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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Wir brachten sie zur Bahn und sahen den strahlenden Gesichtern nach, die grüßend aus dem Kupeefenster nickten, bis der Zug unseren Blicken entschwand. Kaum drei Wochen später kehrten sie zurück, still und blaß. Wolfgangs rundes Kindergesicht war schmal geworden, in Hans' dunkeln Augen hatte sich der Ausdruck von Melancholie noch vertieft. Ihr Aufenthalt in Wien war wirklich nur ein Besuch gewesen.
Es war etwa so, wie wenn man den Geliebten seiner Jugend als hinfälligen Kranken wiedersieht. Ich hatte Angst davor, Angst, daß es das Bild der rechten, der strahlenden Oceola verdunkeln könnte. Ich hatte die größte Lust, es zum Kupeefenster hinauszuwerfen. Aber das konnte ich doch nicht tun. Es ging nicht an, dieses Buch zum Fenster hinauszuwerfen.
Ich bin sehr in der Lektüre, wende langsam Blatt um Blatt, ich sehe jeden, der am Kupeefenster durch den Korridor schleicht, ich sehe jeden Gedanken. Ich bade mich in Göteborg, ich ziehe mich um, ich gehe ins Varieté. Ich gehe an einer holländischen Gracht hinauf, das Wasser riecht faulig, Jasmin ist dazwischen aufgegangen. Ich nehme in der Holzbaracke die Loge, die Almqvist mir bezeichnet hat.
Und die Bilder, die ein Sterbender mit der ungeheuerlichen Kraft seines letzten Ringens, vor vierzehn Monaten in mein Gehirn gemeißelt, sollten verschwinden, nur weil jener, der sie schuf, in seinem Soldatengrabe liegt? . . . . Wer sieht denn nicht, wenn er das Wort »Wald« liest oder hört, irgendeinen Wald, den er irgendmal, irgendwo durchwandert, aus dem Kupeefenster oder auf der Bühne gesehen?
Genau drei Tage später erblickte Sylvester vom Kupeefenster aus die Würzburger Marienfeste, an der noch immer gebaut wurde, seit sie, während des Mainfeldzugs vor drei Jahren, von den Preußen in Brand geschossen worden war. Novembernebel hüllte die Stadt in flaumigen Dunst, und der an den Rebenhügeln hingleitende Strom war von der untergehenden Sonne blutrot gefärbt.
Zu Goethes Füßen sah ich die Großmutter sitzen, stumm, ehrfurchtsvoll ein Lauschen, ein Empfangen. Zur ärmsten Zeit Deutschlands, wie reich war sie gewesen! Und eine Heimat hatte sie gehabt, aus der die Wurzeln ihrer Seele noch heute Lebenskräfte sogen. Ich saß am Kupeefenster im Abenddämmerlicht; Großmama schlummerte mir gegenüber, noch ein Lächeln der Erinnerung auf den Zügen.
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