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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Kann ich denn zahlen? Seht selbst! Habt doch in Teufelsnamen ein wenig Geduld! Da ist mein Ensemble..." "Jenny, Rosa, Güssy, Traute!" rief er, und die kamen von rechts und links, im Unterrock, mit offenen Haaren, mit Lockenschere, Schuhknöpfer und Seifenhänden... "Da ist mein Ensemble", rief er, und zerrte die Damen mit langen Armen zu sich heran, "man arbeitet doch! Man rackert sich ab!
"Meinetwegen!" zuckte Flametti die Achseln. "Wer kassiert?" "Rosa, Güssy und die Soubrette." "Wo ist die Traute?" "In der Garderobe." "Gut!" sagte Flametti, sehr in Gedanken, und setzte sich, aufgedunsen und abgehetzt, an Donna Maria Josefas Tisch. "Das ist ja fabelhaft!" glückwünschte Herr Farolyi, der Kunstreiter, und schob Flametti einen Kognak hin. "Na, ihr habt euch ordentlich rausgemacht!"
"Na, werd' ich's erfahren, wer meinem Mann die Stiefel geputzt hat?" Güssy frech und phlegmatisch: "Ich. Warum?" "Weil du auch meine zu putzen hast, wenn sie dabeistehen." Und Jenny nahm die Knöpfelschuhe und warf sie der Güssy vor die Füße. "Na!" maulte Güssy, "ich bin doch keine Dienstmagd hier im Hause! Soll doch die Rosa die Stiefel putzen! Ich bin hier als Sängerin engagiert!"
So ein Erfolg war noch nicht. Unerhört! Festrausch verbreitete sich. Das war Stimmung! "Jesses, Jenny!" rief Fräulein Amalie voller Entzücken und doch kopfschüttelnd, "Trau mi net": wie er das singt! Wie er das singt!" "Kassieren!" rief Jenny. Rosa, Güssy und die Soubrette rannten mit den Muscheln.
Rosa krähte vor Übermut und sah die unglücklich im Fensterwinkel sitzende Traute förderlich an. Die hatte es mächtig! Güssy aber, still und heiß, hatte ein Geschäker mit dem Engel angebahnt. Sie hatten ihre Hände zum Tric-Trac ineinandergesteckt und Güssy, lang wie sie war, versuchte, den schmächtigen Ausbrecherkönig unterzukriegen. Rosa hielt, versunken, das Plakat vor sich hin.
Und Traute kam näher und warf dem "tapfren Häuptling Feuerschein" singend einen Handkuß zu, indem sie Theater machte aus ihrer Verliebtheit. Und Rosa fiel ihr um den Hals und tanzte mit ihr im Zimmer herum. "Laß los, Güssy!" meinte Engel ernsthaft, "hab' keine Zeit. Muß weiter. Das Plakat aushängen." "Frau Schnepfe war da!" rief Rosa. "Aus Basel?" "Ja, aus Basel!"
Rechts von der Bühne, nahe beim Künstlertisch, steckte Fräulein Güssy in Eile der Soubrette eine halb aufgeblühte Rose ins Haar. An der Kasse, mit Frau Schnepfe, saß Jenny, gravitätisch, bonzenhaft, ihrer Bedeutung vollkommen bewußt; die Repräsentation verkörpernd. Neben ihr Traute. Auch Güssy und die Soubrette eilten jetzt mit Billetten ins Publikum.
Sie sagt, ich hätte was mit Ihrem Mann gehabt in der Garderobe. Und das laß ich mir nicht gefallen. Ich hab' nie was mit Ihrem Mann gehabt. Aber sie hat sich knutschen lassen. Hab' ich selbst gesehen. Sie ist ja ganz verschossen in ihn! Und die Güssy hat's auch gesehen." "Hast du das gesehen?" "Ich habe nichts gesehen", meinte Güssy apathisch, "was geht es mich an?"
Hier also wohnte Flametti! "Er schläft noch", entschuldigte Rosa und kam, die Druckknöpfe schließend, wieder zum Vorschein. Dann vorstellend: "Das ist Fräulein Güssy. Das ist Fräulein Traute!" Die rieb sich mit dem Handtuchzipfel die Schuhcrème aus dem Gesicht. "Noch ein bißchen früh. Er steht immer erst auf gegen elf. Heute steht er wohl früher auf, weil wir heut' abend die "Indianer" haben.
Und Herr Voegeli revanchierte sich für den liebenswürdigen Empfang so brillant, daß Jennymama in der Lage war, sich einen totschicken Abendmantel zu kaufen, den sie zu tragen gedachte zur Premiere. Und siehe da: zwei junge Damen kamen, aus Bern, zu Fuß, eine schöner als die andre. Das waren Fräulein Güssy und Fräulein Traute.
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