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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Es trat ein augenblickliches, beinahe peinliches Stillschweigen ein. Ein jeder der drei Anwesenden hatte etwas auf dem Herzen und scheute sich doch, das erste Wort zu sprechen. Herr und Frau Macket saßen am Tische, er rauchend, sie eifrig mit einer Handarbeit beschäftigt. Prediger Wollert ging im Zimmer auf und ab und sah recht ernst und nachdenklich aus.

Plötzlich überflog ein triumphierendes Lächeln seine Züge, er beugte sich zu Flora hinüber und fragte sie, wie der Bräutigam von Fräulein Macket hieße. Trotzdem er leise gesprochen hatte, hörte Ilse doch seine Frage, und voller Angst, daß ihr Nachbar Floras Antwort vernehmen könnte, richtete sie schnell einige gleichgültige Worte an ihn.

»Ich verstehe dich nicht, liebe Annesagte der Oberamtmann und sah seine Frau fragend an, »du sprichst so geheimnisvoll und machst mich neugierig.« »Ich habe eine Beobachtung gemacht und glaube nicht, daß ich mich täusche. Der junge Gontrau ist Ilse nicht gleichgültig gebliebenSprachlos blickte Herr Macket seine Frau an.

Herr Oberamtmann Macket hatte den Arm um die Schulter seines Lieblings gelegt und strich ihm das wirre Lockenhaar aus dem erhitzten Gesicht, dabei sah er sein Kind mit wohlgefälligen Blicken an, was eigentlich zu verwundern war, da Ilse in einem Aufzuge hereingekommen, der durchaus nicht geeignet war, Wohlgefallen zu erregen, besonders in diesem Augenblicke, wo fremde Augen denselben musterten.

Aber wie gesagt, Herrn Macket genierte dieser Aufzug gar nicht, er sah in die fröhlichen, braunen Augen seines Lieblings, um dessen Kleider kümmerte er sich nicht. Er war im Begriffe, sich zu erheben, um seines Kindes Wunsch zu erfüllen, als seine Gattin, eine vornehme Erscheinung mit sanften und doch bestimmten Zügen, ihm zuvorkam. Sie hatte sich erhoben und trat auf Ilse zu.

»Das ist eine kostbare Ueberraschungrief er aus, »eine kostbare Ueberraschung! Anstatt des Kindes kommt eine junge Dame an! Hat uns Freund Macket mit Absicht getäuschtIlse lachte und zeigte die weißen Zähne.

Sie mochte nicht weiter seine sichere Unbefangenheit stören und brach das Gespräch ab. »Was kommen soll, kommt dochdachte sie, »und wer kann sagen, wie bald!« – Wenige Tage nach diesem Gespräche fand das Erntefest statt. Frau Macket und Ilse befanden sich am Morgen dieses Tages in dem großen Gartensaale.

»Laß das Heu jetzt, Ilseentgegnete Herr Macket, »und höre zu, was ich dir sagen werdeEr sagte es ziemlich ernst, es wurde ihm nicht leicht, von seinem Plane zu sprechensie war so ahnungslos, ja sie nahm gar keine Notiz von seiner Stimmung. Ihr Augenmerk war auf den wohlbesetzten Frühstückstisch gerichtet, sie war sehr hungrig von der Fahrt.

Wenn die Männer nur erst heimkehrten; sie konnte die Zeit nicht abwarten, bis sie ihrem armen, auf das höchste geängstigten Mann die Nachricht mitzuteilen vermöchte. Ihre Ungeduld, ihre Unruhe ließen sie nicht lange mehr im Zimmer verweilen; sie beschloß Herrn Macket entgegenzugehen. Als sie über den Flur ging, standen dort noch immer die Mägde, flüsternd mit weit aufgerissenen Augen und Mäulern.

Nimmermehr würde er sie von sich gegeben haben! »Nun, du schweigstfragte Herr Macket, »du hast vielleicht selbst schon die Notwendigkeit eingesehen, daß du noch tüchtig lernen mußt, mein Kind, denn mit deinen Kenntnissen hapert es noch überall, nicht wahr

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araks

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