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Aktualisiert: 14. Juni 2025
Hier wurde sie von Pfarrer Liljecronas Frau unterbrochen, die jetzt rasch auf sie zutrat. Jetzt müsse es aber genug sein, rief sie, indem sie angstvoll nach Maja Lisas Hand griff. Es habe weder in ihrer, noch in des Verwalters Absicht gelegen, daß von diesem Briefe weiter die Rede sein solle. Sie hätten ihn dem Pfarrer nur vorgelegt, um ihn zu überzeugen, daß seine Tochter Liljecrona gern habe.
Um Mitternacht wurde ein Knecht, so erzählten die Diener, durch ein seltsames dumpfes Pochen geweckt, er glaubte, dem Alten sei etwas zugestoßen, und schickte sich an aufzustehen, um ihm zu Hülfe zu kommen, als der Wächter auf dem Hofe laut rief: »Feuer, Feuer! in der Stube des Herrn Verwalters brennt's lichterloh!«
So wie der Verwalter und der Schloßherr früher immer an demselben Tische gespeist hatten, so blieb es auch jetzt, und der Schloßherr speiste mit der Familie des Verwalters.
Inzwischen war, vom Feuer der Baracken ergriffen, nun schon das Schloss, mit allen Seitengebaeuden, starken Rauch gen Himmel qualmend, angegangen, und waehrend Sternbald, mit drei geschaeftigen Knechten, alles, was nicht niet- und nagelfest war, zusammenschleppten, und zwischen den Pferden, als gute Beute, umstuerzten, flogen, unter dem Jubel Hersens, aus den offenen Fenstern der Vogtei, die Leichen des Schlossvogts und Verwalters, mit Weib und Kindern, herab.
Bald gaben sie vor, dass die Rappen des Kohlhaas, in Folge eines bloss eigenmaechtigen Verfahrens des Schlossvogts und Verwalters, von welchem der Junker nichts oder nur Unvollstaendiges gewusst, auf der Tronkenburg zurueckgehalten worden seien; bald versicherten sie, dass die Tiere schon, bei ihrer Ankunft daselbst, an einem heftigen und gefaehrlichen Husten krank gewesen waeren, und beriefen sich deshalb auf Zeugen, die sie herbeizuschaffen sich anheischig machten; und als sie mit diesen Argumenten, nach weitlaeufigen Untersuchungen und Auseinandersetzungen, aus dem Felde geschlagen waren, brachten sie gar ein kurfuerstliches Edikt bei, worin, vor einem Zeitraum von zwoelf Jahren, einer Viehseuche wegen, die Einfuehrung der Pferde aus dem Brandenburgischen ins Saechsische, in der Tat verboten worden war: zum sonnenklaren Beleg nicht nur der Befugnis, sondern sogar der Verpflichtung des Junkers, die von dem Kohlhaas ueber die Grenze gebrachten Pferde anzuhalten.
Nacht war's, als Siegfried vom Pferde stieg. Und er gedachte seines Verwalters Alberich Wachsamkeit zu erproben und lärmte wie ein Trunkener am Tore und begehrte mit hämmernden Faustschlägen Einlaß.
Bulram und Talora hatten hier hinter dem Haus des englischen Verwalters ihre kleine, weiße, niedere Hütte an der Gartenmauer, welche schräg den Berg hinaufsteigt. Die Blicke der beiden waren immer ruhig wie die windstillen Täler, wie der wolkenlose Himmel, und ihre Gedanken nur von den Gesichtern der indischen und europäischen Blumenarten angefüllt. Der ewig stillstehende Blumengarten, darinnen nie Winter, nie Sommer, nie Frühling und Herbst wechselten und die Büsche ohne Ausruhen ewig berauscht und unvergänglich blühten, darüber der
So bestimmt ich auch erklärte, nach dem bloßen Aussehen des Bodens, ohne einen tiefen Stollen in der Richtung des Ganges, könne ich nicht wissen, ob hier einmal gebaut worden sey es half nichts, ich mußte den Bitten meiner Wirthe nachgeben. Seit zwanzig Jahren war das Wamms des Verwalters im ganzen Bezirk tagtäglich besprochen worden.
Simon arbeitete schon am nächsten Tag, frühmorgens um acht Uhr, in der Schreibstube, und nach ein paar Tagen hatte er sich an die Gesellen, die dort arbeiteten, gewöhnt. Es waren Menschen, die sich im Leben einmal irgend eine Liederlichkeit zuschulden kommen ließen und den Boden dann unter ihren schwankenden Füßen verloren hatten. Es waren Menschen da, die um eines begangenen, schweren Vergehens willen früher einmal im Gefängnis gesessen hatten. Von einem alten, sehr gut aussehenden Manne wußte man, daß er jahrelang im Zuchthaus gesessen hatte, eines schweren sittlichen Verbrechens wegen, das er an seiner eigenen, leiblichen Tochter verübte, die ihn dem Richter verklagte. Er verzog, so lange Simon ihn sah, nie eine Miene seines stillen, sonderbaren Gesichtes, als ob das Schweigen und Horchen dort in dem Gesicht einheimisch und zur Notwendigkeit geworden wäre. Er arbeitete ruhig, friedlich und langsam, sah gut aus, blickte einen ruhig an, wenn man ihn anschaute, und schien sich einer quälenden Erinnerung nicht im leisesten bewußt zu sein. Sein Herz schien so still zu schlagen, wie seine alte Hand arbeitete. Nichts von Verzerrung eines einzigen Zuges war in seinem Gesicht zu bemerken. Alles schien er gebüßt, alles abgewaschen zu haben, was ihn je verunzierte und beschmutzt hatte. Seine Kleider waren ordentlicher als die des Verwalters, obschon er arm sein mußte. Merkwürdig gepflegt waren seine Zähne und seine Hände, seine Schuhe und seine Kleider. Seine Seele schien ruhig und außerordentlich rein zu sein. Simon dachte über ihn: »Warum nicht? Ist denn eine Sünde nicht abzuwaschen und soll eine Strafe das ganze Leben vernichten? Nein, diesem Manne sieht man weder eine begangene Sünde noch eine erduldete Strafe an. Er scheint beides völlig vergessen zu haben. Es mußte Güte und Liebe in dem Mann stecken, und viel, sehr viel Kraft. Aber immerhin: wie sonderbar!«
Nach Monaten klingelte abends die elektrische Glocke der Gartentür des Edengartens, und als man öffnete, standen Bulram und Talora draußen. Beide vergnügt, lautlos und sanft wie immer. Der Verwalter fragte, und die Frau des Verwalters fragte, und alle Gartenaufseher fragten, wo die beiden nach zwei Jahren herkämen. Sie aber lächelten nur und deuteten in den wolkenlosen Himmel.
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