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Herr von Campireali hatte auf die Straße gezielt; gerade unter den Steinbalkon, weil Giulio beim Zurückziehen des Rohrs, das beinahe gefallen wäre, etwas Geräusch gemacht hatte. Als Giulio das Geräusch über seinem Kopfe hörte, erriet er, was folgen würde und hatte sich unter dem Vorsprung des Balkons gedeckt.

Sonntags zum Beispiel erschienen die Polen niemals am Strande; er erriet, daß sie die Messe in San Marco besuchten, er eilte dorthin, und aus der Glut des Platzes in die goldene Dämmerung des Heiligtums eintretend, fand er den Entbehrten, über ein Betpult gebeugt beim Gottesdienst.

Es war lustig und rührend und des Nachdenkens wohl wert, ihnen zuzuschauen und sich zu bestreben, ihre Gedanken zu erraten. So erriet man unter anderem sogleich, so wie man sie eine Weile betrachtet hatte, daß diese zwei immer würden zusammen gesehen werden können, nie anders, nie einzeln, sondern zu zweien! Immer! Das war der Hauptgedanke, den man ihnen aus ihren weißen Köpfen ablauschte.

Er verliebte sich in die lebhafte Giovanna, die wie zwanzig aussah, wenn sie damals auch schon fünfunddreißig zählte. Die Kammerfrau erriet sehr bald die Absichten des jungen Herrn Antonio und tat, als wiese sie ihn ab, um ihn noch stärker an sich zu fesseln.

Er fragte sich zum hundertsten Male, was den alten reichen Mann, der fünfzigtausend Livres Renten hatte, so unwiderstehlich in jenen vierten Stock ziehe, wo er alle Abende zehn bis zwanzig Franken verlor, und er erriet seinen Zweck.

Ihr treues Fräulein von Gerwald, das ihr gar nicht mehr aus Liebedienerei, sondern aus völlig gelungenem Einleben heraus stets nach dem Munde sprach und ihre Stimmung immer erriet, sah bedeutungsvoll und innig zu ihr hinüber. Die Gerwald saß neben Wynfried.

Er sagte es sich noch einmal nachdrücklich. Als man nach Tisch hinauskam, stand die stille, dunkle Hochsommernacht so mächtig da, daß alle Leute sich von etwas rätselvoll Großem wie gebändigt fühlten und alle einfachen Herzen in Andacht schwiegen. Der hinschwindende Mond war nur noch eine schmale, orangenfarbene Sichel ohne Leuchtkraft. Die Sterne schienen ferner als sonst nochzu kleinen Pünktchen geworden, in unermeßbarer Höhe, kaum erkennbar. Und die eine Seite des Himmels rabenschwarz. Drüben unten blinkerten die Lichter von Travemünde. Daß der Leuchtturm, dessen Lampen man von hier nicht sah, wachsam seine Arbeit tat, erriet man aus dem gespenstigen Schein, der nach regelmäßigen Pausen über die grenzenlose Dunkelheit hinhuschte, von der man wußte: sie ist das Meer

Sie erriet die Ursache der Verstörtheit des Gewaltigen, und nicht genug daran: es fiel ihr ein Mittel ein, wie geschaffen, dem Regenten die Freude am Umgang mit den Wassermännern zu zerstören. Wenn nämlich die Seebären nach langer Fahrt ans Land steigen, befällt sie regelmäßig eine unendliche Sehnsucht nach Seebärinnen.

Ich erriet, daß die Jugendliche, das verschlungene Geäst der Feigenbäume benützend, im Laubdunkel verborgen, die Stirn auf die harten Eisenstäbe gestützt hatte, um in die Kapelle hinunterzublicken. In ihrer Beichte quoll ihr Elend empor. Tiefer und blutiger, als es auf ihrer Stirne stand, hatte sich das Gefängnis Don Giulios in ihr Herz eingeschnitten.

Und Cethegus nickte ihm zu und wandte sich zu den andern: Marcus Licinius, Piso, Massurius, Balbus, die, seit den Floralien ganz von dem Präfekten gewonnen, ihre Brüder, Vettern, Freunde mitgebracht hatten. Prüfend flog sein Blick über die Gruppe, er schien einen aus diesem Kreise zu vermissen. Lucius Licinius erriet seine Gedanken: »Du suchst den schwarzen Korsen, Furius Ahalla?