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Aktualisiert: 3. Mai 2025
Wie der Name des Gerst von dem jungen Laupus genannt ward, da senkte der Justus und sein Weib das Haupt, da war es ihnen, als lege sich eine Centnerlast auf ihr Herz; jetzt, wo sie des Gerst, ihres Todfeindes, eigne Worte gehört, von einem Versprechen gehört, das er für sie einem Sterbenden geleistet, da sahen sie sich mit einem Blicke an, aus dem alles Leid ihres bisherigen Lebens sprach, und Justus sagte mit einem tiefen Seufzer: »Herr, dein Wille geschehe.« Sonst aber ward in Gegenwart des Laupus kein Wort über den Gerst gesprochen, weder lobend noch tadelnd.
Die alte Lindin war im beßten Zuge, kein gutes Haar an dem Gerst zu lassen; denn das war ihre schwächste Seite, daß sie nicht schweigen konnte, wenn es galt, ein Unrecht zu strafen, oder einen Freund zu vertheidigen. »Denn«, sagte sie, »eifern ist gut, wenn's immerdar geschieht um's Gute.« Zum Glücke für ihren Gegner, der sich nicht mehr zu helfen wußte, rief der Herr Rath Laupus ihn an sein Bette, und er ergriff bald die erste Gelegenheit, sich aus der Krankenstube zu entfernen, nicht ohne einen Blick der Rache auf die alte Lindin geworfen zu haben, den diese standhaft aushielt und treulich erwiederte.
Der Benjamin Laupus aber war in ein fremdes Land gereis't, weil ihm in der Heimath sein früheres Leben nicht verziehen ward. Warum der liebe Gott wohl so viele Freundesgräber um uns aufhäuft, ehe er das unsere uns bereiten läßt?
Die ward auch bald geöffnet, aber ein Bedienter vertrat dem Fremden den Weg und sagte: »Wollt ihr zum Herrn Rath Laupus, so kommt später wieder, der Herr Rath sind krank und lassen Niemand vor sich.« Dieses hören und den Bedienten zur Seite stoßen und die Treppe hinanstürzen, war bei dem Fremden das Werk eines Augenblicks.
Nur einmal brach Justus das Schweigen und fragte: »Was gibt man mir denn Schuld?« »Wird der Herr selbsten am Besten wissen«, lautet die Antwort. »Und auf wessen Befehl werde ich verhaftet?« fragte er noch einmal. »Auf Befehl des Herrn Rath Laupus«, antwortete der Polizeibeamte. Wie er ging und stand wurde dann der Candidat Justus abgeführt, und die Thüre ward hinter ihm versiegelt.
Jetzt nannte er seinen Namen, erzählte mit tiefer Wehmuth, wie sein guter Vater in seinen Armen gestorben sei, nachdem er ihm zuvor herzlich vergeben; erzählte auch, wie sehr sich der Vater gefreut auf seinem Sterbebette, als er von Justus Liebesdienst an seinem verlornen Sohne gehört; wie er ihm aufgetragen, des Sterbenden Dank seinem Wohlthäter zu bringen, und wie er den Sohn ermuntert habe, dieses Danks nie zu vergessen. »Ja noch mehr hat er gethan, sagte der Benjamin Laupus, er hat auch den Herrn Rath Gerst an sein Bette kommen lassen und ihm das Versprechen abgenommen, euer Freund und Fürsprecher zu werden, und euch zu einer besseren Stellung zu verhelfen, weil ihr es verdientet, mehr als Einer.
Als sie der Herr Rath Laupus nun mit freundlichen Worten ermahnet, sich zu geduldigen, weil die Sache bald sich endigen würde und sie entlassen hatte, da ging er nachdenkend in der Stube auf und ab.
Nur als ihm der Schulmeister wieder das Geleite gab auf eine kleine Strecke, und er dem Jüngling die Hand zum Abschied reichte, da sagte er: »Herr Laupus, habt Dank für euren Besuch und für eures Vaters letzten Gruß; aber habt ihr uns lieb, wie ihr sagt, so thut bei dem Rath Gerst, als kenntet ihr uns nicht.
Indem klopfte es an die Thüre; eine alte Frau, die als Wärterin am Ofen gesessen hatte, öffnete sie, und ließ einen Mann herein, der auf das Bette des Kranken zuging, und in leisem Tone sagte: »Herr Rath, ihr habt meiner begehrt, womit kann ich euch zu Diensten sein?« »Ich danke euch, Herr College Gerst«, sprach der Rath Laupus, »daß ihr meinem freundlichen Bescheid schnell habt Folge gegeben.
Am Abend des vierten Tages ließ sich bei dem Rath Laupus eine Frau aus der Stadt melden, die in einen Schanzenloper gewickelt, und mit einer Laterne in der Hand, auf der Hausflur stand.
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