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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Peter starrt einen Augenblick hinab ins Thal, dann aber regt sich der Selbsterhaltungstrieb in ihm und jäh kehrt er um, zurück in rasendem Lauf, hinein in den Wald und heimwärts mit fliegendem Atem. Verloren die Salpeterei! Verloren, bevor sie zum Sieg ausgezogen! Verloren die Grafschaft, das alte Recht, die alte Einung! Sie werden nun Soldaten in alle Dörfer legen, die Mitglieder der Bruderschaft einzeln herauszufangen und zu Freiburg vor'm Hofgericht massakrieren. Drum hinein in den dichtesten Wald
Am Nachmittag des Christtages hat der „dürre Ast“ einen Besuch erhalten, auf welchen der Wirt nicht vorbereitet war: die Vroni von Herrischried ist gekommen trotz Schnee und des heiligen Tages, grimmig und voll Entrüstung, gewillt, mit dem abgefallenen Vertrauensmann der Salpeterer Abrechnung zu halten. Der alte Peter guckte und horchte nicht wenig, wie das aufgeregte Weib ihm in die stille Stube prasselte und polternd loslegte, daß es eine Art hatte. Sie hätte es bereits gehört, daß Peter sein Volk, den Glauben und die „heilige Sach'“ verraten habe und abgefallen sei wegen einer dummen Kerze! Aber sie, die um der „heiligen Sach'“ willen ihren Mann verloren, aus Begeisterung für die Salpeterei zur Wittib geworden, sie dulde es nicht, daß Peter badisch werde und andere mit verführe zur Huldigung für Einen, der nur Verwalter sei im Lande. Das wäre eine schöne Ordnung in der Einung: Zuerst beredet der Vertrauensmann die Leute und hetzt sie zur Salpeterersache, jagt sie ins mörderische Feuer der Panduren, und wie's schief geht, läßt er alles im Stich und tritt zum Großherzog über! Vroni glaubt die Kerzengeschichte nicht, das sei Schwindel, elende Flunkerei, und sie werde ihm die Augen auskratzen, wenn er nicht zur „heiligen Sach'“ zurückkehre und Salpeterer bleibe. Und wehe ihm, wenn er auch noch andere zum Abfall veranlasse! Wisse er nicht, was Treu und Glauben und ein heiliger Eid sei, so soll's ihm beigebracht werden am eigenen Leib! „So sag ich und du bisch e Lump und Schuft, e ganz miserablichs Masbild, e Gauner und Verräter!
Hol' der Satan die Salpeterei! Im Hause des Bibermärte ist's nach der Flucht der Salpeterer ruhig geworden; die Gefahr ist vorüber. Die Alten fürchten zwar noch, daß sich auch die Soldaten bemerkbar machen werden und bleiben daher auf der „Kunst“ hocken, horchend und wartend. Dem
Peter fühlt sich da freilich etwas befangen, und seine Prozeßwutsünden fallen ihm schwer aufs Gewissen; aber ehrlich sagt er es rund heraus, daß durch seine frühere Streitlust und die fanatisch betriebene Salpeterei Kuh um Kuh aus dem Stalle zum Advokaten ging und fürs Thrinele jetzt kein Kuhschwanz mehr im Hause sei.
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