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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Niemals erfuhr Sylvester, auf welche Weise der Alte von Rahels Flucht unterrichtet worden war, ob sie ihm selbst einen Hinweis gegeben, ob ihr Gefühl und Trieb sie verraten, ob er die Gefahr mit dem Instinkt der Argwöhnischen gewittert und sie heimlich beobachtet hatte, ehe sie selbst noch gewußt, was in ihrem Innern vorging.

Es lebe der KönigOhne besondere Überschwenglichkeit stimmten einige Knechte in das Hoch mit ein. Nur der rothaarige Gärtnerbursche, der unlängst rekrutiert worden war, tanzte wie ein Indianer und klatschte in die Hände. Sylvester war nach Kitzingen geritten. Abends um sieben Uhr kam er.

Im Nu bildeten sich Legenden, die den Enthusiasmus für Gabriele Tannhauser steigerten. Auf dem Podium erhob sich ein Berg von Blumen, junge Männer stürmten hinauf, junge Mädchen knieten auf den Stufen, aber Gabriele blickte gelassen in den Tumult; sie hatte den Kopf gesenkt und ihre niedere Stirn war kindlich verzogen. Sylvester wurde von mehreren Bekannten um seinen Eindruck befragt.

Wunderliches Spiel des Einandererratens; während sie einen Weg zur Frage suchte, äußerte Sylvester, es sei ihm aufgefallen, daß sie so selten Fragen an ihn richtete. Sie lächelte und wollte wissen, ob ihm dies für einen Mangel gelte; es sei wahr, sie könne nicht fragen, sie habe es nie gelernt. »Der Mensch ist da, um zu fragenentgegnete er, und sein Blick bat sie um eine Frage.

Sylvester zögerte lange, bis er den Entschluß faßte, in Lord Cecils Haus zu gehen. Aber er glaubte es dem Andenken Evelyns schuldig zu sein, ihrem irdischen Rest einen Abschiedsgruß zu erweisen. Er wählte eine Stunde, wo er sicher war, daß man unter vielen Leuten seine Anwesenheit nicht beachten würde. Jedoch seine Erwartung traf nicht zu.

Im Vorbeiziehen hatte Sylvester das nämliche Gefühl, das er als Knabe gehabt, wenn er zur Schule hatte gehen müssen und auf dem Weg eine Spielverlockung an ihn herangetreten war. Da platzte zwei Schritte neben ihm eine Granate; einem Mann an seiner Seite wurde wie durch ein unsichtbares Beil der Kopf vom Rumpfe gerissen; er ging noch einen Schritt und brach zusammen wie Asche.

Sinnliche Naturen geraten leicht in einen Zustand der Unbefriedigung, auch der Gesellschaft gegenüber, und die Sylvester eigene Empfindlichkeit war die Ursache, daß er die Menschen gerade dann am meisten abstieß, wenn ihn der Menschenhunger zu ihnen trieb. Er erkannte zu spät, daß er unter einem Geschlecht lebte, welches sich vor der Hingebung fürchtete und dem der Adel des Herzens fehlte.

Wie soll ich das, Sylvester, bei dir, der ein böses Gewissen zu mir bringt? Widersprich mir nicht, sei wahr, in diesem Augenblick sei wahr gegen mich! Das böse Gewissen, es ist ja eigentlich das gute und edle Gewissen, dein Menschenherz, es würde dich immer zu mir treiben, aber nicht bei mir halten, und wir würden schlecht und müde. Und nun sag' mir, was sollen wir tun

Sylvester ging weiter und sah seinen Premierleutnant tot auf einem Haufen anderer Toten liegen, rosigen Schaum über den Lippen.

In ungeheurer Bewegung ergriff sie seinen Kopf und drückte sein Gesicht in ihren Schoß. Sie beugte sich über ihn und stammelte: »Lieb' ich dich denn? Ich liebe dich ja gar nicht. Ich liebe ja einen andern, der nicht da ist und den ich nicht kenne. Jetzt mußt du gehen, Sylvester. Geh jetzt, laß mich allein, geh jetzt, leb' wohl

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