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Legte sie dann auf den Tisch, nahm seine Zeitung und tat, als lese er. "Es tut mir leid, Vater, daß Du es so auffaßt." Anders Krog wiederholte leise, ohne von der Zeitung aufzusehen: "Marit ist der Name Deiner Mutter." "Ich habe Mutters Namen auch lieb. Er paßt aber nicht für mich." Damit ging sie leise hinaus. Frau Dawes, die am Fenster saß, blickte ihr die Straße entlang nach.

Da stießen sie und Frau Dawes aufeinander, die eine triefend von Nässe und heulend, die andere triefend von Schweiß und auch heulend. Frau Dawes machte täglich ihre Runde durch das Haus und, wenn es nötig war, auch um das Haus herum. Weiter kam sie selten. Auf diesem Rundgang sah sie alles, auch das, was erst später geschah, versicherten die Mägde. Sie hatte etwas Schwimmendes an sich.

"Schönen Dank für den Spaziergang, Jörgen", sagte sie, indem sie an ihm vorbeiging und ihm fröhlich zunickte, lief zur Treppe und nach oben. Er hörte sie in ihr Zimmer gehen. Wie schonend Jörgen auch seine Worte wählte, als er von dem Resultat berichtete, es war eine schwere Enttäuschung für die alten Leute. Sowohl Krog wie vor allem Frau Dawes fanden es unerklärlich; die letztere sogar grausam.

Mary konnte es zuerst nicht glauben; aber als sie es begriff, warf sie sich mit einem herzzerreißenden Schrei über ihn. Der fand im Zimmer nebenan bei Frau Dawes einen Widerhall. Als sie dorthin eilten, lag sie ohne Bewußtsein. Sie kam nachher so weit zu sich, daß sie die Zunge bewegen konnte.

Sie setzte ihm alles umständlich auseinander und sagte, sie wolle gleich nach Amerika, um Klarheit zu schaffen. Er erschrak. Aber bald sah er die Notwendigkeit ein und fügte sich. Frau Dawes war nicht so leichtgläubig. Sie vermutete, es müsse etwas geschehen sein, wovon Mary sich ablenken wolle.

Sie brachten von jedem Tage in dem Zusammenleben der beiden Alten die Entbehrungen, den Dank, einen Niederschlag dessen, was sie an guten Worten, an freundlichen Blicken, an Gaben und Nachsicht empfangen hatte. Es kam so reich und so warm heraus mit der freudigen Kraft des guten Gewissens; denn Frau Dawes hatte versucht, ihm alles zu sein, so weit es in ihren Kräften stand.

Frau Dawes: "Findest Du Jörgen nicht nett?" "Doch." "Worüber lächelst Du denn?" "Er hat so viel gegessen." Jetzt fiel der Vater lachend ein: "Das macht sein Vater, der Amtmann, auch so! Und regelmäßig sucht er sich die besten Stücke aus." "Freilich." Frau Dawes saß und wartete auf das, was jetzt kommen würde; denn es kam etwas.

Marit war mit ihren Handschuhen fertig. "In Amerika werde ich Mary genannt. Das weiß ich. Hier habe ich eine Probekarte. Es macht sich doch gut?" Sie holte eine ganz kleine Karte aus der Tasche. Frau Dawes besah sie und reichte sie Anders Krog hin. Mit feiner Schrift stand auf feinem Papier: "Mary Krog." Der Vater schaute lange, schaute immer wieder auf die Karte.

"Ein Lebemann, siehst Du, wie sein Vater." "Aber genau wie sein Vater hat er auch viele gute Eigenschaften", warf Frau Dawes ein. "Das hat er", sagte Anders Krog ernsthaft. Mary antwortete nicht. Sie sagte Gutnacht und bot ihm die Stirn zum Kuß. Ein paar Tage später, ganz früh am Morgen, suchte Mary Alice in ihrem Atelier des Hinterhauses auf.

Als Frau Dawes Jörgen gewahrte, schlug sie die fetten Hände zusammen, zerrte an ihrer Mütze und wollte sich aufrichten, aber es gelang ihr vor lauter Rührung nicht. Sie sank wieder zurück, weinte glückselig vor sich hin und streckte die Arme aus; Jörgen warf sich hinein, aber zum Kusse kam es nicht.