Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 13. Mai 2025
Wohl grollt Peter über solche „Wacht“, bei welcher einem das Haus weggetragen werden könnte; doch ist sein Sinn zu sehr auf das geplante Gottesgericht gerichtet, und milder, als es sonst seine Art ist, fragt er 's Maidli, wo denn die Wetterkerzen aufbewahrt seien. „Wetterkerzen! Jez ze Wienechtszit?“
Das mit dem 'Gottesgericht', wie manche hochtrabend versichern, ist freilich ein Unsinn, nichts davon, umgekehrt, unser Ehrenkultus ist ein Götzendienst, aber wir müssen uns ihm unterwerfen, solange der Götze gilt.« Innstetten nickte. Sie blieben noch eine Viertelstunde miteinander, und es wurde festgestellt, Wüllersdorf solle noch denselben Abend abreisen. Ein Nachtzug ging um zwölf.
Und seltsam: es brennt diese Kerze trotz des Luftzuges; Peter bringt sie brennend durch den tiefen Schnee und durch dunkle Nacht heim zum toten Bühl, die Kerze wie ein Kleinod bewahrend. In scheuer Entfernung, Abstand haltend, folgen ihm die Dörfler, denen das Gottesgericht ein Wunder dünkt, vor dem sie vorerst fassungslos sind.
Aber just bei solchem Himmel soll das Gottesgericht abgehalten werden. Gottvater soll entscheiden am Heiligen Abend über die heilige Sache und den Großherzog! Peter will nicht länger zögern; das Gottesgericht soll mit zwei Kerzen abgehalten werden und zwar um die siebente Abendstunde oben am Kreuz der Bühlhöhe.
Eine Weile überlegen die andern, das Gottesgericht giebt den Ausschlag, die Anhänger Peters vermehren sich und schließlich erklären sämtliche anwesende Dörfler, dem Großherzog huldigen zu wollen in der Voraussetzung, daß sie ihren alten katholischen Glauben beibehalten dürfen. Und der Peter soll der Führer sein. So ward es abgeredet und durch Handschlag bekräftigt.
Amen!“ Dreimal macht Peter das Kreuzeszeichen über die Kerzen und beendigt die nach seiner Meinung nun betätigte „Weihe“. Sein Gewissen ist nun beruhigt, die Kerzen sind zum Gottesgericht geeignet. Sorgsam wickelt er selbe nun in ein Stück Papier, das er dem Kalender entreißt, und steckt sie in seine Rocktasche.
Seine Rechte fuhr ans Schwert: »So vertret’ ich mein Wort mit dem Schwert,« sprach er mit tonloser Stimme. »Ich fordere dich zum Kampf, zum Gottesgericht auf Tod und Leben.« – »Ich bin Römer und lebe nicht nach eurem blutigen Barbarenrecht.
Wo sich indes die Weiber ganz und gar weigerten, badisch zu werden und auf die „heilige Sach“ zu verzichten, wurde feierlich die Geschichte vom Gottesgericht und der Herzogskerze mit dem Elmsfeuer erzählt und dadurch manch abergläubisches Salpetererweib eingeschüchtert und gewissermaßen zum Badischwerden vorbereitet.
Wenn nicht, so kann das Gottesgericht nicht richtig abgehalten werden. Sie aber nochmal, der Sicherheit wegen, weihen zu lassen, ist auch nicht angängig, denn der Pfarrer würde unzweifelhaft nach dem Grund einer abermaligen Weihe fragen, und Peter ist nicht gewillt, Gründe anzugeben und sich dreinreden zu lassen. Was aber thun? Peter will sicher gehen, die Kerzen müssen geweiht sein.
Dennoch konnte er nicht hindern, daß Elsas keusche Vorahnung weiblicher Lustempfindungen ihn gerade so sehr rührte wie den König und die Edlen. Das Gottesgericht schien auch ihm ein hervorragend praktischer Ausweg, auf die Weise ward niemand kompromittiert. Daß die Edlen sich auf die faule Sache nicht einlassen würden, war freilich vorherzusehen.
Wort des Tages
Andere suchen