Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 17. Juni 2025
"Fühltest du, daß du dem Toten gehörtest, du und ein Ungebornes", half ihr die Richterin. Wieder nickte Faustine. "Das ist alles, Herrin", sagte sie. "Lupulus, jähzornig wie er war, hätte mich umgebracht. Das Ungeborne aber verhielt mir den Mund und flüsterte mir Feindseliges gegen den Mann zu." "Genug", schloß Stemma. "Nur eines noch: woher hattest du das Gift?"
Unter dem Burgtor, das sich wie von selbst öffnete, denn der Wärtel hatte die wandernde Helle wahrgenommen, blickte die Richterin in die Nacht hinaus und sagte zu Faustinen: "Lege die Schuhe ab und laß die scharfen Kiesel deine Sohlen zerreißen, denn du bist eine große Sünderin!" Weinend trat Faustine ihren dunkeln Weg an. Frau Stemma hatte recht gesagt.
Obschon der Höfling an Stemma nicht zweifelte, deren Wesen über ihn Gewalt hatte, focht ihn doch der Widerspruch zwischen dem Glauben an die Lebendige und der Frage an den Toten wenig an. Er fühlte einfach, daß er den Vater wenn dieser zu erreichen sei befragen und beraten müsse, ehe er sich anklage und sich richten lasse.
Die kleine Palma mochte, vor ihr erwacht, sie auf nackten Sohlen beschlichen, ihr das schmucke Spielzeug entwendet und mit ihm das Lager und den Schlummer wieder gefunden haben. Das Kind hielt den Kristall an das kleine Herz gepreßt und vorsichtig löste Frau Stemma Fingerchen um Fingerchen. Jetzt holte sie, verlockt von der frühern Gewohnheit, die lange im Verschluß gelegenen Kristalle hervor.
"Doch, du bleibst eine Mörderin", belehrte sie Stemma langmütig, "aber du hast mit dem irdischen Richter nichts mehr zu schaffen, sondern nur noch mit dem himmlischen. Sühne durch gute Werke! Du hast den Anfang gemacht: fünfzehn mühselige und rechtschaffene Jahre wiegen." "Nichts wiegen sie!" zürnte Faustine. "Ich sehe schon, du willst meiner schonen!
"Komm, Kind, wir wollen uns schmücken!" Da Kaiser Karl mit allem Volke den Burgweg erstiegen hatte, hieß er Gesinde und Gefolge vor dem Tore zurückbleiben und betrat allein den Hof von Malmort. Stemma und Palma standen in weißen Gewändern. Die Richterin schritt dem Herrscher entgegen und bog das Knie. Palma hinter ihr tat desgleichen.
"Warum nicht?" schrie sie empört, "du mußt es, oder ich schreie, daß alle Mauern tönen: Sie hat ihren Mann umgebracht!" Stemma verhielt ihr den Mund. "Laß das Totengebein!" schalt sie, als drohe sie einem den verscharrten Knochen hervorkratzenden Hunde. "Sei barmherzig!" flehte Faustine, "laß mir das Haupt abschlagen, nachdem es Gott gekostet und sein Kreuz geküßt hat.
Sie setzten sich auf eine Bank, und Frau Stemma betrachtete ihr Kind. Da ergrimmte sie und weinte zugleich in ihrem Herzen über die Verwüstung des einzigen, was sie liebte. Aber sie blieb aufrecht und gürtete sich mit ihrer letzten Kraft. "Wie", sagte sie sich, "Mir gelänge es nicht, dieses Gehirnchen zu betören, dieses Herzchen zu überwältigen?" "Mein Kind", begann sie, "hier sind wir allein.
"Mein Kind wird nicht als Zeugin gegen mich stehen." "Nein, Mutter." Die Richterin streichelte Palma. Diese ließ es geschehen. Darauf sagte sie wieder: "Mutter, weißt du was? Wir wollen die Wahrheit bekennen!" Frau Stemma brütete mit finstern Blicken. Dann sprach sie: "Foltere mich nicht! Auch wenn ich wollte, dürfte ich nicht. Dieser wegen!", und sie deutete auf ihr Gebiet.
Stemma beugte sich über die freiwillig Eingekerkerte und befühlte ihr als geschickte
Wort des Tages
Andere suchen