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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Sein mütterliches Erbe zwar, dessen Zinsen übrigens schon immer zur Hälfte nach Hamburg gewandert waren, wurde, soweit es noch nicht im voraus verbraucht war, von Herrn Stephan Kistenmaker verwaltet, der dazu durch seines toten Freundes Testament bestellt worden war; aber Christian war im übrigen Herr seines Willens ... Sobald seine Verehelichung ruchbar wurde, richtete Frau Permaneder an Frau Aline Buddenbrook zu Hamburg einen langen und außerordentlich feindseligen Brief, der mit der Anrede »Madame!« begann und in sorgfältig vergifteten Worten die Erklärung enthielt, daß Frau Permaneder weder die Adressatin noch ihre Kinder jemals als Verwandte anzuerkennen gesonnen sei.
»Ich wünsche kein Geld, ich wünsche Wäsche und Eßgeschirr.« »Aber wozu denn, um alles in der Welt?« Jetzt aber gab Christian eine Antwort, die bewirkte, daß Gerda Buddenbrook sich ihm eilig zuwandte und ihn mit einem rätselhaften Ausdruck in ihren Augen musterte, der Senator sehr rasch das Pincenez von der Nase nahm und ihm starr ins Gesicht blickte, und Frau Permaneder sogar die Hände faltete.
Seien Sie überzeugt, ich habe von meinem Sohne, dem Konsul, hie und da viel Vorteilhaftes über Ihre Firma gehört«, sagte die Konsulin höflich. Aber Herr Permaneder wehrte ab: »Is scho recht. Davon is koa Red'. Ah, naa, die Hauptsach' is halt, daß i allweil den Wunsch k'habt hob, der gnädigen Frau amol mei Aufwartung z' mochn und die Frau Grünlich wiederzusehn!
Frau Permaneder war mit außerordentlichem Eifer bei der Sache und hatte, sobald der künftige Besitzer irgendeines Dinges nur ein wenig zweifelhaft war, eine unvergleichliche Art zu sagen: »Nun, ich bin bereit, es zu übernehmen« ... mit einer Miene, als verpflichte sie sich mit ihrer Opferwilligkeit die ganze Welt zu Danke.
Vielmehr tauschte man Erinnerungen aus, besprach die politischen Ereignisse der letzten Jahre, und Herr Permaneder berichtete, nachdem er über einige achtundvierziger Anekdoten, die die Konsulin ihrem verstorbenen Gatten nacherzählte, sich vor Lachen geschüttelt hatte, von der Revolution in München und von Lola Montez, für welche Frau Grünlich sich unbändig interessierte.
Der Konsulin war dies ganz einfach mitgeteilt worden. In den Briefen aber, die Frau Permaneder darüber an ihren Bruder geschrieben hatte, war der Schmerz zu erkennen gewesen, den sie empfand ... arme Tony! ihre schlimmsten Befürchtungen waren weitaus übertroffen worden. Sie hatte zuvor gewußt, daß Herr Permaneder nichts von der »Regsamkeit« besaß, von der ihr erster Gatte zu viel an den Tag gelegt hatte; daß er aber so gänzlich die Erwartungen zuschanden machen werde, die sie noch am Vorabend ihrer Verlobung gegen Mamsell Jungmann ausgesprochen hatte, daß er so völlig die Verpflichtungen verkennen werde, die er übernahm, indem er eine Buddenbrook ehelichte, das hatte sie nicht geahnt
Dieses »aus Barmherzigkeit« machte, daß Frau Permaneder laut aufweinte und Thomas leise stöhnte, indem er einen Augenblick seinen Kopf mit den Händen erfaßte. Aber die
»Ja, Himmi Sakrament, werd' i a Freid' ha'm!« rief Herr Permaneder und drehte sich mitsamt seinem Lehnsessel der Tür zu. Die Konsulin befahl dem Mädchen: »Bitte Madame Grünlich herunter, Liebe.« Dann kehrte sie zum Sofa zurück, worauf auch Herr Permaneder seinen Sessel wieder herumdrehte.
Er hatte das Frühstückszimmer leer gefunden und erschien im Kontorrock, eilig, ein wenig abgespannt und überhäuft, um zu einem flüchtigen Imbiß zu mahnen ... Aber kaum war er der fremden Erscheinung des Gastes mit seinen ungeheuren Uhrgehängen und seiner Lodenjacke sowie des Gemsbartes auf dem Harmonium gewahr geworden, als er aufmerksam den Kopf erhob, und kaum war der Name genannt worden, den er aus Frau Antoniens Munde oft genug gehört hatte, als er einen raschen Blick zu seiner Schwester hinüberwarf und Herrn Permaneder mit seiner gewinnendsten Liebenswürdigkeit begrüßte ... Er nahm nicht erst Platz.
Frau Permaneder öffnete die Tür zum Speisezimmer und rief: »Gute Nacht!« Er antwortete, ohne es zu wissen. Gerda, von der sich Christian an der Haustür verabschiedet hatte, trat ein, und in ihren seltsamen, nahe beieinanderliegenden braunen Augen lag der rätselhafte Schimmer, den die Musik ihnen zu geben pflegt.
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