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Aktualisiert: 12. Mai 2025


Der Großherzog hat um ein Dutzend Unterthanen mehr im Lande. Gegen Mittag brechen die Hochschürer auf und kehren ins Dorf zurück. Wie Lauffeuer verbreitet sich, daß gehuldigt und der tote Bühl badisch werden solle, und maßloses Erstaunen erfaßt die Salpetererweiber, die bisher energisch für dieguet und heilig Sach'“ agitiert haben.

Der Führer bin by Gott ich, der Wirt zumdürren Astam toten Bühl im Hauenstein!“ „Schön von dir, mein Sohn! Ich weiß bereits! Was wollt ihr nun von mir?“ „Wartet e bitzeli, Herre! Sell chomt spötli! Wisset oder wissent Er nüt: Mer seig jez Halunken un wöllent badisch were!“

Daß Peter Gottstein badisch werden wolle, ist sicher sehr löblich und selbst für den Großherzog erfreulich, aber das Großherzogthum geht deswegen noch nicht aus dem Leim. Damit Peter aber entsprechenden Empfang finden sollte, und man bei Hofe auch wußte, um was es sich handle, habe Biber den Gang nach Säkkingen nicht gescheut und dem Amtmann alles haarklein erzählt.

Am Nachmittag des Christtages hat derdürre Asteinen Besuch erhalten, auf welchen der Wirt nicht vorbereitet war: die Vroni von Herrischried ist gekommen trotz Schnee und des heiligen Tages, grimmig und voll Entrüstung, gewillt, mit dem abgefallenen Vertrauensmann der Salpeterer Abrechnung zu halten. Der alte Peter guckte und horchte nicht wenig, wie das aufgeregte Weib ihm in die stille Stube prasselte und polternd loslegte, daß es eine Art hatte. Sie hätte es bereits gehört, daß Peter sein Volk, den Glauben und dieheilige Sach'“ verraten habe und abgefallen sei wegen einer dummen Kerze! Aber sie, die um derheiligen Sach'“ willen ihren Mann verloren, aus Begeisterung für die Salpeterei zur Wittib geworden, sie dulde es nicht, daß Peter badisch werde und andere mit verführe zur Huldigung für Einen, der nur Verwalter sei im Lande. Das wäre eine schöne Ordnung in der Einung: Zuerst beredet der Vertrauensmann die Leute und hetzt sie zur Salpeterersache, jagt sie ins mörderische Feuer der Panduren, und wie's schief geht, läßt er alles im Stich und tritt zum Großherzog über! Vroni glaubt die Kerzengeschichte nicht, das sei Schwindel, elende Flunkerei, und sie werde ihm die Augen auskratzen, wenn er nicht zurheiligen Sach'“ zurückkehre und Salpeterer bleibe. Und wehe ihm, wenn er auch noch andere zum Abfall veranlasse! Wisse er nicht, was Treu und Glauben und ein heiliger Eid sei, so soll's ihm beigebracht werden am eigenen Leib! „So sag ich und du bisch e Lump und Schuft, e ganz miserablichs Masbild, e Gauner und Verräter!

Jetzt bemerkt Peter die Salpetererschar und ruft ihr zu mit vor Aufregung bebender Stimme: „Gott hat entschieden, aus ist's mit den Rechten vom Grafen Hans! Der Großherzog ist Herr, Gott ist für ihn! Ich werde Halunke, ich werde badisch, so wahr mir Gott helfe!“ Fassunglos, überwältigt starren die Salpeterer den Peter und das Kerzengericht an.

Aber sell Akte gfalle mer, hesch Recht by Gott, Peter! Allewil guet badisch und Ordnung muß si!“ Ein wundersam Plaudern ist's auf derChauschtimdürren Ast“, so wohlig und behaglich, so lebensfroh und hoffnungsfreudig.

Wo sich indes die Weiber ganz und gar weigerten, badisch zu werden und auf dieheilige Sachzu verzichten, wurde feierlich die Geschichte vom Gottesgericht und der Herzogskerze mit dem Elmsfeuer erzählt und dadurch manch abergläubisches Salpetererweib eingeschüchtert und gewissermaßen zum Badischwerden vorbereitet.

Am liebsten hätte der glückselige Peter den Fürsten gleich ganz umarmt, aber er fürchtete, den lieben guten Großherzog zu verdrücken, und unterließ daher die Liebkosung. Gerührt dankt Karl Friedrich den Leuten, drückt jedem die Hand zum Abschied mit den Worten: „Bleibt fürder gut badisch!“ Dann zieht sich der Monarch leutselig grüßend vom Gefolge begleitet zurück.

Beschluß: Ich, Peter Gottstein, Wirt zumdürren Ast“, anerkenne für mich und meine Kinder die Herrschaft des Großherzogs über mich und Familie, und werde mit Heutigem badisch. AlsHalunkegenehmige ich

Wir gehen zu Grund vor lauter Zahlen und Beeinträchtigen, werden als aufrüherische Köpfe verschrieen und fragt aber kein Herr, wo uns eigentlich der Schuh drücke, so wenig man uns seiner Zeit fragte, ob wir badisch werden wollten oder nicht! ... An das Erzhaus Oesterreich hat die Stadt Konstanz in den letzten Zeiten jährlich 7000 Gulden bezahlt und seit der Regierung des Kaisers Joseph 7 oder 10 Mann jährlich ins Feld stellen müssen und blühten damals Handel und Gewerbe, und saßen in der Stadt viele vorderösterreichische Regierungsherren, welche viel Geld ausgaben.

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