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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Schon zieht die Dämmerung über den Bühl, da treten Bibers nach herzlicher Verabschiedung den Rückweg an. So lange man sich sehen kann, winkt Thrinele fleißig ihre Grüße nach, und auch Gottstein-
Gegeben im Wirtshaus zum „dürren Ast“ am heiligen Abend vor Weihnachten Peter Gottstein, verflossener Streitpeter und badischer Unterthan.“ Peter setzt einen mordsgroßen Punkt am Schlusse hin und reicht das mühsam gekritzelte Schriftstück der Tochter, die den „Beschluß“ überfliegt und überglücklich dem Vater aus tiefstem Herzensgrunde dankt.
Überrascht, verblüfft schauen die Salpeterer empor; einzelne Bühler erkennen in dem mutigen Mädchen die Tochter ihres Vertrauensmannes Peter Gottstein und rufen: „'s isch by Gott s' Thrinele, e Salpetererchind!“ Wie das Maidli vom toten Bühl in das Halunkenhaus kommt, das fährt den Leuten wohl durch den Kopf, aber es ist jetzt keine Zeit zu langen Fragen.
Er hat den Lakaien beim Eintritt nur gesagt, er sei der Peter Gottstein vom toten Bühl und Führer der Hochschürer Deputation und wolle mit dem Großherzog reden, und augenblicklich führte man ihn und seine Mannen hinauf in die Residenz zu einem Herrn mit großmächtigen glitzernden Dingern auf der Brust und einem goldenen Schlüssel hinten am Gefäß ober dem Röckli, das aussieht wie ein Schwalbenschwanz.
Nur wegen des Jobbeli meint Thrinele, es werde Schwierigkeiten haben, den Bruder vom Großherzog freizubekommen, denn der Herrscher werde von Jobbeli wenig oder gar nichts wissen. „So? Meinsch?! Dann werd' ich's ihm sage! Ich goh nach Karlsruh' un wer minem Großherzog selber rede! So thue ich by Gott, ich der Peter Gottstein als badischer Unterthan!“
Daß Peter Gottstein badisch werden wolle, ist sicher sehr löblich und selbst für den Großherzog erfreulich, aber das Großherzogthum geht deswegen noch nicht aus dem Leim. Damit Peter aber entsprechenden Empfang finden sollte, und man bei Hofe auch wußte, um was es sich handle, habe Biber den Gang nach Säkkingen nicht gescheut und dem Amtmann alles haarklein erzählt.
In einem Schwarzwaldhaus, in einem Einungsgehöft die Esse kehren! Und noch dazu bei Peter Gottstein, der sich aufs Protestieren und Prozessieren besser versteht als all' die gelahrten Herren von Freiburg bis Mannheim! Aber es wird nichts daraus! Hat der alte Gaugraf Hans von Hauenstein keinen Rauchfangkehrer gehabt, so kann der Streitpeterle solchen um vier Jahrhunderte später auch entbehren, zumal auch erst ausprobyret werden muß, ob die Appenzeller und Graubündener ihre Kamine fegen lassen oder ob sothane Verfügung ein uralte Rechte verletzender Eingriff der Regierung sei, welch' letztere den Hotzen nichts zu befehlen habe. Also sinniert Peterle vor sich hin und schiebt von Zeit zu Zeit die schwielige Rechte in sein buschiges Grauhaar, wie wenn er seinen Gedanken oben an der Schädeldecke Luft machen wollte. Und zeitweilig knurrt er und beißt die Zahnstumpen aufeinander. Dann springt er auf, schreitet auf ein Regal aus Tannenholz zu, in dem sich feinsäuberlich geordnet dicke Aktenstöße befinden und trägt nun Fascikel um Fascikel auf den rohgefügten Tisch, um nachzuschlagen, ob sich darinnen etwas vorfinde, worein man sich zu einem kräftigen Protest einhängen könne. Aber soviel Peter auch blättert in den Schriften, Nummer um Nummer durchnimmt, es findet sich nichts von Schlotfegerei. Gerichtsbeschlüsse, alte Hofentscheide von Großvaterszeiten her, unangenehme Sachen mit ihren Erinnerungen an die unglücklich verlaufenen Salpetererkriege und Prozeßakten, kostspielige Schriftstücke, die Peters schönste Kühe und
Beschluß: Ich, Peter Gottstein, Wirt zum „dürren Ast“, anerkenne für mich und meine Kinder die Herrschaft des Großherzogs über mich und Familie, und werde mit Heutigem badisch. Als „Halunke“ genehmige ich
Es pocht am sorglich verschlossenen Thor, erschrocken fährt Thrinele auf und eilt hinaus. „Wer isch drauße?“ fragt das Mädchen im kalten Flur. „Ufgemacht! Ich, der Peter Gottstein bin's und will in mi Haus!“ „
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