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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Auge in Auge standen sich Erzbischof und Pfarrer gegenüber; letzterer an Haltung, Antlitz und Kleidung sofort als Priester erkennbar. Wolf Dietrich stützte die Linke auf den Degenknauf, während seine Rechte das Schnurrbärtchen aufzuzwirbeln begann. Ungeduldig klang sein „Nun?“ „Euer erzbischöfliche Gnaden....“ „Man tituliert mich: Hochfürstliche Gnaden!“
Da aber die Gesandten Namens des Kapitels erklärten, daß im Erzstift nicht früher Ruhe werde bis nicht Wolf Dietrich definitiv abgesetzt und gefangen sei, so gab der Herzog am 25. Oktober den Befehl zur Verfolgung des Erzbischofs durch 100 Reiter unter dem Befehl des Rittmeisters Hercelles, der noch in der Nacht ins Gebirg aufbrach und hinter dem Flüchtling einherjagte.
Und wenn Hochfürstliche Gnaden ein Wort noch wollen mir verstatten, sei es die Bitte: Bleibet fest auch gegen....“ „Du meinst Salome!“ sprach hastig Wolf Dietrich. „Du bist klug und weit reicht dein Blick voraus! Meine süße, liebe Salome! Im Widerstreit stehet mir Kopf und Herz! Leicht zu erraten ist, daß Salomens kluger Sinn wird die Konsequenz zu finden wissen.
Des öfteren klagte Wolf Dietrich in stillen Stunden seiner Salome, daß er sich nicht Rats wisse, wie Salzburg einen schönen Dom bekommen könnte, ein Gotteshaus nach seinem Geschmack.
Das konnte Wolf Dietrich genehmigen, denn die Vertragsklausel besagte: „unbeschadet seiner Gefälle“, es mußte daher der Herzog die Summe von 34500 Gulden bezahlen, welche Summe ungefähr dem Wert der zwei nachgelassenen Hallfahrten entsprach. So hieß es zahlen, und dabei bezog der Herzog nicht einmal die Salzmenge für seine Summe.
Nun aber lagen vertrauliche Mitteilungen aus Rom im erzbischöflichen Palais vor, die keinen Zweifel darüber ließen, daß Bayern den Erzbischof wegen seines Verhältnisses zu Salome als auch wegen seiner lässigen Haltung dem Protestantismus gegenüber beim Vatikan denunziert hat, ja daß Wolf Dietrich wegen seiner Gesinnung direkt verdächtigt worden sei.
In leidvollen Sorgen sprach da Dietrich: 2444 "Wie habt ihr so geworben, Herr Gunther, wider mich, Einen Heimathlosen? Was that ich euch wohl je, Daß alles meines Trostes ich nun verwaiset mich seh? "Ihr fandet nicht Genüge an der großen Noth, 2445 Als ihr uns Rüdigeren, den Recken, schluget todt: Ihr missgönntet sie mir alle, Die mir unterthan.
Als Wolf Dietrich diesen Unfug gewahrte, erfaßte ihn Zorn und Entrüstung, der Erzbischof sprang auf, schritt auf den Schuljungen zu, faßte ihn schlankweg beim Schopf und führte den auf den Tod erschrockenen Jungen aus der Kirche. Diener liefen herbei, denen Wolf Dietrich den kleinen Missethäter zur Inhaftierung übergab.
Zwei Edelknaben, ein Fourier, der Kämmerer vom Dienst und der Stebelmeister schritten feierlich herein, ihnen folgte Wolf Dietrich, der am Arm die schöne Salome führte und durch das Spalier der sich tief verneigenden Hofbeamten und sonstiger Dienerschaft geleitete.
»Ja, ich wußte nicht,« sagte Dietrich zögernd, »ich wußte garnicht, was er meinte. Was sind denn das: widernatürliche Triebe?« Herzliches Gelächter folgte der Frage. Eine Weile noch wurde Dietrich geneckt, dann drehte der Zimmerälteste das Licht ab. Mehrere schimpften, aber zehn Minuten darauf war rhythmisch durchatmete Ruhe. Dietrich allein konnte lange keinen Schlaf finden.
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