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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Vier Jahre waren so verronnen. Zu einem schmucken jungen Manne War Aladdin herangereist, Gerad und schlank wie eine Tanne. Ein winzig Bärtchen, zart geschweift, Sproß über seinem Lippenrand, Und niemand hätte mehr den Lümmel, Der einst in müßigem Getümmel Die Zeit vertan, in ihm erkannt.

"Nun wohl; jedoch wenn dir bewußt, Wo sich zurzeit mein Schloß befindet," Sprach Aladdin, "befehl' ich dir Kraft dieses Ringes, der dich bindet: Befördre mich sogleich von hier Gradaus an seinen neuen Platz!" Kaum ausgesprochen war der Satz, Da trug beflügelt ihn der Riese Nach Afrika, zu jenem Ort, Wo nun inmitten einer Wiese Das Bauwerk stand, und setzte dort Ihn sänftlich nieder auf das Gras.

Drauf Aladdin: "Zuerst Genuß, Erklärungen dann hinterdrein." Und unbedenklich hieb er ein. Die Mutter, vor Erstaunen wirr, Betrachtete bei jeder Pause, Die stattfand zwischen ihrem Schmause, Das schöne silberne Geschirr, Und als die Zwei gesättigt, lag Noch ganz genug in jeder Schüssel Für diesen und den nächsten Tag.

Da lösten sich die Zungenbande Der Mutter. Ohne weitre Scheu Berichtete sie wahrheitstreu, Durch welch geheimes Abenteuer Sich seiner Tochter Aladdin, Ihr Sohn, genaht; wie heftig ihn Seitdem verzehre wildes Feuer; Wie redlich sie sich unterdessen Ihn abzukühlen angestrengt, Doch wie von Leidenschaft besessen Er sie zu diesem Gang gedrängt.

Die Schüsseln wurden also leer, Und Aladdin, dem unterm Gurte Bereits der Magen wieder knurrte, Nahm von den zwölfen eine her Und trug in seines Mantels Falten Sie heimlich, um sie feilzuhalten, Zum Trödler in der nächsten Gasse; Doch als der höchst verschmitzte Greis Die Frage tat, um welchen Preis Er ihm die Schüssel überlasse, Gestand ihm Aladdin gar ehrlich, Wieviel sie wert sei, wiss' er nicht.

Nach Tische ward an Aladdin Vom Sultan väterlich die Frage Gerichtet, ob es ihm behage, Sogleich die Hochzeit zu vollziehn. Er gab zur Antwort: "Herr, du weißt, Wie sehr ich nach dem Glück verlange, Das die Prinzessin mir verheißt. Jedoch damit ich ihrem Range Gemäß an unserm Hochzeitstag Sogleich in tadellosen Räumen Ein neues Heim ihr bieten mag, Laß noch für kurze Zeit mich säumen.

Kunstgerechterweise Vor ihm gereiht in halbem Kreise Beeilten sie sich, ihren Schatz Am Fuß des Thrones aufzustellen, Worauf nach wohlversehnem Amt Sowohl die Dunklen als die Hellen Sich niederwarfen insgesamt. Die Mutter nahte nun dem Thron Und sprach mit vielen Huldigungen: "Hier sendet Aladdin, mein Sohn, Erhabner, was du dir bedungen.

Die sollen unterwegs ihn greifen, Verhaften und mit Schimpf und Schmach Gefesselt vor mein Antlitz schleifen!" Auf seinem Rückweg nach der Stadt Begriffen, ahnungslos und heiter, Traf Aladdin die dreißig Reiter. Ihr Hauptmann grüßte höflich glatt, Und er, von Heimweh schon beschwingt Und in der Meinung, jene wären Vorausgesandt zu seinen Ehren, Sah sich mit einem Schlag umringt.

Er aber wurde drum nicht eitel, Nein, zeigte dem bedrohten Staat Sich von der Zehe bis zum Scheitel Als echten Helden durch die Tat: Des Reichs gesamte Grenze stand In eines Aufruhrs hellem Brand. Der Feldherrn keiner konnt' ihn dämpfen, Bis Aladdin, dem Ruf der Not Gehorchend, mannhaft sich erbot, Auf eigne Faust ihn zu bekämpfen.

Drauf Aladdin: "O Geist, errette Zum zweiten Male mich vom Tod Und bring', bevor der Morgen loht, Mein Schloß zurück zur alten Stätte!" Der Geist versetzte: "Dies Gebot Verträgt sich nicht mit meinem Walten. Ich diene nur dem Ring. Du mußt Dich an den Geist der Lampe halten."

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