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Doch er ist wirklich brav und treu, Drum folge mir. Dann geht's vielleicht noch gut, Wenn nicht die Götter eine Strafe senden, Und über's Jahr versöhnst du die und uns! Thoas. Er kommt. Sprach ich umsonst? Herr, lächle nicht! Selbst an der Mauer schießt Salpeter an, Warum denn nicht das Salz der Zeit an mir? Kandaules. Du hast mich mehr getroffen, als du denkst! Nun, Gyges? Gyges.

Gyges. Doch, welche Schuld! Kandaules. Das Wägen ist an ihr! Auch fühl ich's wohl, ich habe schwer gefehlt, Und was mich trifft, das trifft mich nur mit Recht. Das schlichte Wort des alt-ehrwürd'gen Dieners Hat mich belehrt. Man soll nicht immer fragen: Was ist ein Ding? Zuweilen auch: was gilt's?

Denn, wenn er bleibt Und mit den Kränzen, die er sich errang, Noch länger so herumgeht unter ihnen, Kann viel geschehn. Kandaules. Du meinst? Thoas. Ich seh es ja! Das flüstert und vergleicht! Das zuckt die Achseln, Das ballt die Faust und nickt sich heimlich zu! Du hast sie gar zu schwer gekränkt.

Ich spreche: Jüngling komm, da ist ein Kern, Den stecke in die Erde und begieße Den Fleck mit Wasser, tu es Tag für Tag Und sei gewiß, daß du mit weißen Haaren Für deine Mühe Kirschen essen wirst, Ob süße oder saure, siehst du dann! Als Währsmann stelle ich den Agron dir, Den würd'gen Freund des würdigen Alkäos, Ihm völlig gleich, nur nicht so weiß im Bart. Rhodope. Du bist vergnügt! Kandaules.

Und dennoch zerr und zupf ich stets an ihm Und hätt' ihn gestern gern dir abgerissen! Nun, das bereu ich, und ich schwöre dir Dies trieb mich her! es soll nicht mehr geschehn! Kandaules.

Dein Vater hatte Mich immer um sich, einerlei, ob er Zum Schmausen ging, ob er zu Felde zog, Ich durfte ihm nicht fehlen, heute reicht' ich Den Becher ihm und morgen Schild und Speer. Auch ordnete ich ihm den Scheiterhaufen Und sammelte mit meinen steifen Fingern Die weiße Asche in den braunen Krug. Er hatt' es so bestellt. Warum denn wohl? Kandaules. Die Traube wird schon rot. Thoas.

Ja, wenn ich dir den schnöden Totenring, Den du mir wieder aufgesteckt, im Zorn Nicht vor die Füße warf, anstatt mich seiner Zur raschen Flucht noch einmal zu bedienen, So unterließ ich's bloß aus Scheu vor ihr. Ihr wollt' ich das Entsetzen sparen, ihr Die ewige Umschattung ihres Seins, Dir nicht Verzeih's, mich fieberte die Tat! Kandaules. Du bist ein Tor! Gyges. Ein Tor!

Bist du zufrieden, Herr? Kandaules. Ich bin erstaunt! Gyges. Und da du denn nicht weißt, wo dir die Mutter Nachweint, und wo das Haus des Vaters steht, So geh, bis du es findest, in das meine, Ich schenke dir's und hol nur noch mein Schwert! Kandaules. Was machst du, Gyges? Gyges. Herr, ich danke dir, Daß du dies Werk durch mich vollbringen wolltest: Es bleibt das Deinige! Kandaules.

Denn wild und blutig ging es immer her, Doch würbest du, der Grieche und mein Günstling, Auch nur um einen Zweig der Silberpappel, Wie man sie heut zu Tausenden verstreut: Du kämst mit deinem Leben nicht davon. Gyges. Nun habe ich dein ja, du kannst mir's jetzt Nicht länger vorenthalten! Kandaules. Nimmst du's so? Dann muß ich schweigen! Gyges. Herr, ich kam nicht bloß, Zu bitten! Nimm!

Die wünschte ich mir ja! Kandaules. Vergibst du? Rhodope. Herr, ich weiß, du kannst nicht anders, Da gilt die Stunde gleich. Was fragst du viel? Kandaules. Ich kann dich nicht verstehn. Rhodope. Sei offen, König! Du findest mich bereit! Kandaules. Bereit! Wozu? Rhodope. Ich kenne deine Pflicht und danke dir, Daß du sie rasch erfüllen willst. Sie würde Ja nur die meine, wenn du zögertest.