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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Krampfhaft drehte sie kleine Brotkügelchen zwischen ihren Fingern, – mein Gott, war es denn so schwer, das auszusprechen, was ihr doch wie Feuer auf der Seele brannte? Herr Macket war inzwischen aufgestanden und hatte sich in aller Gemütlichkeit eine Zigarre angesteckt, nun trat er zu ihr und legte zärtlich den Arm um ihren Nacken.

Adieu Papachen, zum Frühstück komm’ ich zurückSie warf ihm noch eine Kußhand zu, lachte ihn schelmisch an und fort ging’s im lustigen Trabe hinaus auf die Wiese in den taufrischen Sommermorgen hinein. Herr Macket schüttelte den Kopf, mit einem Male stiegen ernstliche Bedenken wegen Ilses Zukunft in ihm auf.

Krischan, der in seiner neuen Livree steif und gerade auf dem Bock saß, sah mit ungeduldigen Blicken bald auf die Uhr, bald von seinem hohen Sitz herab auf den Wagenschlag, und schließlich wandte er sich an Frau Macket mit den Worten: „Nu is es aber die höchste Zeit, sonst verfehlt das Freilein und der junge Herr am Ende den Zug.“

»Meine Meinung ist, geradeheraus gesagt, diefuhr der erstere fort, »das Kind muß fort von hier, in eine Pension.« »Ilse? In eine Pension? Aber warum, sie hat doch nichts verbrochenrief Herr Macket ganz erschreckt. »Verbrochenwiederholte lächelnd der Prediger. »Nein, nein, das hat sie nicht! Aber muß denn ein Kind erst etwas Böses gethan haben, um in ein Institut zu kommen?

Während Frau Macket eilig an ihnen vorbei der Türe zu schritt, flogen sie mit den Köpfen auseinander und stießen sich gegenseitig an. Immer unheimlicher wurde die Lage, nun ging auch noch die Frau fort, allein in die finstere Nacht hinaus. Was hatte das zu bedeuten? Fragend sahen sie sich an; da konnte sich die alte Köchin nicht länger beherrschen.

Jetzt schien er sogar einen guten Witz zu erzählen, denn Herr Macket brach in ein schallendes Gelächter aus, in welches Leo lustig mit einstimmte. Wie ein Mißklang tönte dieses Lachen an ihr Ohr. Empört schlug sie das Fenster zu, daß die beiden im Garten verwundert herauf sahen, – aber sie war schnell zurückgetreten, und von neuem wurde sie von leidenschaftlichem Zorn erfaßt. Das war zu viel!

Bald ein Jahr waltete sie nun schon als Frau und Stiefmutter und noch immer hatte sie es nicht vermocht, Ilses Liebe zu gewinnen. – – – Die Gäste blieben zum Abendessen auf Moosdorf, so hieß das große Gut des Oberamtmann Macket. Als der Tisch gedeckt war und alle sich an demselben niedergesetzt hatten, fragte Herr Macket, warum Ilse noch nicht anwesend sei.

Das lebhafteste Interesse, die herrlichste Freundschaft, gaben ihm warme, tief empfundene Worte ein, seine Rede war poetisch durchflochten mit den anmutigsten Wendungen. Herr Macket mußte sich einige Male verstohlen über die Augen fahren; Frau Anne hatte ihre Hand in die seine gelegt, auch sie war tief bewegt.

Sie zog den Mantel noch fester um ihre Schultern und den Schleier tiefer über das Gesicht. Bei diesem Unwetter sollten sie noch so weit gehen! Denn Kathrine wohnte außerhalb des Dorfes in einem kleinen Häuschen. Auch glaubte Frau Macket, daß dieser Weg ohnedies ganz unnütz sein würde, denn Kathrine war diesen Morgen erst bei ihr gewesen und hatte Ilse gesehen und gesprochen.

Der Oberamtmann Macket hatte seinen Vater gebeten, daß er sofort bei Ilses Ankunft telegraphieren möge, ob sie glücklich angekommen sei. Was sollte er jetzt thun? Es blieb ihm nichts andres übrig, als eine Depesche abzusenden mit den Worten: »Nicht angekommenEben im Begriffe, sich zu diesem Zwecke in das Bureau zu begeben, fiel sein Blick auf einen Brief, der auf der Erde dicht vor ihm lag.

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