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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Sylvester zuckte zusammen. »Ja, es war so,« gestand er zögernd, »ich will es nicht leugnen. Aber wozu die dunklen Labyrinthe aufdecken, in denen die Tiernatur ihre Feste feiert? Ich verteidige mich nicht, Agathe. Wenn du mich anklagst, hast du mich schon gerichtet.«
Aber er ahnte nicht, daß ihre äußere Kälte eine sehnsüchtige Glut verbarg, ihre Schweigsamkeit ein unbeirrbares Gefühl, ihr fliehender Blick ein für immer ergriffenes Herz. Sylvester kannte diese Seele nicht. Er glaubte, bürgerliche Feigheit mache sie zurückhaltend. Er hatte zu viele Frauen kennen gelernt, um noch reinen Instinkt zu besitzen.
Das Schloß Dorival war in ein Lazarett verwandelt worden, und hier fand Sylvester Unterkunft. Seine Heilung machte anfangs nur langsame Fortschritte, denn die Verletzung war lebensgefährlich und die Pflege bei der großen Anzahl von Verwundeten nicht ausreichend.
Zuviel ist vom einen Teil im andern Teil, zuviel Unauslöschliches ist geschehen.« »Aber ich liebe Agathe nicht,« wandte Sylvester beklommen ein. »Ob Sie Agathe lieben oder nicht lieben, das ist gleich,« versetzte Gabriele, und ihre Wangen erglühten. »Die Ehe steht über der Liebe. Sie steht deswegen über der Liebe, weil sie zwei Menschen vereinigt. Aus eins kann man nicht mehr zwei machen.
Seit kurzem kochte Adam seine Mahlzeiten selbst und tischte zuweilen seinem Herrn Klöße in saurer Brühe oder nach fränkischer Art gebratene Kartoffeln auf. Er wich nicht vom Fleck, bis Sylvester seine Kunst belobt hatte, fühlte sich dadurch ermuntert, über die englische Küche zu räsonieren und endete mit einem Preis der heimatlichen Dinge.
Die Leute vom Gut grüßten ihren Herrn schweigend und voll Ehrerbietung. »Ich weiß gewiß, daß der Vater wieder kommen wird,« sagte Silvia mit gefalteten Händen. Als die Kutsche sich in Bewegung gesetzt hatte, schaute Sylvester noch einmal aus dem Schlag. Die Züge hatten große Verspätungen, und so langte Sylvester erst am Abend in der Garnison an.
Während er allein gewesen, hatte Sylvester eine Laute genommen, die an der Wand hing; er hatte sie betrachtet und es wunderbar empfunden, daß in dem Instrument unbekannte Melodien schlummerten, die er nicht hervorlocken konnte; wieviel wunderbarer dünkte ihn jetzt Gabrieles Anblick, dieser atmende Leib, aus dem die Gottheit Töne zauberte, welche die Armut der Menschen in Reichtum und ihre Nüchternheit in Überschwang verwandelten.
Dadurch haken sie sich an uns fest wie die Schnecke am Bein eines Ochsen, und während wir glauben, daß sie mit uns auf dem Lebenswege wandeln, tun sie nichts anderes als faul an unserem Fleisch schmarotzen.« Bei einem sonderbaren Anlaß entdeckte Sylvester, daß Adam auch Nachrichten von Erfft erhielt.
Und als endlich sich die Tür öffnete, erschrak sie so, daß ihre Knie unsicher wurden. Klara kam eilig herein – mit einem freundlichen Gesicht – unbefangen. »Endlich einmal wieder – Agathe!« sagte sie beinahe fröhlich. »Verzeih, daß ich dich warten ließ. Doktor Sylvester war da. Denke dir: der fünfte Zahn ist bei unserem Jungen durch!
Während auf dem beschneiten Weg, der vom Strom heraufführte, Agathe sichtbar wurde, fragte Sylvester, ob die oberen Zimmer ordentlich durchheizt seien; er hatte am Morgen den Stallknecht eigens deshalb nach Dudsloch geschickt. Adam bejahte; man habe auch gründlich lüften müssen, denn die Räume seien so lange versperrt gewesen, daß die Atmosphäre dick und muffig geworden sei.
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