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Aktualisiert: 17. Mai 2025


Aber Dein großes Geschenk darf ich nicht annehmen. Jörgen ist doch Dein Pflegesohn, und ich möchte ihm in keiner Weise im Wege stehen. Du darfst mir das nicht übelnehmen. Ich kann unmöglich anders handeln. Über Frau Dawes' Testament werde ich später meine Bestimmungen treffen und sie Dir dann mitteilen. Deine dankbare Mary Krog." Als sie den Brief fertig hatte, hörte sie einen Wagen vorfahren.

Sie war wirklich dankbar dafür, so daß es ein gemütlicher Abend wurde. Es wurde viel von der Heimat gesprochen, nach der die beiden Alten Sehnsucht hatten. Kaum war er fort, so sagte Frau Dawes: "Was ist Jörgen doch für ein gemütlicher, gebildeter Mensch, liebes Kind!" Der Vater blickte Mary an und lächelte. "Worüber lachst Du, Vater?" "Über nichts", er lachte noch mehr.

Anders Krog legte die Zeitung hin; er konnte nicht lesen. Frau Dawes versuchte, ihn zu trösten. "Es ist was Wahres dran", sagte sie. "Marit paßt nicht mehr für sie." "Der Name ihrer Mutter", wiederholte Anders Krog, und die Tränen liefen ihm über das Gesicht. Drei Jahre später

Jörgen Thiis vergaß das Reden, ja sogar eine Zeitlang das Essen, das ihm sonst doch das Schönste auf der Welt war. Er ging wie ein Schlafwandler mit ihr. Wenn man sie sah, war er an ihrer Seite oder hinter ihr her. Wegen des Balles hatten sich ihr Vater und Frau Dawes nach dem Hause in der Stadt begeben.

Aber er wurde natürlich geschlagen, und noch ehe er ahnte, was Frau Dawes beabsichtigte. Marit sollte gehorchen lernen, sie sollte einen Begriff von bestimmter Zeiteinteilung, von Ordnung, von Höflichkeit, von Takt bekommen. Sie sollte jeden Tag Klavier üben, sie sollte bei Tisch hübsch gerade sitzen und sich die Hände unzählige Male am Tage waschen; sie sollte immer sagen, wohin sie gehe.

Aber sie schwieg. "Nie habe ich solch ein Gefühl gehabt," fing Frau Dawes wieder an, "wenn nicht etwas Entsetzliches bevorstand!" Mary schwieg. "War es etwas mit Jörgen Thiis?" Mary sah sie an. "O Gott, das habe ich mir gedacht! Aber bedenke, Kind, er hat Dich geliebt, seit er Dich zum erstenmal gesehen hat, und nie eine andere. Das ist schwer, siehst Du.

Mary war es bekannt, daß es in der männlichen Linie der Familie Krog nichts Außergewöhnliches war, wenn alte Leute geistesschwach wurden. Aber sie war erschrocken, daß ihr Vater keine Kontrolle geübt hatte! Auch das war ein bedenkliches Zeichen. Ihr Vater mußte mit diesem Brief auf dem Wege zu Frau Dawes gewesen sein, als ihn der Schlag gerührt hatte.

Er hat soviel Kraft." "Muß die sich an uns andern auslassen?" Darüber lachten sie alle, und damit war die Spannung gelöst, in der bis jetzt alle befangen waren. Krog und Frau Dawes fühlten sich sicher vor Franz Röy. Auch Jörgen Thiis. Sie kamen um halb neun wieder nach oben. Mary entschuldigte sich, sie sei müde. Von ihrem Zimmer aus hörte sie Jörgen Thiis spielen. Sie lag und weinte.

Mein Vermögen ist bei weitem nicht so groß, wie allgemein angenommen wird; ich habe auch in der letzten Zeit viel Pech gehabt. Aber es ist schließlich doch genug für uns beide, wenn Du Deinen Teil verwaltest und nicht Jörgen. Ich gehe nämlich davon aus, daß Ihr jetzt heiratet. Seit vielen Jahren habe ich Frau Dawes' Testament bei mir liegen, wie ich auch ihr Geld in Verwaltung gehabt habe.

Wenige Minuten später kam er aus Anders Krogs Zimmer heraus. Mary war kurz vorher von Frau Dawes gekommen und hatte gerade ihr Zimmer geöffnet. Jörgen Thiis sagte: "Ich finde, gnädiges Fräulein, Ihrem Vater geht es viel besser." "Ja, er kann schon dies und das sagen und den Arm etwas bewegen." Jörgen hörte das augenscheinlich nicht. "Ist dies Ihr Zimmer? Ich habe es noch nie gesehen." Sie trat beiseite; er schaute und schaute. "Wollen Sie nicht eintreten?" "Darf ich?" "Bitte sehr!" Er ging bis an die Schwelle und überschritt sie langsam; Mary folgte ihm. Er stand still und atmete schwer; sie war neben ihm. War denn das Zimmer mit Spitzen überzogen? Er konnte sich gar nicht zurechtfinden. Das Bett, die Möbel, weiß mit blau, oder blau mit weiß, die Amoretten an der Decke, die Bilder, darunter eins von ihrer schönen Mutter, mit Blumen geschmückt. Und der Duft ... nicht allein von den Blumen, nein, von ihr selbst und all ihrer Habe. Sie stand in ihrem blauen Kleid, es war das mit den kurzen

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ungemuth

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