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Aber stürmischer Jubel brach los, als einige Zeit nachher Lella Mariam, die Mutter Omar's, die vor dem Zelte Platz genommen hatte, aufstand und ein Hemd, das der gewesenen Braut Aischa, durch die Luft schwenkte.

"Gott segne den Großscherif!" rief Abu Ssalam, "Gott gewähre Mulei Edris alle Freuden des Paradieses," fügte er hinzu, "denn sie waren es, die mir den Knaben schenkten." Und da kam auch schon Lella Mariam aus dem kleinen Zelte, welches neben dem Zelte ihres Mannes war, nicht in Festgewändern, aber doch in einen neuen Haik gehüllt.

Wer rettet Lella vor der Schwermut im Walde? Selbst Kerstins tödliche Sekunde zeigt niemand meinem Auge, wenn sie, verstörten Gesichtes, schön und schmal zum letztenmal ein Bild in dem Seespiegel sucht. Am Ende ist Einsamkeit. Man ist vor dem Ziel betrogen. Alles war umsonst. Wir sind allein. Wir haben wohl Göttliches genossen, aber sind vor dem Tode eine Null.

Unter dem Vorwande, nach Fes reisen zu wollen, brach Abu Ssalam, von seiner Frau Mariam begleitet, auf und erreichte Nachmittags den Duar der Uled Hassen, um bei seinem Freunde Abu Thaleb abzusteigen. Die Begleitung der Lella Mariam erregte natürlich das größte Aufsehen und im ganzen Zeltdorfe flüsterten die Frauen und jungen Mädchen über dieses Ereigniß und prophezeiheten eine baldige Hochzeit.

Jetzt sollte aus dieser Heirath, die Abu Ssalam fast schon als abgemacht fand, nichts werden, er sollte sein Wort brechen. Aber Omar, der einzige Sohn, kam selbst, er beschwor den Vater, ihm Aischa zu verschaffen, er würde sterben, wenn Aischa nicht sein Weib würde, und dann flehte die Mutter, Lella Mariam, zu Gunsten des Sohnes; wie konnte da der Vater, der Gatte widerstehen?

Aber er selbst hatte von seiner zuerst angeheirateten Frau Minana nur zwei Töchter, und Minana mit ihren 21 Jahren schien ihm wenig Hoffnung zu machen, ihm noch einen Sohn zu geben. Daher hatte er denn auch vor etwa neun Monaten die liebliche Lella Mariam geheirathet. Jede Vorkehrung war aber auch diesmal getroffen worden, damit Abu Ssalam einen Sohn bekäme.

Der Sultan hat den Titel Sidina, unser "gnädiger Herr"; der Scherif, d.h. ein Nachkomme Mohammeds, den Titel Sidi oder Mulei, d.h. mein Herr; eine Scheriffrau den Titel Lella; einen andern Menschen redet man mit Si, Herr, an, welches Si dem Namen vorgesetzt wird, aber nur, wenn er lesen und schreiben kann.

Es scheint, daß bei Lella Mariam die Geburt leicht von Statten ging; Abends vorher waren Hülfsweiber gekommen, und als am anderen Morgen die Frauen vom Wasserholen zurückkamen, ertönte durch die Duar der Ruf: "=El Hamd ul Lahi mabruck uldo=", "Gott sei gelobt, der Sohn sei ihm zum Segen". Und vor dem Zelte, aus einem Arbater Teppiche, saß Abu Ssalam und empfing die Glückwünsche der männlichen Bevölkerung der drei Zeltdörfer.

Als Lella neben ihr ging, die ägyptische Königstochter, und von der braunen Vierzehnjährigkeit ihrer Knie und der Hängelocken über den Ohren die Reiter hingezogen hielten, und deren Beine so hoch und überlegen standen wie das schwarzseidene Trikot um ihre engen Hüften und als ein Rascheln deines Kleides uns mehr schien als Lellas ganzer Leib, um den zu sehen selbst die fünfzigjährigen Landräte und Rennstallbesitzer Löcher in das Damenbad bohrten, und deren Besitz uns doch die tragische Unerreichbarkeit ihrer Jugend erhöhte . . . .

Um so mehr ist das zu bewundern, als Abu Ssalam schon eine Frau besitzt und Lella Mariam nicht nur jung und schön, ihr Alter betrug 15 Jahre, sondern auch reich ist. Aber welch' stattlicher Mann ist auch Kaid Abu Ssalam und wie geachtet und unabhängig im ganzen Lande! Selbst der Sultan liebt ihn.