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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Die Kinder liefen alle eiligst ihren Heimstätten zu, und die meisten fingen schon draußen vor der Türe an, von dem wunderlichen neuen Schulgefährten zu erzählen. Den holte Herr Habermus inzwischen unter dem Katheder hervor, stellte ihn vor sich hin und sagte streng, doch nicht böse: »Kasper, was bist du für ein unnützer Strick!«
Kasper aber grub das Felleisen hervor und nahm die zwei Kränze heraus und ging nicht in die Stube, er ging nach dem Kirchhofe an das Grab seiner Mutter. Der Tag war angebrochen. Ich war auf der Wiese gewesen und hatte für mich und für Kasper zwei Kränze von Blümelein Vergißnichtmein geflochten; ich dachte: er soll mit mir das Grab seiner Mutter schmücken, wenn er von seinem Ritt zurückkommt.
Gehe Er zum Herzog, und bitte Er für Kasper und Annerl um ein ehrlich Grab! Gehe Er gleich! Seh Er: dort geht der Herr Pfarrer ins Gefängnis; ich will ihn ansprechen, daß er mich mit hinein zum schönen Annerl nimmt. Wenn Er sich eilt, so kann Er uns draußen am Gerichte vielleicht den Trost noch bringen mit dem ehrlichen Grab für Kasper und Annerl."
Der Müller aber stand mit einem vollen Geldsack vor ihm, er hatte ihn in der Oberstube aus dem Schranke geholt und sagte zu dem Ulan: Lieber Kasper, sei Er zufrieden, ich verdanke Ihm die Rettung meines Vermögens; auf diesen Sack, der oben in Seiner Stube lag, hatten es die Räuber gemünzt, und Seiner Verteidigung danke ich alles, mir ist nichts gestohlen.
Da war es wieder so laut wie nie zuvor im Schulzimmer, und der Lehrer wollte böse werden und konnte nicht. »Bleib ganz still sitzen, Kasper,« gebot er, »und höre zu!« Da blieb Kasperle steif sitzen und sperrte wieder den Mund himmelweit auf. Herr Habermus erzählte und fragte, die Kinder hoben die Hände und antworteten.
Aber nach einer Weile hörte man Axtschläge. »Haltet die Immen zur Hand!« sagte der Obmann zu Kasper, »und das heiße Wasser und den Teer! Sie werden wohl eine Brücke machen wollen. Na, viel soll ihnen das auch nicht helfen, glaube ich.«
"Meine Ehre, meine Ehre ist verloren!" schrie er, "ich bin der Sohn eines ehrlosen Diebes." Als die beiden im Stall diese Worte hörten, ist ihnen bös zumute geworden; sie schrien: "Kasper, lieber Kasper, um Gottes willen, bringe uns nicht ins Elend, Kasper, du sollst ja alles wiederhaben, um deiner seligen Mutter willen, deren Sterbetag heute ist, erbarme dich deines Vaters und Bruders!"
Doch die Base zeterte und schrie. Herr Habermus schalt, Frau Habermus schalt, aber beide hatten dabei den unnützen kleinen Schelm von Herzen lieb. Der Schullehrer bekam es auch nicht fertig zu sagen: »Kasper, geh' wieder in die weite Welt.« Dazu tat ihm der in seiner Verlassenheit zu leid. So ging ein Tag nach dem andern hin, und Kasperle blieb in Waldrast.
Nun erzählte er dem Müller noch mancherlei aus Frankreich, sie aßen und tranken miteinander, er half ihm Korn aufschütten, und dann brachte ihn der Müller in die Oberstube zu Bett und legte sich selbst unten auf einigen Säcken zur Ruhe. Das Geklapper der Mühle und die Sehnsucht nach der Heimat ließen den guten Kasper, wenn er gleich sehr müde war, nicht fest einschlafen.
Er eilte, so sehr er konnte, ohne seinem Pferde wehe zu tun, welches er besser pflegte als jemals, weil es ihm war anvertraut worden. An einem Tage trieb es ihn ganz entsetzlich, nach Hause zu eilen; es war der Tag vor dem Sterbetage seiner Mutter, und es war ihm immer, als laufe sie vor seinem Pferde her und riefe: "Kasper, tue mir eine Ehre an!"
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