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Sie paßten beide freilich sehr auf, ob jemand käme, aber niemand begegnete ihnen auf dem Weg. Herr Severin spielte auf seiner Geige, Kasperle hielt tapfer Schritt, und nach etlichen Stunden kroch er wieder in den schwarzen Kasten, denn die Turmspitze von Waldrast wurde sichtbar. Kasperle zog in Waldrast ein.

FeuerUnd alle sahen sie sich um, wo es denn eigentlich brennen könnte. »Die Wassereimer her, die Wassereimer herschrie der Schulze, denn eine Feuerspritze gab es damals noch nicht in Waldrast. Und alles lief und rannte, um Wassereimer zu holen, und einer fragte den andern, wo denn das Feuer sei, bis einer auf den Gedanken kam, das müßte doch der wissen, der die Glocke läutet.

Und dann verließen die Waldraster Kinder das Schulhaus, und sie kamen so vergnügt heim wie noch nie, trotz der Strafarbeit, und an diesem Abend brummten allen Vätern und Müttern in Waldrast die Köpfe, so viel schwätzten die Kinder von ihrem neuen Schulgefährten. Zehntes Kapitel Eine neue Gefahr

In das einsame Dorf, das den Namen Waldrast führte, kamen wenig Menschen, und wenn Krankheit herrschte, war es mühsam und beschwerlich, einen Arzt herbeizuholen. Da gingen dann die Dörfler lieber zu ihrem Schullehrer; der half ihnen mit seinen Kräutertränklein, so gut es ging.

Die Buben hatten ihn nicht gesehen, der Schulze hatte ihn nicht gesehen, der Schullehrer wußte nichts von ihm; niemand hatte das Kasperle gesehen. »Er ist ausgerissenriefen die Base und der Kasperlemann. »Wir suchensagten die Landjäger. »Platz da, erst suchen wir das Haus ab.« »Alle müssen suchen helfenschrie der Schulze. »Na, das wäre doch eine Schande, wenn einer aus Waldrast ausreißen könnte, den unser Herzog fangen will!

Meine Güte, erschrak die Base! Sie kollerte fast mit ihrem Korb den Berg hinab, so rannte sie davon, und erst als Waldrast schon ein Stück hinter ihr lag, wagte sie es, aufzuatmen. »Na, warte duSie drohte mit der Faust dorthin, wo das Schulhaus lag, und dann wanderte sie bergab und dachte dabei: Könnte ich nur den Kasper aus Waldrast vertreiben!

Frau Mummeline aus Waldrast, die im Schloß hatte übernachten dürfen, war gleich zur Prinzessin gelaufen und hatte dort gesagt: »Gewiß ist Kasperle in den Wald hinausgerannt wie damalsDa schrie die Prinzessin im ganzen Schloß herum, man möchte im Hochwald suchen. Doch der Herzog befahl, überall im ganzen Land und namentlich an der Grenze beim Waldhaus sollten Wächter stehen.

Der mußte oft Briefe in die Welt senden, und er hatte einen ganzen Berg Briefpapier daliegen. Von diesem suchte sich Kasperle den allerschönsten Bogen heraus, und weil er, seit er in Waldrast in die Schule gegangen war, etwas schreiben konnte, fing er an, einen Brief zu schreiben. Auf, ab, kreuz, quer die Buchstaben standen da wie die Halme eines Roggenfeldes, wenn Hagel darüber hingegangen ist.

»Sie sind vielleicht in den Wald gegangensagte Frau Veronika Lappenmeyer. »Aber es ist doch Schulerief Herr Habermus entrüstet. In den Wald konnte man schon gehen in Waldrast, denn der dehnte sich vom Dorf entlang bis tief, tief ins Tal hinein, viele Stunden weit. Indem kam ein Bursche mit einem Heuwagen angefahren.

Durch diesen Wald hindurch führte der Weg in ein anderes, fremdes Tal, in das die Leute aus Waldrast nie gingen. In der tiefen Dunkelheit verlor Kasperle nun bald den Weg; er mußte wieder mühsam über Steine klettern und fiel über Wurzeln und umgestürzte Bäume, und als er so ein paar Stunden dahingelaufen war, sank er todmüde zu Boden.