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Aktualisiert: 21. Mai 2025
Die zwei Kinder lagen im Korb, in einem Berg von Lumpen, und schliefen. Anna saß am Tisch, die Petroleumlampe flammte ärmlich und bläulich üher ihre Hände. Gleichgültig schaute das Weib vom Sockenstopfen auf und rief: "Hast was gefunden?" Michel schwieg, drehte sich umständlich um und schloß die Tür. Dann, seinem Weib wieder zugewendet, sagte er: "Zuwas stopfst' Socken? ... Brauchst bloß Licht."
Ich mag nicht mehr!" stöhnte sie erschöpft und sank in einen Küchenstuhl. Unter stoßweisem Weinen und Vorwürfen erzählte sie Johann ihr Mißgeschick. Der hatte den Kopf unter dem Hahn der Wasserleitung und ließ immerfort den kalten Strahl üher ihn herabrinnen. Er drehte sich nicht um. Nicht im mindesten ließ er sich stören. Annas Geduld riß völlig. Sie begann wüst zu schimpfen. "Und du!
Ein schepperndes Weckerläuten. Es ist noch tiefste Nacht draußen, die Fenster sind gefroren und hoch herauf verschneit, man hört auf den weiten, überschneiten Straßen nur seine eigenen Schritte knirschen. Aus Schnee und Dunkelheit kommt langsam eine flimmernde Straßenbahn, dann hinter einer gelben Fensterscheibe ein verschlafenes, ärgerliches Pförtnergesicht, üher einen Hof viele, dumpf trommelnde Schritte und ineinanderschwimmende Laute, endlich einen glatten Hebel in der Hand, herumgezogen und ratsch! ein ganzer Hauskoloß surrt bebend auf, die Riemen klatschen, ächzen, es hämmert, feilt, quietscht, kracht, klingt, braust das wußte Peter Windel seit ewiger Zeit. Zwischendurch freilich auch Sommertage. Ein offenes Fenster, Kühle und Dämmerung und etliche schüchterne Vogeltriller beim Erwachen. Das meiste der zwanzig Jahre : Nächte über technischen Büchern, Sonntagnachmittage über dem Zeichenblock und manchmal ein Zählen des ersparten Geldes.
Die fast märchenhafte Leichtigkeit, mit der man üher Nacht so hoch getragen worden war, hatte die Energie vernichtet. Adam Högl knirschte und sah scheu rundherum. Die Angst kam von der Magengegend zur Gurgel heraufgekrochen. Mit einem Ruck riß er sich zusammen und schritt zur Tür. Da kam der schlanke Kellner und bat ihn in die Loge des Millionärs. Er atmete erleichtert auf.
Immer zehn Schritte der Länge nach und zwölf Schritte der Breite nach. Den ganzen Tag, ohne innezuhalten, wenn man Essen oder Abendbrot brachte. Erst als das Licht beim Hereinbruch der zweiten Nacht verlosch, legte er sich auf die Pritsche, zog die rauhe Decke üher sich und schlief wie immer. Jäh erwachte er in der anderen Frühe. Es war stockdunkel.
Knirschend und ohne sich um die geschwätzige Gesellschaft zu kümmern, ließ sich der Eingetretene auf einen Stuhl fallen und schwang seinen patschnassen Hut ein paarmal derart wütend him und her, daß die herausgepeitschten Tropfen wie aus einem Weihwasserpinsel herumflogen. "Pilsner oder Most?" schrie der Kellner üher die Köpfe hinweg. "Pilsner!" brummte Högl finster zurück und machte sich breit.
"Er meint's doch nicht übel, Herr Hochvogel!" "Bitte! Hier, trinken Sie. Er schläft ja schon! Seh'n Sie, seh'n Sie! Es passiert nie wieder. Ich sag's ihm morgen, mein Wort, mein Ehrenwort!" alles zerfloß ineinander, bittend, winselnd, aufgeregt, ängstlich. Wie ein zischendes Gezirpe umsummte dieses Geplätscher Johanns Kopf. Als gieße irgend jemand kaltes Wasser üher ihn. "Haha!
Einen Augenblick hatte es den Anschein, als straffe sich sein Körper, als hole er zu einem Satz aus und wolle in die vorbeigleitenden, duftenden, rauschenden, geschwätzigen Menschen springen, aber schließlich torkelte er doch üher die verschneite Freitreppe hinunter und bog in die Seitengasse ein, die vom Theaterplatz abzweigte. Ein letztes Auto surrte weg. Die Stimmen verloren sich in der Ferne.
Wie eine warme, unsagbar wohltuende Gischtwelle ergoß sich ihre Atmosphäre unaufhörlich über Johann. Er war nicht mehr! Zerschmolzen, zerronnen liefen die Zungen seiner Brunst ohne Unterlaß üher das Meer ihres Körpers. Die Zeit war weggeweht, alles schwirrte, rann, floh. Erst ganz langsam wieder festigte sich seine Gestalt, stückweise beinahe.
Der Körper des Ermordeten gab nach, hing schräg üher die Pritsche. Die anderen stürzten herein und warfen sich auf Peter, schlugen auf ihn ein, his er liegenblieb. Ihn überleuchtend, sagte ein Soldat zum Gefesselten: "Hund! Morgen stehst du an der Wand!" Peter Nirgend schloß die Augen. Nach einer ziemlichen Weile wurde die Tür wieder aufgeriegelt.
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