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Aktualisiert: 28. Juni 2025


Noch vor einigen Monaten hatte sich Klaus eine helfende Hand gebotendamals, als Kommerzienrat Schellheim ihn für seine Unternehmungen gewinnen wollte. Das törichte Duell mit dem dicken Biese war dazwischen gekommen. Jetzt konnte man Schellheim höchstens daraufhin anpumpen, daß man sich für seine Ehre ins Zeug gelegt und auf die Festung hatte schicken lassen.

»Lassen wir die Sache ruhnsagte Schellheim. »Der Teufel soll nicht schlechter Laune sein, bei all dem Mißgeschick, das einem widerfährt! Was hab’ ich denn nun von euch Kindern?! Hagen heiratet ein Fabrikmädel, – riesengroß wird die Kluft zwischen ihm und uns, und wenn man sich auch hundertmal Mühe gibt, Brücken und Übergänge zu schaffen, die Entfremdung ist doch nicht wieder gut zu machen!

»Ich will dir was sagen, Guntherfuhr Schellheim in der Unterhaltung fort, eine der goldgelben Scheiben auf seinen Teller legend, »du hast ja recht: die Hellsterns sind liebenswürdige Leute. Aber die Art bleibt dieselbe. Der alte Hochmut ist unausrottbar. Er bricht aus jeder

Man habe in unglaublichster Weise übertrieben, so äußerten sich jene Stimmen; man habe aus einer Mücke einen Elefanten gemacht. Das Wässerchen habe seine Vorzügegewiß, aber es sei mit den Kissinger Quellen gar nicht zu vergleichen; und in einer medizinischen Monatsschrift fiel sogar der unparlamentarische Ausdruck »Mumpitz«. Darauf schien Kommerzienrat Schellheim nur gewartet zu haben.

Und diese Hemden ließen Gold zurück. Schellheim war Millionär. Freilich hatten drei Generationen an den Millionen gearbeitet. Der Großvater war noch mit dem Bündel auf dem Rücken durch das Land gezogen, und der Vater hatte manche schwere Krisis zu überwinden gehabt. Aber nun stand der Bau felsenfest; keine Krisis konnte ihn mehr erschüttern. Es war Schellheim nicht leicht geworden, sich vom Geschäft zurückzuziehen; die Arbeit war das Lebenselixir, das ihn jung erhielt. Aber er mußte an seine Kinder denken. Der unpraktische Jüngste war für die Fabrik nicht zu gebrauchen; ihm waren die Bücher alles. Doch Hagen, der

»Und wenn aus der Heirat etwas wirdfiel Hellstern ein. Er erhob sich schwerfällig. »Nun hören Sie auch einmal meine Ansicht, lieber Kommerzienrat. Ich will ehrlich sein: ich bin nicht für die Heirat. Auch ich habe meine prinzipiellen Bedenkengenau so wie Sie. Kein Mensch kann aus seiner Haut. Hätt’ ich einen Jungen und Sie hätten ein Mädelich würde mit Freuden ja und Amen sagen, wenn die beiden sich liebten und haben wollten, denn dann würde Ihre Tochter und die Nachkommenschaft unsrer Kinder meinen Namen tragen. Nichts für ungut, Herr Schellheim. Auch Ihr Name ist gut, nicht schön, aber ehrlich und fleckenlos. Achtung vor ihm! Doch ich stecke wirklich noch etwas in Vorurteilen; ich würde es lieber sehen, wenn Hedda einen Edelmann heiratet. Keinen vom Schlage Zernins natürlichSie verstehen mich schon! Nennen Sie mich töricht, verbohrt, bettelstolzich lass’ mir’s gefallen. Ich kann nicht andersich muß Ihnen die Wahrheit sagen

Auch das mit dem Zernin.« »Seien wir doch froh, wenn er noch einmal ein tüchtiger Mensch wird, lieber Herr Pastorentgegnete Schellheim. »Froh?! Du lieber Gott, wie würde ich dem Himmel danken! Aber – – #nous verrons#, lieber Herr Rat, ich tu’ vielleicht unrecht, daran zu zweifeln. Meine Empfehlungen, gnädige FrauEr küßte ihr die Hand.

Die großen Zeitungen wurden mit Inseraten überschüttet und lobten dafür im redaktionellen Teil das märkische Bad; Postkarten mit Ansichten von Oberlemmingen kamen in den Handel; Schellheim ließ eine »Bismarckquellen-Polka« komponieren und auf den Musikmarkt bringen, und eine Novelle: »Die Großbäuerin von Oberlemmingen«, wurde sämtlichen Kreisblättern zum freien Abdruck zur Verfügung gestellt.

Das war wieder einmal einer jener tollen Streiche des alten Paschas, mit denen er urplötzlich zutage zu treten pflegte, und immer dann, wenn man es am wenigsten erwartete. Was wollte er denn mit Döbbernitz?! »Fünfundvierzigschrie Schellheim und biß die Zähne zusammen. »Fünfzigtausendrief Rechtsanwalt Stroschein. In seiner Aufregung packte der Kommerzienrat den Rechtsanwalt an der Schulter.

Doch der blieb fest; alle Gründe, die sein Vater gegen diese unsinnige Heirat ins Gefecht führte, fruchteten nichts. Zähneknirschend entschloß sich Schellheim zu brutaleren Mitteln. Er suchte die Eltern der Anna Zell auf. Der Alte war Straßenbahnschaffner, seine Frau übernahm Aufwartungen, Anna war das fünfte von sieben Kindern.

Wort des Tages

araks

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