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Hier ist er enger als Casanova, der in dem unscheinbarsten Mädchen die Welt sich offenbaren fühlte, der das Leben empfand im unbedeutendsten Femininen, weil das Weibliche ihm noch ungeheuerer als Fröhlich letzter Sinn und Mittelpunkt der Welt geworden war. Aber er hat mit Casanova gemein das Trösten über die Frau bei der Frau.

Es wird mir eine Ehre sein, Sie in meinem Wagen mitzunehmen. Er wartet an der Straßenbiegung. Auch hätte es manches für sich, wenn die Formen gewahrt würden ... gerade in unserm Fall.« – »Es bedarf keiner Formen. Sie, Casanova, oder ich, – und noch in dieser StundeEr zog den Degen. Casanova zuckte die Achseln. »Wie Sie wünschen, Lorenzi.

Es mangelt ihm das Lauschen, lange Kosten, die tiefe genießende Süßigkeit des Venetianers. Ihm schien das Weib der Mittelpunkt der Welt. Aber er sucht nur und geht weiter. Casanova aber sucht in ihr, wenn er sie hat, alle Endlichkeiten des Kosmos bis zur Unendlichkeit. Doch er hat seine Zeit in sich, seine Sehnsucht bleibt ihr treu.

Casanova ging auf sein Zimmer, sank auf einen Stuhl, kalter Schweiß brach an seinem ganzen Körper aus, Frost warf ihn hin und her, und der Ekel stieg ihm bis zum Halse hinauf, so daß er glaubte, auf der Stelle ersticken zu müssen. Einen klaren Gedanken zu fassen, war er vorerst außerstande, und seine ganze Kraft verwandte er darauf, sich zurückzuhalten, ohne daß er zu sagen gewußt hätte, wovor.

Bin ich nicht heute Casanova, wie ich’s damals war?... Und da ich Casanova bin, warum sollte an mir das klägliche Gesetz nicht zuschanden werden, dem andre unterworfen sind, und das Altern heißt! Und immer kühner werdend, fragte er sich: Warum schleich ich in einer Maske zu Marcolina? Ist Casanova nicht mehr als Lorenzi, auch wenn er um dreißig Jahre älter ist?

Als die andern fort waren, nahm Olivo Casanovas Arm und versicherte ihn immer wieder, mit Tränen in der Stimme, daß alles in diesem Hause ihm, Casanova, gehöre und daß er damit schalten möge, wie es ihm beliebe. Sie kamen an Marcolinens Fenster vorbei. Es war nicht nur verschlossen, auch ein Gitter war vorgeschoben, und innen senkte sich ein Vorhang herab.

Du hast wohl nichts dagegen, die kleine Strecke allein zu fahrenwandte er sich an die Marchesa, die Casanova die ganze Zeit über mit lüstern prüfenden Augen betrachtet hatte; gab, ohne die Antwort seiner Gattin abzuwarten, dem Kutscher einen Wink, worauf dieser sofort wie toll auf die Pferde einhieb, als käme es ihm aus irgendeinem Grund darauf an, seine Herrin möglichst geschwind davonzubringen; und gleich war der Wagen hinter einer Staubwolke verschwunden.

Unwillkürlich, wie mit einer Gebärde des Flehens, streckte er die Arme nach ihr aus. Marcolina, wie zur Erwiderung, wehrte mit einer Bewegung ihrer Linken ab, während sie mit der Rechten ihr Gewand über der Brust noch krampfhafter zusammenfaßte. Casanova erhob sich halb, sich mit beiden Händen auf das Lager stützend, und starrte sie an.

Gar zu gerne hätte ich mich noch stundenlang mit Ihnen weiter unterhalten, Marcolina!« – Er fühlte selbst, wie während dieser Worte in seinen Augen die Begier von neuem aufzuleuchten begann, worauf Marcolina, die in dem abgelaufenen Gespräch in aller Spöttelei sich fast zutraulich gegeben, sofort wieder eine kühlere Haltung annahm, und ihr Blick die gleiche Verwahrung, ja den gleichen Widerwillen ausdrückte, der Casanova heute schon einmal so tief verletzt hatte.

Olivo, der merkte, wie Casanova vor Aufregung erblaßte, gab Auftrag, dem Boten Speise und Trank zu reichen, dann wandte er sich an seinen Gast mit den Worten: »Lassen Sie sich nicht stören, Chevalier, lesen Sie ruhig Ihren Brief.« – »Mit Ihrer Erlaubniserwiderte Casanova, erhob sich, mit einer leichten Verneigung, vom Tisch, trat ans Fenster und öffnete das Schreiben mit gut gespielter Gleichgültigkeit.