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Die unterdrückte Secte ließ einige schwache Anzeichen von dem Geiste blicken, der im vorhergehenden Jahrhundert der ganzen Macht des Hauses Valois Trotz geboten hatte. Es erfolgten Metzeleien und Hinrichtungen.

Aber in Wahrheit darf man behaupten, daß der Tod dieses Ministers mehr der Gefangennahme des Grafen Gwijde als seinen anderen Missetaten zuzuschreiben ist, und daß Karl von Valois ihn henken ließ, um für diesen Verrat Rache zu nehmen. Damals gab es in Flandern zwei Parteien, die einander gegenüberstanden, und die nichts unversucht ließen, um sich gegenseitig nach Kräften zu schaden.

Karl von Valois hatte diese Rede mit tiefem Herzeleid mitangehört. Jetzt trat er vor den Thron und sprach: »Mein König und Herr! Es ist Euch bekannt, mit welcher Treue ich Eurer Majestät gleich dem geringsten Eurer Untertanen gedient habe. Nie hat jemand sagen können, daß ich mein Wappenschild auch nur durch einen Schein von Feigheit oder Untreue besudelt hätte. Und nun solltet Ihr es sein, o König, der meine Ehre,

Gwijde wartete, bis das Gebet zu Ende war, ohne auf Machteld zu achten, die wieder zu ihrem Falken gegangen war: »Aber sag' mir nur, Wilhelm, dünkt es Dich nicht, daß wir Herrn von Valois großen Dank schulden?« »Herr von Valois ist der würdigste Ritter, den ich kenneantwortete der Jüngling. »Hat er uns nicht mit größtem Edelmut behandelt?

Ȇbermorgen wird Herr von Valois mit seinem Gefolge nach Wijnendaal kommen, um uns das Geleite zu geben. Ich habe die Edeln, die mir noch treu geblieben sind, zu mir entbieten lassen, um sie davon in Kenntnis zu setzen.

Während Karl von Valois also sprach, war er in flammende Wut geraten. Sein Blick strahlte so gewaltige Kraft, daß Philipp der Schöne fast bereit war, sein Urteil zu widerrufen. Da ihm selbst die Ehre des Ritters über alles ging, fühlte er innerlich den Schmerz seines treuen Bruders mit. Derweile hatten sich die Vlaemen erhoben und harrten bangend des Erfolges.

»Ihr urteilt und sprecht allzu leichtfertig, edler Herrentgegnete ihm Gwijde. »Karl von Valois stellt uns einen Geleitsbrief aus und gelobt uns bei seiner Ehre, daß er uns wieder ungehindert nach Flandern zurückbringen wirdDie Herren, die Valois' edle Gesinnung kannten, glaubten seinem Versprechen und berieten weiter mit dem Grafen.

»Ich sehe also, daß Ihr's wißterwiderte Graf von Valois mit Nachdruck, »ich ersuche Euch, nun auch danach zu handeln! Die Ehre besteht nicht in eitlen Worten, Herr von Châtillon. Was nützt es, die Gesetze der Ritterschaft auf der Zunge zu tragen, wenn sie Euch nicht von Herzen kommen.

Karl von Valois stand bei dem alten Gwijde und unterhielt sich freundlich mit ihm. Er harrte des Augenblicks, da er nach dem Geheiß seines königlichen Bruders die Vlaemen zum Throne geleiten sollte. Auch einige

Ach, das und die Gefangenschaft meiner unglücklichen Tochter sind zwei Schicksalsschläge, die mich gebrochen habenKarl von Valois antwortete nicht auf Gwijdes Klagen. Lange Zeit hüllte er sich in tiefes Nachdenken und ließ den Zügel seines Trabers am Sattelknopf hängen.