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Aktualisiert: 17. Mai 2025
Aber Du warst auch so häßlich, wenn wir es nicht taten." Mary blickte erschrocken auf: "Ich häßlich?" Frau Dawes: "Ich habe es Deinem Vater gesagt, Kind, ich habe es ihm oft gesagt. Aber er war so herzensgut, er beschönigte immer alles." Jörgen kam mit dem Doktor herein. "Wenn irgend etwas hinzutritt, kann es vorbei sein, gnädiges Fräulein." "Bleibt er gelähmt?" fragte Frau Dawes.
Das Wanderleben war jetzt vorbei; weder ihr Vater noch Frau Dawes konnten oder wollten es fortsetzen; das wußte sie. In der Bucht, wo sie wohnten, war kein Nachbar, an dem ihr lag. In der Stadt eine halbe Stunde davon kein Mensch, an dem sie hing. Sie hatte sich keine Zeit dazu gelassen. Sie war nirgends heimisch.
Mary fand sich, etwas abgespannt, auch ein; Jörgen Thiis ging ihr entgegen und sagte: "Gnädiges Fräulein haben doch diesmal Franz Röy kennen gelernt?" Der Vater und Frau Dawes waren ganz Aufmerksamkeit; sie verrieten dadurch, daß Jörgen soeben mit ihnen darüber gesprochen haben mußte. Immer wenn sie die Bekanntschaft eines Herrn machte, bekamen nämlich die beiden Angst.
Die Tür war nämlich geöffnet, und er lag dicht daneben. Mary las den Brief zweimal und wandte sich an Frau Dawes, die saß und weinte. "Ja, ja, Tante Eva, das muß getragen werden." "Getragen werden? Getragen werden? Was meinst Du? Das Geld? Das lumpige Geld! Aber Dein Vater! Dieser herrliche Mensch, mein bester Freund!"
Das mußte sie zugeben. Das rasende Gebell des Hundes in der Ferne bestätigte es auch. Auf dem Richtsteig zum Hause hinauf sagte er: "Meinst Du, wir sagen Frau Dawes oder Deinem Vater etwas?" "Von Onkel Klaus?" "Ja. Es würde sie nur betrüben. Können wir nicht sagen, er habe gemeint, wir sollten bis zum Frühjahr warten?" Sie blieb stehen. Sie war nicht für so etwas. Aber Jörgen blieb dabei.
Er sagte eilig: "Ich habe gerade zu Ihrem Vater und zu Frau Dawes gesagt, daß unter uns jüngeren Offizieren Franz Röy als der beste gilt, den wir überhaupt haben. Ich habe es also nicht böse gemeint." "Das habe ich auch nicht von Ihnen gedacht. Aber wenn ich selbst von dieser Bekanntschaft hier nicht gesprochen habe, darf es auch von keinem Fremden zugetragen werden, finde ich."
Noch lange, nachdem er fort war. Sie dachte wieder ihren Kampf bis ins kleinste durch und zitterte. "Warum bin ich nicht böse auf ihn?" Da klopfte es wieder. Das Mädchen der Frau Dawes fragte an, ob sie nicht herüberkommen wolle. "Du hast ihn abreisen lassen, Kind?" Frau Dawes war mehr als betrübt. Vor Eifer richtete sie sich auf und stützte sich auf den einen Arm.
Mary wandte sich nicht zu Jörgen Thiis, sondern fuhr fort: "Ich glaube, das Schiff fährt morgen von le Havre ab." "Ja, ganz recht," antwortete ihr Vater, "aber bis dahin werden wir wohl nicht fertig?" "Doch, das werden wir," sagte Frau Dawes, "wir haben ja den ganzen Nachmittag." "Ich will mit Vergnügen helfen", sagte Jörgen Thiis.
Dann haben wir etwas, das uns aneinander bindet. O Gott, o Gott!" sie jammerte, klammerte sich an ihre alte Freundin und erstickte ihren Verzweiflungsschrei in den Kissen. Frau Dawes saß hilflos da und stützte sie. "Das verstehe ich nicht", sagte sie. Da hob Mary rasch den Kopf: "Das verstehst Du nicht? Gerade um mich zu binden, hat er es getan. Er kannte mich."
Auf dem Wege nach oben sprachen sie über die Schwalben, die sich jetzt zum Aufbruch rüsteten, über den Verwalter, der kürzlich einen mächtigen Adler geschossen hatte, über das Schreibbrett, das für Frau Dawes konstruiert worden war, über die gute Grummeternte, über die Obst-und die Futterpreise. Drinnen im Flur lief sie ihm mit einem kurzen "Verzeihung!" weg. Sie flog die Treppe hinauf.
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