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Aktualisiert: 1. Mai 2025


Und Herr Meyer steckte das Portemonnaie zu sich, ohne viel Worte zu machen, und wischte die schweißenden Tasten ab. "Dank' Ihnen!" sagte Jennymama, "puh, welche Hitze!" und streckte sich im Korsett, daß das Fischbein knackte, und setzte sich wieder zur Kasse.

Jennymama, Flamettis Frau, saß malerisch auf der Sofakante bei der Schlafzimmertür, rosig wie eine Venus, im lachsfarbenen Schlafrock, den sie mit der rechten Hand sorgsam über die Hüften geschlossen hielt. Das offene Haar, mit Wasserstoffsuperoxyd gebeizt, war flüchtig zurückgestrichen. Die Suppenschüssel dampfte.

Herr Pips seinerseits versuchte mit plötzlichen, wohlorientierten und freudige überraschung bekundenden Gesten Jennymama zu bedeuten, der Herr Krematoriumfritze säße ja ganz in der Nähe, und ihm, dem Herrn Pips, sei es unverständlich, wie Jennymama bei der langweiligen Kasse sitzen könne, statt hier, hier, hier bei dem Krematoriumfritze.

Und Engel machte auch Jennymama seine Aufwartung, animiert wie man's werden kann, erhielt aber glatt einen Korb. "Ach, der Engel!" lächelte Jennymama. Und noch um ein Uhr kam ein Rudel Studenten: holländische Forsteleven. Die schoben und pfiffen und klatschten dazu. Und hatten eine eigene Laute dabei und stellten das ganze Lokal auf den Kopf.

Das konnte jedoch, wie Herr Schnepfe auf Reklamation hin bemerkte, auch andere Ursachen haben. Das Mittagessen war einfach tipp topp. "Sauerkraut, Würstel und Pellkartoffel". "Gulasch, Bohnen und Rösti". "Hackfleisch, Erbsen und Rettichsalat". Jennymama kochte besser; gewiß. Aber man war nun einmal in der Fremde. Da war es, wie die Verhältnisse lagen, das beste, den Magen zu heizen.

An der Kasse aber saß einheimsend Jennymama, Silber und Kleingeld ordnend, Fünffrankenscheine wechselnd, die ankommenden Muschelschalen ihrer kassierenden Damen so distinguiert in die Kasse kippend, als fürchte sie, sich die Finger zu netzen. Und als Fräulein Amalie mit dem Pintsch so nebenhin fragte: "Gutes Geschäft?" erhielt sie die sehr reservierte Antwort: "O ja!"

Das konnte jedoch, wie Herr Schnepfe auf Reklamation hin bemerkte, auch andere Ursachen haben. Das Mittagessen war einfach tipp topp. "Sauerkraut, Würstel und Pellkartoffel". "Gulasch, Bohnen und Rösti". "Hackfleisch, Erbsen und Rettichsalat". Jennymama kochte besser; gewiß. Aber man war nun einmal in der Fremde. Da war es, wie die Verhältnisse lagen, das beste, den Magen zu heizen.

Und Herr Voegeli revanchierte sich für den liebenswürdigen Empfang so brillant, daß Jennymama in der Lage war, sich einen totschicken Abendmantel zu kaufen, den sie zu tragen gedachte zur Premiere. Und siehe da: zwei junge Damen kamen, aus Bern, zu Fuß, eine schöner als die andre. Das waren Fräulein Güssy und Fräulein Traute.

Und Herr Pips wieder seinerseits, der dies mißverstand, suchte Herrn Naumann Friedrich Naumann hieß der Herr Krematoriumfritze, genau wie der deutsche Nationalökonom diskret auf Jennymama hinzulenken, ebenfalls mit Gesten. Doch gelang es ihm nicht, ein gegenseitiges Verständnis zu erzielen. "Sie sehen", sagte Flametti und stürzte die Kiste, "die Kiste ist völlig geschlossen."

Er überlas das Ganze noch einmal von Datum bis Schlußpunkt und er war sehr zufrieden damit. "So", zog er findig die Stirn in Falten, "drehen wir die Geschichte mal um! Da schaut die Sache erheblich anders aus!" Und er verlas es auch Jennymama. Die war baß erstaunet. "Ja, meinst du denn, Max, sie lassen es gelten?" "Frage!"

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