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Jetzt sollte aus dieser Heirath, die Abu Ssalam fast schon als abgemacht fand, nichts werden, er sollte sein Wort brechen. Aber Omar, der einzige Sohn, kam selbst, er beschwor den Vater, ihm Aischa zu verschaffen, er würde sterben, wenn Aischa nicht sein Weib würde, und dann flehte die Mutter, Lella Mariam, zu Gunsten des Sohnes; wie konnte da der Vater, der Gatte widerstehen?

Man hatte mir in Tanger gesagt, ich solle nie aussagen, ich wolle nach Fes oder zum Sultan, sondern ich ginge nach Uesan zum Grossscherif Sidi el Hadj-Abd-es Ssalam.

"Gott segne den Großscherif!" rief Abu Ssalam, "Gott gewähre Mulei Edris alle Freuden des Paradieses," fügte er hinzu, "denn sie waren es, die mir den Knaben schenkten." Und da kam auch schon Lella Mariam aus dem kleinen Zelte, welches neben dem Zelte ihres Mannes war, nicht in Festgewändern, aber doch in einen neuen Haik gehüllt.

Wie ein Heiligthum wurde dasselbe in der Familie bewahrt, und selbst als es bei der Eroberung der Provinz Tlemsen durch die Ungläubigen, bei der Plünderung des Duars durch die Christenhunde, verloren gegangen war, kam es durch ein Wunder wieder in den Besitz des Kaids Abu Ssalam. Der Chalif Sidni Omar hatte es ihm selbst eines Nachts zurückgebracht, er fand es unter seinem Kopfkissen.

Der feierliche Augenblick war gekommen, wodurch der kleine Omar jetzt in die Gemeinschaft der Muselmanen aufgenommen werden sollte. Um den Glanz des Festes noch mehr zu erhöhen, hatte Abu Ssalam es übernommen, sämmtliche gleichalterige Knaben der drei Zeltdörfer der Beni-Amer, und es waren deren noch sieben, auf seine Kosten beschneiden zu lassen.

Ich konnte indess nicht direct nach der Wohnung des Grossscherifs gehen, da ich vorher bei Sidi Abd-Allah frühstücken musste. Ein naher Verwandter von Sidi el Hadj Abd es Ssalam, ist er, was Reichthum und Macht anbetrifft, von den Uesaner Schürfa der dritte, denn Sidi Mohammed ben Akdjebar, obschon entfernterer Linie, hat nach dem Grossscherif den grössten Einfluss und den grössten Reichthum.

Sidi el Hadj Abd es Ssalam, Grossscherif von Uesan, erzählte mir sogar ein Jahr später, dass englische Soldaten als Marokkaner verkleidet, an den Batterien in Tanger gestanden haben, um die Kanonen zu bedienen, falls die Spanier dennoch einen Angriff wagen würden.

Hier lag unter einem Gerüste, welches zum Trocknen von Früchten diente, und nur aus vier Pfählen und einem Strohdache bestand, im kühlen Schatten ein Mann, offenbar der Besitzer des Gartens und der Ruine. "Allah iaunik, Gott helfe Dir," rief ich ihm zu, absichtlich vermeidend ihm ein Ssalam zu geben, da fanatische Mohammedaner von Christen nicht gerne ein Ssalam entgegen nehmen.

Der Sultan ertheilte gern die Erlaubnis zum Bleiben, und nachdem die üblichen Abgaben geregelt waren, erhielt Abu Ssalam, es war das schon zu Lebzeiten des Sultans Mulei Abd-er-Rhaman-ben-Hischam, die Erlaubniß, seinen Stamm an die Ufer des Ued Ssebu zu führen.

Aber er selbst hatte von seiner zuerst angeheirateten Frau Minana nur zwei Töchter, und Minana mit ihren 21 Jahren schien ihm wenig Hoffnung zu machen, ihm noch einen Sohn zu geben. Daher hatte er denn auch vor etwa neun Monaten die liebliche Lella Mariam geheirathet. Jede Vorkehrung war aber auch diesmal getroffen worden, damit Abu Ssalam einen Sohn bekäme.