluß fand. Mit zweiundzwanzig Jahren focht er unter Blücher gegen Napoleon.« »Merkwürdig,« sagte Herr von Gorski, und aus dem Tone seiner Bemerkung war starke Mißbilligung herauszuhören, »ja, also merkwürdig, wie eine Familie mit Traditionen in so kurzer Zeit ihren vaterländischen Standpunkt verändern kann!
Ich bin kein Tugendbold, aber sag' mal selbst: Wenn Du die Aussicht hättest, eine Annemarie von Gorski zu heiraten, würdest Du es da fertig kriegen, eine nach übler Pomade duftende Mamsell auf den Mund zu küssen, mit dem sie kurz vorher na sagen wir mal Gänseleber mit Zwiebeln abgeschmeckt hat?« Hans von Gorski schüttelte sich lachend. »Nicht um tausend Taler!« »Na also!«
Und ich darf wohl dagegen fragen, mit welchen Empfindungen werden Sie sich tragen, Herr von Gorski, wenn es morgen nach der anderen Seite losgehen sollte? Gegen Rußland?« Der alte Herr steckte sich in einer gewissen Erregung eine Zigarette an. »Sie verstehen zu fechten, Herr von Foucar! Aber es ist ein Irrtum dabei.
Eigentlich war es ja schon deutlich genug gewesen, daß Herr von Gorski die Jagdeinladung der Tochter nicht bestätigt hatte. Und dieser Hermann, der auf der Station warten würde, war ein Wink für ihn: »Gib Dich nicht unnützen Hoffnungen hin.« Der Wink war überflüssig. Wer sich selbst eine Kette um den Fuß gelegt hatte, durfte seine Augen nicht aufheben zu einem stolzen und freien Herrenkind.
Und da ergab es sich, daß Karl von Gorski, weil er auf dem Heimwege den Vorgang wohl ein halb Dutzend Male mit Begeisterung erzählt hatte, am besten Bescheid wußte, sich noch jedes einzelnen Wortes entsann, das von hüben und drüben gewechselt worden war.
Hans von Gorski stand neben seinem jüngeren Bruder. Die Offiziere hatten ebenso absitzen müssen wie die Mannschaft. »Du, Karl,« sagte er leise. »Na was denn?« »Ich kann mir nicht helfen, er gefällt mir!« »Mir schon gestern, wie er mich mit der Landkarte belapste. Und jetzt, daß er keine Rede gehalten hat. Besinnst Dich noch auf seinen Vorgänger Kaminski?
»Mag sein, Herr von Gorski. Dafür sieht's an unserer Westgrenze um so bedrohlicher aus. Dort geht's leider nach Stimmungen, nicht nach Erwägungen. Das ganze Volk schreit nach dem Revanchekrieg. Wie ein langsam angestautes Wasser ist es, das jeden Augenblick den Damm zerreißen kann. Mir persönlich wäre es recht. Nichts sehnlicher wünsche ich mir, als meine Schwadron gleich an den Feind zu führen!«
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