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Die Krankenpflegerin behauptete es. Jetzt kam eine Zeit, in der sie unermüdlich war in ihrer Sorge um die beiden Kranken; zugleich aber trat sie die Verwaltung von Haus und Hof an. Sie übernahm die Buchführung und die Oberaufsicht. Sie fühlte sich wohl dabei, denn sie hatte Talent, Ordnung zu schaffen und zu dirigieren. Frau Dawes war sehr erstaunt darüber.

"Warum nicht?" fragte Frau Dawes sehr verwundert; "Du hast sie doch damals in Italien so hübsch gefunden?" "Ja; aber der Name gefällt mir nicht mehr, meine ich." "Der Name?" Beide blickten auf. Marit: "Es ist gerade, als wenn er gar nicht mehr zu mir gehört, meine ich." "Marit gefällt Dir nicht?" fragte Frau Dawes. Der Vater warf leise hin: "Es war der Name Deiner Mutter."

Nach einer Weile: "Nein, so mußt Du das nicht auffassen, Tante Eva; ich mache Euch keine Vorwürfe. Was nützt jetzt auch alles Jammern? Hier bleibt nur eins: sich mit geschlossenen Augen hineinstürzen." Darin stimmte ihr Frau Dawes völlig bei. "Dann machst Du es wie ich: wenn die Ehre gerettet ist, läßt Du Dich von ihm scheiden." "Nein, das tue ich nicht.

Im Zimmer stand Jörgen am Fußende des Bettes; Frau Dawes lag und stöhnte und weinte und rief nach Mary. Kaum ließ Mary sich in der Tür blicken, da fing sie an: "Was war mit Dir, Kind? Mich überkam eine schreckliche Angst, was war los?" Mary ging zu ihr hin, ohne Jörgen anzusehen.

"Sie haben gewiß in solchen Dingen gar keine Lebenserfahrung, Fräulein Krog." Mary schüttelte den Kopf. "Dann wundert es mich, daß Sie beizeiten von Jörgen Thiis losgekommen sind; der hat Routine." Mary antwortete nicht. "Wir nahmen an, Sie würden noch vor dem Herbst heiraten. Besonders als Ihr Vater und Frau Dawes krank wurden." "Das wollten wir auch, aber es stellte sich als unmöglich heraus."

Jetzt kommt der Ernst!" Mary erschrak bei diesen Worten; denn das hatte ihr die ganze Zeit auf dem Herzen gelegen. "Du verlierst uns beide, armes Kind! Und Dein Vermögen auch!" Mary war es nicht lieb, daß sie das Vermögen erwähnte. Frau Dawes fühlte das und sagte: "Du verstehst mich nicht, armes Kind! Es ist nicht Deine Schuld, es ist unsere. Wir haben Dir zu viel Willen gelassen.

Er hatte in Paris eine entfernte Verwandte kennen gelernt, eine Frau Dawes; sie war in England verheiratet gewesen; als aber ihr einziges Kind starb, hatte sie sich scheiden lassen und lebte in Paris als Pensionsinhaberin. In dieser Pension hatte er sie täglich bewundert. Er war kaum je einem klügeren Menschen begegnet.

Aus diesem Grunde standen sie alle drei in einem Konfektionsgeschäft in Wien. Frau Dawes und Marit sollten neue Kleider haben, besonders Marit, die aus ihren herausgewachsen war. Es war in den ersten Tagen des Mai, und es handelte sich um Sommerkleider. "Dein Vater und ich, wir finden beide, Du mußt jetzt lange Kleider haben. Du bist schon so groß."

Sein Herz war voll, nicht zum wenigsten von Begeisterung über den Großmut, mit der sie ihm verziehen hatte. Er dachte: draußen auf dem Flur wird sie sich umdrehen, und dann ... Aber sie ging direkt auf Frau Dawes' Tür zu und klopfte an.

Dann ging er zu Frau Dawes hinein, um ihr Adieu zu sagen. Da blieb er mindestens zehn Minuten. Er kam gerade wieder heraus, als Mary zu ihrem Vater hinüberging. Als sie über ihren Vater gebeugt stand, regte er sich und schlug die Augen auf. Sie kniete hin: "Vater!" Er schien nachzudenken und versuchte zu sprechen; es gelang ihm aber nicht. Sie sagte eilig: "Wir wissen es, alles, Vater.