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Johann hob den schweren Kopf und glotzte auf das verschwommene Gemeng der drei, die im fahlen Lichtschimmer hinter den Weinflaschen sich hin und her drückten. "Ein ne etter Mensch, eine richtige Qualle e iin dummes Vieh! Ein geiler Orang g kutan, hahahaha hat den Schwanz eingezogen, weil der Wärter gekommen ist, haha a a! " Johann sank haltlos zurück. "Das ist zu stark!" zischte Hochvogel.

"Herr Hochvogel hat mich wissen lassen, daß er nicht mehr kommt. Ich kann Sie nicht mehr brauchen. Das ist der Dank dafür, daß ich mich so um Sie angenommen habe," schimpfte sie mit hochgehobenem Kopf. Anna versuchte auf alle mögliche Art, sie umzustimmen. Vergebens. "Und überhaupt glauben Sie, ein solcher Mann wie Hochvogel läßt sich derartige Schmutzigkeiten ins Gesicht sagen!

Die Worte flossen schnell, fast ängstlich aus ihm, so, als wären sie wunderliche Ziegelsteine, mit denen man im Nu eine schützende Mauer um sich schließen könnte. "Zu gütig," lispelte Anna bereits. Und Herr Hochvogel goß das Glas der Rienken voll und schob es behend dem Arbeiter hin: "Da, trinken Sie!" Die ärgste Gefahr schien behoben zu sein.

Ich gehe einfach heute wieder zur Schicht und fertig. Und die Rienken die wird schon wieder aufhören mit ihrem Geschimpfe, wenn sie müd ist." Anna blickte auf einmal auf zu ihm. "Ist doch ein netter Kerl, dieser Hochvogel. Mit dem läßt sich doch reden," brummte er. Der arglose Ernst, die Selbstverständlichkeit dieser Worte bezwangen.

Als sie dann wieder am Tisch saßen, begann sie über die Rienken zu schimpfen und über Hochvogel und erzählte im Laufe des Gesprächs alles mögliche von den beiden. "Es war ganz richtig, daß du ihm mal heimgeleuchtet hast," sagte sie, "die ganze Sippschaft glaubt immer, sie könnte Schindluder mit einem treiben! Was hat er mir nicht alles angetragen, wenn ich mit ihm schlafen würde!

Und endlich zur Sache gerufen, erzählte sie weitschweifig, daß Johann die Stellung bei diesem Fabrikherrn nicht umsonst angenommen habe. "Und Nachtschicht er wird schon gewußt haben, warum. Man kennt solche Nachtschichten!" Und Herr Hochvogel?... Sie geriet etwas in Verwirrung. Nun, der habe bald klar gesehen, ein solcher Herr ließe sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. "Der muß her!

Jeder hielt jetzt fassungslos den Atem an. Nur Johann schien sicher zu sein. "Ich bin nicht zur Schicht gegangen, Herr Hochvogel ich hab' einen Höllendurst, ich könnt' ein Meer aussaufen," sagte er ohne sichtliche Erregung und lächelte schnell. Das löste eine Entspannung aus. Man atmete wieder und nahm langsam die gewöhnliche Haltung an. Der Fabrikherr schnitt ein malitiöses Gesicht.

Er suchte sich zu fassen und griff zum Weinglas. "Heiß ist's hier," sagte Johann wieder. "Nicht zur Schicht? Aber Johann!?" brachte nunmehr Anna heraus. Die Rienken erhob sich und verließ den Tisch. "Das macht doch nichts, oder? Herr Hochvogel, macht das was aus?" fragte Johann den Fabrikherrn.

Er lag den ganzen Tag auf der Pritsche, wurde sogar dick von dem Essen, das sie ihm schickte, und war stets ruhig und trocken, wenn sie ihn besuchen durfte. Als sie ihm von dem Auszug aus dem Rienkeschen Hause erzählte, hörte er stumm zu dann, nach einer Weile, lächelte er und sagte: "Hml Hm, war doch schön an dem Abend mit Hochvogel, hmhamhm!"

"Es war doch schön an dem Abend mit Hochvogel so gemütlich!" und "So was wie die Rienken hat, müßt' man aufmachen." Das war er! Mittlerweile kam der Termin zur Verhandlung gegen ihn. Anna hetzte noch mehr herum. Sie schlief nicht mehr, sie vergaß das Essen.