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Aktualisiert: 17. Juni 2025
"Du möchtest wissen, wie er bei mir angeschrieben ist?" "Ja, wirkt er auf Dich?" Frau Dawes war ganz Ohr. "A ach." "Das kommt ja so gedehnt heraus?" "N n nein." "Nun also?" "Im Grunde gefällt er mir gut." "Doch es ist ein Aber dabei ?" Jetzt lächelte sie. "Ich mag nicht, daß seine Augen sich förmlich an mir festsaugen." Der Vater lachte: "Genau wie beim Essen, nicht?" "Ja freilich!"
Sie wandte sich zu Jörgen: "Armer Junge, Du mußt zu Weihnachten herkommen!" Mary antwortete statt seiner: "Tante Eva, um Weihnachten ist es in Stockholm gerade am lustigsten." Plötzlich stand Mary auf und wünschte sehr unerwartet "Gute Nacht", erst Jörgen, dann Frau Dawes. "Ich bin müde von unserer Tour und ich will morgen früh aufstehen, um Jörgen zu begleiten."
Denn ihm, den sie am liebsten hatte, war sie am wenigsten gewesen. Vielleicht nur, weil er selbst nie an sich gedacht hatte? Sie verließ ihn nicht, bis der Doktor kam und mit ihm die Pflegerin. Da ging sie zu Frau Dawes hinein. Frau Dawes war verzweifelt und elend. Mary wollte sie trösten, aber sie unterbrach sie heftig: "Ich habe es zu gut gehabt. Ich bin mir zu sicher gewesen.
"Er wird Onkel Klaus beerben", antwortete Frau Dawes. "Weißt Du das bestimmt?" "Bestimmt nicht." "Ist es denn wahr, daß Onkel Klaus in letzter Zeit mehrfach Verluste gehabt hat?" Frau Dawes schwieg. Der Vater antwortete: "Das kann schon sein." "Ja, unterstützt er ihn denn?" Keiner antwortete. "Dann kann ich nicht finden, daß Jörgens Aussichten so glänzend sind", sagte sie abschließend.
"Mary!" ertönte ein Schrei draußen auf dem Gange. Das war Frau Dawes! Frau Dawes, die das Bett nicht mehr verlassen konnte, stand auf dem Flur! "Mary!" noch einmal so verzweifelt, als sei sie einer Ohnmacht nahe. Die beiden hinaus: Frau Dawes lehnte in ihrem Nachtgewand vor ihrer offnen Tür an der Wand. Sie war am Umsinken, als Jörgen Thiis herzugestürzt kam und sie unter den Arm faßte.
Je weiter der Unterricht fortschritt, desto mehr Freude machte es Frau Dawes selbst, und desto größeren Einfluß gewann sie auf das Kind. Sie machte es sich zur Aufgabe, das Traumleben Marits auszuroden, das ein Erbteil der Mutter war und in üppiger Blüte stand, solange der Vater zuhörte und seinen Spaß daran hatte.
Sie weinte die verzweifeltsten Tränen ihres Lebens. Aber als Frau Dawes' Kummer dadurch immer größer wurde, hob Mary den Kopf: "Liebe Tante, Vater kann uns ja hören!" Sie dämpften ihre Stimmen ein wenig; Frau Dawes aber versicherte unter Tränen, dies sei ja ihre eigene Geschichte!
Sie werden doch nicht glauben, daß es ihr an Bewerbern gefehlt hat?" "Nein, das laßt sich denken." "Fragen Sie Frau Dawes! Sie führt in ihren tausend Briefen Buch darüber. Sie schreibt jetzt von nichts anderem." "Aber wie ist das zu verstehen, liebe Alice?" "Das ist ganz leicht zu verstehen. Sie ist freundlich und umgänglich und gefällig, was sie wollen.
Wieder warf sie sich verzagt und verzweifelt über das Bett. Zwischen den Ausbrüchen oder vielmehr als einen Teil dieser Ausbrüche hörte man die Worte: "Es gibt keinen Ausweg! Es gibt keinen Ausweg!" Frau Dawes hatte nicht die Kraft und nicht den Mut, bei soviel Leid nach Worten zu suchen. Es mußte sich austoben. Bis die Empörung sich abkühlte.
Aber in Marys Wesen und in ihrem Bericht über ihre Entdeckung war etwas Heftiges, etwas, das keinen Widerspruch duldete. Frau Dawes beschränkte sich daher auf einige schüchterne Einwendungen: es gebe auf dem Meer um diese Jahreszeit so viele Stürme. Drei Tage später war Mary mit einem englisch sprechenden Mädchen auf dem Wege nach Amerika.
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