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Wir haben die Produktivität des Geistes erfunden: darum haben die Urbilder für uns ihre gegenständliche Selbstverständlichkeit unwiederbringlich verloren und unser Denken geht einen unendlichen Weg der niemals voll geleisteten Annäherung. Wir haben das Gestalten erfunden: darum fehlt allem, was unsere Hände müde und verzweifelt fahren lassen, immer die letzte Vollendung.

Er zog sich wie ein Strom durch die Stadt, englisch, überdunkelt und alt im Sommer, winters bereift, immer schön. Die Lichtgurte ganzer Grenzstraßen warfen sich in ihn hinein, schimmerten im kleinen Teich, aber er gab kein Dunkel wieder zurück. Nahm alles auf mit großer, tiefer Selbstverständlichkeit.

... Zunächst ein Verstummenein Versagen jeglichen Gefühls. Plötzlich diese fürchterliche Selbstverständlichkeit des Unbegreiflichsten. Im rasenden Wirbel tausendfältiger blitzartiger Gedankenbilder als Kern im Mittelpunkte seines Ich die dunkle verworrene Empfindung: Dich geht das alles doch nicht an

Auch schrieb sie mir Verdienste zu, die ihr trotz aller Selbstverständlichkeit groß und neu dünkten, und vor allem erschien ich ihr verläßlich. Verläßlichkeit war ihr Ideal, wie wenn ihr das Geschick einen Trumpf im Spiel hätte vorgeben können durch die bewunderte Tugend eines andern. Heute seh’ ich dies klar, damals bestrickte mich ihr bedenkenloses Anschmiegen.

Es liegt in der leidgesättigten Zeit, daß Dinge, die früher erklärt werden mußten, jetzt als Selbstverständlichkeit ohne Erklärung von manchen Leuten begriffen werden.

Indem der französische Dichter auf die Aufforderung des Königs ein Gedicht zu machen, dessen sujet er sei, antwortet, le roi n'est pas sujet, erwartet er wiederum, dass man aus der Selbstverständlichkeit, die er sagt, dass nämlich der König nicht Unterthan sei, durch das Mittel des Wortes sujet das andere Urteil ableite, der König könne nicht sujet eines Gedichtes sein.

Er fand nicht die Kraft, alle jene Gänge und Meldungen zu erledigen, die in unserem geordneten Staatswesen der Tod eines Familienmitgliedes den Hinterbliebenen auferlegt. Die, ach so praktische Katharina besorgte alle diese Dinge mit der Selbstverständlichkeit und nüchternen Klarheit, die sie in jeder Lebenslage bewies.

Es war ein langsames Schaffen; aber ein sicheres Wachsen, immer aus dem Lebenszentrum, dem Ich-Punkt heraus. So entsteht ein Naturgebilde. Alles von der Natur Geschaffene stellt sich uns mit so sicherer Selbstverständlichkeit dar, daß wir nur schwer dazu gelangen, seine Bedingtheit aus unendlicher Zusammensetzung zu begreifen. Alles Vereinheitlichte und darum Einfache ist schwer zu ergründen.

Bloß Missonier stand da und lachte wie ein Idiot. Clarissa war erstaunt. Solche Bestimmtheit und Selbstverständlichkeit der Antwort hatte sie nicht erwartet. Mit innerlichem Schluchzen hielt sie das Unleugbare des gegenwärtigen Zustands von sich ab und suchte in ihrem Gedächtnis schaudernd einen Weg zu jenem Vergangenen, auf den er sich gründete und den man von ihr bekräftigt wissen wollte.

War dies die erste Begegnung gewesen, oder hatten sich die beiden schon öfter im Theater getroffen? Und mit welcher Selbstverständlichkeit hatte Martha seine Galanterie angenommen! Lachend, wie sie sich von Wittmann den Hof machen ließ, hatte sie sich die Huldigungen Hermanns gefallen lassen!