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Alle umliegenden Stämme beneideten die Beni-Amer um einen so köstlichen Schatz. Die meisten Marokkaner lassen sich mit gewöhnlichen Rasirmessern beschneiden, d.h. diese haben den Namen Rasirmesser, sind aber weiter nichts, als die elendesten Klingen dieser Art.

Aber wie segensreich sollte überhaupt diese Beschneidung für die acht Knaben werden, wie überhaupt für den ganzen Stamm der Beni-Amer!

Vom Stamme der Beni-Amer hatte er vor etwa 30 Jahren, als die Ungläubigen das Gebiet von Tlemßen besetzten, die dortige Gegend verlassen und nach einer dreijährigen Wanderung, immer nach Westen ziehend und oft genug mit der langen Flinte sich einen Weg bahnend, hat er den eigentlichen Westen erreicht, den Rharb el djoani, das gelobte Land der Gläubigen.

Und so erschien er denn eines Tages mit zwanzig Reitern nach gefahrvollen Märschen; es gelang ihm auch, eine Nachts außengebliebene Heerde fortzutreiben. Doch die schnell aufgebotenen Beni-Amer, im Verein mit einigen Uled Hassan, ereilten die Räuber, ein kurzes Gefecht entspann sich, einige Kugeln wurden gewechselt.

Nachdem die zwei Jahre vorbei waren und Omar statt der süßen Muttermilch jetzt saure Buttermilch und Abends Kuskussu zu essen bekam, wurde ihm auch zum ersten Male das Kopfhaar geschoren; aber sein Vater Abu Ssalam gab wohl Acht, daß am Scheitel des Kopfes eine Locke, Gotaya, sowie an der rechten Seite des Kopfes außerdem ein Streifen von Haaren in der Form eines Halbmondes stehen blieb, denn die Kinder der Beni-Amer hatten seit undenklichen Zeiten einen solchen Schmuck getragen.

Seit undenklichen Zeiten vererbte sich ein Steinmesser vom Vater auf den Sohn in diesem Stamme der Beni-Amer, und einer schriftlichen Tradition zu Folge soll die Beschneiduug Sidni Omar's, des Stammvaters der Beni-Amer und zweiten Chalifen, mit diesem selben Messer vorgenommen worden sein.

Nach dem Gottesacker der Beni-Amer, der ziemlich entfernt vom Duar gelegen war, waren aber schon vorher einige Leute geschickt worden, um die Gruft zu bereiten, und als der Trauerzug ankam, war Alles in Ordnung. Ein letztes Fötah wurde gebetet und die Sure: "Sag', Gott ist der Einzige und Ewige.

Früh aufgebrochen, waren sie schon Mittags Angesichts der drei Duar der Beni-Amer, und sobald der Zug sichtbar war, kamen sämmtliche Leute der Beni-Amer und viele Fremde der Umgegend, die Pferde hatten, auf sie losgesprengt und bewillkommneten die Braut durch Flintenschüsse. Der Bräutigam war aber nicht dabei.

Der feierliche Augenblick war gekommen, wodurch der kleine Omar jetzt in die Gemeinschaft der Muselmanen aufgenommen werden sollte. Um den Glanz des Festes noch mehr zu erhöhen, hatte Abu Ssalam es übernommen, sämmtliche gleichalterige Knaben der drei Zeltdörfer der Beni-Amer, und es waren deren noch sieben, auf seine Kosten beschneiden zu lassen.

Und nun geht nochmals der Anker in die Höhe, nach Süden ist der Bug des Dampfers gerichtet, die afrikanische Küste, das Land der nomadisirenden Beni-Amer und Habab bleibt zur Rechten liegen und die Dahlak-Inseln kommen in Sicht.