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Er lehrt mich Lieder und Sagen und spielt mir auf der Harfe vor. Wir haben ihn alle sehr liebWährend dieser Worte hatte Karl von Valois seinen durchdringenden Blick forschend auf Machteld geheftet, doch er erkannte, daß nur Freundschaft im Herzen der Jungfrau wohnte. »Da hat er sich diese Gunst redlich verdientsagte er lächelnd, »laßt Euch nur nicht durch meine Bitte länger zurückhalten

De Coninck hatte sein Haupt entblößt und stand ehrerbietig vor ihr. Machteld lächelte ergreifend. Auf ihren Zügen mischte sich bitterer Schmerz mit ruhiger Zufriedenheit, denn sie war erfreut, den Obmann zu sehen. Mit schwacher Stimme sprach sie: »Seid gegrüßt, Meister De Coninck, unser Freund!

Auch darf kein Dienstbote dort laut sein.« »O, nein, das braucht Ihr nicht zu befürchten, Vater. Ich werde ganz leise mit meinem Falken sprechen, so daß es der Ritter nicht hören kannRobrecht nahm die gute Machteld bei der Hand und führte sie aus dem Zimmer.

Einige Zeit ruhte er bewegungslos auf seinen Fittichen, und seine durchdringenden Augen suchten nach dem ihm bestimmten Wild. Bald sah er die Schnepfe in der Ferne fliegen. Schneller als ein niederstürzender Stein stieß der Falke auf den armen Vogel und packte ihn mit seinen scharfen Klauen. »Seht Ihr, Herr von Valoisrief Machteld erfreut aus, »daß Frauenhand auch gut Falken abrichten kann.

Ich ersuche euch alle, das Geheimnis von dem wahren Namen des goldenen Ritters aufs sorglichste zu wahren; mein Bruder Gwijde wird den Leuten der Abtei dies gleichfalls befehlenNach diesen Worten trat er zu Adolf und küßte ihn auf die Wange. »Lebe wohl, mein Sohnsagte er. Und seine Machteld ans Herz drückend: »Lebe wohl, geliebte Machteld.

Gwijde wartete, bis das Gebet zu Ende war, ohne auf Machteld zu achten, die wieder zu ihrem Falken gegangen war: »Aber sag' mir nur, Wilhelm, dünkt es Dich nicht, daß wir Herrn von Valois großen Dank schulden?« »Herr von Valois ist der würdigste Ritter, den ich kenneantwortete der Jüngling. »Hat er uns nicht mit größtem Edelmut behandelt?

Während die junge Machteld ihre Tränen trocknete, blickte sie Wilhelm vorwurfsvoll an und sagte schluchzend: »Immer betrübt Ihr mich grundlos. Fast könnte man glauben, Ihr hättet alle trostreichen Worte vergessen; denn stets sprecht Ihr von so grausigen Dingen, daß mich ein Zittern überfällt; meinem Falken ist bang vor Eurer Stimme,

»Diese Ehre ist meinem Haus zuteil gewordenantwortete Adolf. »Eure Ankunft wird sie höchlich freuen. Fast kommt der Trost zu spät, den Ihr bringt; denn trauernd siecht sie dahin, als ob sie sterben wollte.« »Hier, diesen Brief von ihrem Vater könnt Ihr Machteld geben; denn ich merke wohl, daß es Euch glücklich machen wird, ihr Trost zu bringen

»Ich bin verändert, nicht wahr, Adolfseufzte sie. »Ihr fürchtet Euch vor mir; Ihr werdet mich nicht mehr so gern wie früher habenDer Ritter verfärbte sich bei diesen Worten und betrachtete das Mädchen mit seltsamem Blick. Er faßte sich jedoch schnell und sprach: »Machteld, habt Ihr an meiner Zuneigung zweifeln können? O, das ist nicht recht von Euch! Wirklich, Ihr seid allerdings verändert!

Sein kräftiger Körper und die sorgfältige Behandlung Meister Rogaerts hatten seine Wunden zur Heilung gebracht; er bekam wieder Leben und Farbe, aber eine tiefe Traurigkeit lag noch auf seinem Antlitz. Der unglückliche Ritter sah die Tochter seines Fürsten und Wohltäters täglich bleicher werden, von trüben Gedanken gepeinigt siechte Machteld matt und krank dahin, wie eine welkende Blume.