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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Die dritte Kompagnie unternahm einen Sturm gegen ein Gebäude, das etwas außerhalb des Dorfes lag und von den Franzosen mit wildester Wut verteidigt wurde. Die Mauern des Hauses waren schwarz vor Alter; es hatte zwei Erker, und die Fenster waren vergittert. Jedes der beiden Stockwerke hatte sechs Fenster, an jedem Fenster standen die Soldaten enggedrängt, und die Erschossenen wurden sogleich wieder durch andere ersetzt. Die Granaten hatten das Dach eingeschlagen, aber bis jetzt hatte noch keine gezündet. Auch aus dem Sparrenwerk des Daches schossen die Feinde herab, und wie alle früheren Angriffe, wurde jetzt der Angriff der dritten Kompagnie zurückgeschlagen. »Folgt mir, Jägerrief Sylvester und verließ mit seinem Zug die Deckung einer Hofmauer. Die Leute waren sämtlich sehr blaß, gehorchten jedoch dem Befehl mit einem rachsüchtigen Hurrageschrei. Viele drückten die Augen zu, während sie liefen. Die vierte Kompagnie, deren Hauptmann gefallen war, vereinigte sich mit Sylvesters Abteilung. Einer um den anderen stürzte. Sylvester vernahm den süßlichen U

Erbeuten und wegwerfen; bewahrte das Gedächtnis einen Namen, ein zartes Wort, eine seltene Gebärde, so war die Mühe belohnt; Gestalt und Wesen schwanden hin. Wer Blüten pflückt, will oft kaum riechen; den Strauß in der Hand, mag er ihn schon nicht mehr weiter tragen, und schleudert er ihn fort, ist er sorgloser geworden. Aber Sylvester hatte eine schwere Sorge.

Sylvester verschränkte die Arme über der Brust, was ein Ausdruck von Kritikbereitschaft war, denn wie es bei eitlen Menschen oft der Fall ist, waren ihm die Huldigungen unbehaglich, die man einer Person darbrachte, für die er selbst nichts fühlte und deren Leistungen er aus Widerspruchsgeist skeptisch zu beurteilen schon jetzt entschlossen war.

Schon am ersten Abend hatte Sylvester das Mädchen beobachtet.

Der Lärm der Stimmen glich dem Brummen und Feilen einer ungeheuren Dampfsäge, und die Hitze stieg von Minute zu Minute. Sylvester saß in der Mitte des Saals, dessen beide Seiten glatte weiße Wände hatten; in halber Höhe der hinteren Schmalwand war eine Galerie, deren Sitze für die Mitglieder des Hofes und einige bevorzugte Würdenträger bestimmt waren.

So sehen sie aus, dachte Sylvester, die Schläferinnen, wenn das Seelchen zwischen Jubel und Qual seiner selbst inne wird. Ein Weib zu belauschen, das sich allein wähnt, das heißt, der Natur ihr am meisten bewachtes Geheimnis zu entreißen, dachte er weiter; wie nackt ist solch ein Seelchen, wie menschenhaft! Bittet und lockt, wenn das Schicksal schweigt, und zuckt und wimmert, wenn es spricht.

Genau drei Tage später erblickte Sylvester vom Kupeefenster aus die Würzburger Marienfeste, an der noch immer gebaut wurde, seit sie, während des Mainfeldzugs vor drei Jahren, von den Preußen in Brand geschossen worden war. Novembernebel hüllte die Stadt in flaumigen Dunst, und der an den Rebenhügeln hingleitende Strom war von der untergehenden Sonne blutrot gefärbt.

Was wird aus mir? In seiner Knabenzeit hatte Sylvester einmal im Herbst in einer Kammer einen Korb mit frischen Trauben entdeckt. Es war nicht Hunger, was ihn getrieben, darüber herzustürzen. Da es die ersten Trauben des Jahres waren, hatte auch die Freude am Anblick der schönen Dolden, das Entzücken, sie greifen zu können, seine Gier erweckt.

Sylvester mußte an Agathe denken, an Agathes Entzücken, solange sie empfänglich, an ihre Verdrossenheit, wenn sie müde war. Gabriele hatte eine sanfte, gedankenvolle Ruhe. Sie lauschte seinen Worten, als ob sie ein Wechsel von Licht und Schatten wären, nicht wie Agathe, die allzu wach das Wort wie ein lebendiges Ding ergriff und sich von ihm reizen und steigern ließ.

Agathe sank in einen Sessel und bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Ich bin müdeflüsterte sie nach einer Weile, »ich habe seit vorgestern kein Auge zugetan. Auch du wirst müde sein. Gute NachtIn seinem ganzen Leben hatte sich Sylvester nicht so allein gefühlt wie an diesem Abend in seinem eigenen Haus.

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