Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 17. Mai 2025


Weißt Du, Kind, Dein Vater und ich, wir finden beide ..." "Nicht, Tante!" Mary drehte sich rasch nach ihr um nicht gerade unwillig, aber doch so, daß das Gespräch nicht weitergehen konnte. Mary blieb in der Stube. Sie wollte nicht Gefahr laufen, mit Jörgen Thiis zusammenzutreffen. Als Mary Frau Dawes einmal eine Handreichung leistete, sagte diese: "Du weißt, Kind, er beerbt Onkel Klaus?"

"Das wissen wir, lieber Freund, das wissen wir", schluchzte Frau Dawes. Mary hatte den Kopf erhoben; aber bei Frau Dawes' Worten schwieg sie. Als Mary nachher aus Frau Dawes' Stube kam, öffnete Jörgen eben die Tür seines Zimmers, das Marys gerade gegenüber lag. Er blieb in der weit geöffneten Tür stehen, so daß sie den gepackten Koffer hinter ihm sehen konnte. Sie stand still: "Sie wollen fort?"

Mary hatte freilich nicht die geringste Lust, in der Sommerhitze auf dem Deck eines Dampfers zu sitzen und alles abzubrechen, was hier unternommen wurde; es war gar zu nett. Aber sie wollte Jörgen Thiis nicht gern noch einmal kränken. Sie sprach mit ihrem Vater und mit Frau Dawes: sie hörte noch einmal Frau Falke an und willigte ein.

Er hatte seit dem Tode des Onkels nach der ersten vorläufigen Ausbezahlung der Bankguthaben und Aktien als Kompagnon des Bruders nichts wieder abgehoben, und dies war das Resultat. "Ich gratuliere Ihnen", sagte Frau Dawes und faßte seine rechte Hand mit ihren beiden. Ihr standen die Tränen in den Augen. "Ich verstehe Sie, lieber Krog; Sie wünschen, daß wir jetzt auf Reisen gehen?"

Es fiel ihm schwerer, sich verständlich zu machen. Mary war viel bei ihm; dann folgte er ihr mit den Augen, daß es ihr fast Angst machte. Frau Dawes schickte ihm kleine Zettel. Von ihrer Schreiberei ließ sie sogar im Bett nicht. Immer wenn solch ein Zettel kam, blickte er Mary lange an. Da erriet sie, wovon die Zettel handelten.

Ihre Sinne verwirrten sich immer mehr; sie war überzeugt, ihr Vater habe, als sie in der Tür stand, in sie hineingesehen, und daran sei er gestorben. Frau Dawes war ihm wie immer gefolgt. Er war die einzige, große Liebe ihres Lebens gewesen. Jetzt waren sie beide bei ihr. Auch ihre Mutter in einem weißen, schleppenden Kleide. "Du frierst, Kind!"

Er sah sie mit seinen leuchtenden Augen lachend an. "Haben Sie etwas dagegen, Frau Dawes?" "Durchaus nicht, wenn wir die nötige Bedienung mitnehmen; ich bin ja einmal so schlecht zu Fuß." "Das sollen Sie haben, und überall halten wir uns einen Wagen. Der Unterricht kann fortgesetzt werden, nicht wahr?" "Ob er kann! Nur um so besser!"

Deshalb nahm sie ihre Arbeit energischer als je wieder auf, ja sie machte sich noch mehr zu schaffen. Er hatte doch auch hier Vermögen, und er konnte unmöglich alles verbraucht haben, was er aus Amerika bekommen hatte. Aber sie fand das Gesuchte nicht. Den Vater durfte sie nicht damit behelligen, und Frau Dawes wußte nicht Bescheid.

Also mußte jetzt ein Ballkleid komponiert werden; die Erwägungen waren sehr kurz, keiner sagte vorläufig ein Wort. Das Spannende der Sache, ob dieses Kleid wohl lang sein werde, verschloß jeder in seiner Brust. Als der große Augenblick des Maßnehmens kam, fragte die Dame, die es tat: "Das gnädige Fräulein soll doch ein langes Kleid haben?" Marit sah zu Frau Dawes hin, die rot wurde.

"Nein, Dein Vater hat sich mit dem Verbuchen wohl nicht beeilt; das war seine Art so. Außerdem ," hier stockte Jörgen, "kennst Du alle Geschäfte Deines Vaters?" Sie wollte darauf nicht eingehen; die Frage kam ihr nicht unerwartet. Aber wie konnte Jörgen ? Vielleicht durch Frau Dawes. Jedenfalls freute sie sich. Sie war stehen geblieben, sie wollte etwas sagen.

Wort des Tages

feuerhimmels

Andere suchen